Palliativ-Pflege-Tipps – Noch einmal „a Weile schlotza“

Liebe Angehörige,

damit Sie Ihrem schwerstkranken oder sterbenden Menschen in seiner verbleibenden Zeit noch etwas Wohltuendes schenken können, gebe ich Ihnen heute eine Anregung: Viele Schwerstkranke und Sterbende atmen hauptsächlich durch den Mund, der dann oft austrocknet. Der Mund ist einer der wahrnehmungsstärksten und intimsten Bereiche des menschlichen Körpers. Wählen Sie ein Mundpflegepräparat, das zum Geschmack des Menschen passt und zum Zustand der Mundschleimhaut.

So führen Sie die Mundpflege einfühlsam durch:

• Lassen Sie sich Zeit und beachten Sie die Intimsphäre des Menschen.
• Kündigen Sie die Mundpflege an, erklären Sie was Sie tun.
• Beginnen Sie mit dem Auswischen der Mundhöhle mit einem Mundpflegestäbchen (neutral – mit dem Lieblingsgetränk befeuchtet).
• Reinigen Sie vorsichtig die Wangentaschen, die Zunge, den oberen und unteren Gaumen und die Zähne.
• Mundpflegestäbchen bei Bedarf wechseln.
• Eine Zahnprothese sollten Sie gründlich reinigen und nur dann einsetzen, wenn sie noch einen festen Halt hat und nicht locker sitzt.
• Lippenpflege z. B. mit Honig und Butter oder einem Lippenpflegestift Ihrer Wahl.
• Verwenden Sie Pflegemittel, die sich die Menschen wünschen! Das heißt, dass Sie gerne mit dem Lieblingsgetränk den Mund befeuchten können – sei es Tee, Saft, Sekt, Wein, Bier oder Sprudel. Mit einem Mundpflegestäbchen oder einem Zerstäuber funktioniert das wunderbar und der gewohnte Geschmack kann noch einmal genossen werden.
• Wichtig ist, dass Sie nur das tun, was der Mensch zulässt und was Sie sich auch selbst zutrauen.

Haben Sie Fragen? Wir sind für Sie da. Telefon 0152.03604067 oder info@hospiz-neckar-stromberg.de

Ihre Julia Mattick

Koordinatorin und Palliativ Care Fachkraft