Kaum ist der Termin bekannt, ist der Bus schon voll! So das Procedere der traditionellen Ungarnreisen der LDU. So war es auch dieses Jahr wieder! Das hat vielerlei Gründe.
Das Wichtigste ist die besonders intensive und aufrichtige Pflege der Partnerschaft beiderseits, also zwischen Gerlingen und Tata. Das gilt auch für die Kommunikation zwischen den Rathäusern. Als Nächstes ist die Lage zu nennen, unweit von Budapest und doch in einer reizvollen, wasserreichen Gegend gelegen, waldreich, reich an Weinbergen und nahe der Donau. Dazu kommt, dass man auf Schritt und Tritt die römischen Spuren der Stadt sieht.
Natürlich sind es drittens aber die Menschen, die der Stadt Tata den Stempel aufdrücken. Sie sind nicht nur freundlich und einladend, was für nahezu fast alle Ungarn gilt, sondern es ist so, als gehörte man schon ewig zusammen, nicht erst seit der mehr als 30-jährigen Städtepartnerschaft. So war es für den Ungarn erfahrenen Reiseleiter und langjährigen Ex-Stadtrat Horst Arzt eine Freude, ein maßgeschneidertes Programm zu erstellen.
Ausgangspunkt und „Basislager“ war wieder das bekannte Hotel Gottwald mit seinem schönen Ambiente.
Der erste Tag galt zur Hälfte dem persönlichen Wohlgefühl im Bad- und Wellnessbereich, und nachmittags und abends den neuen und alten Sehenswürdigkeiten von Tata, inklusive eines Empfangs bei BM Michl mit anschließendem Abendessen im Hotel Gottwald.
Der Dienstag stand ganz im Zeichen menschlicher Begegnungen. Am Vormittag konnten wir auf Einladung des ungarischen Vizepräsidenten das wohl schönste europäische Parlamentsgebäude von innen sehen, schlenderten mittags durch Markthalle und Vasi utca, einer „Ameisenstraße“ gleich. Am frühen Abend führte der Weg unsere Gruppe geradewegs nach Schambek, dem Geburtsort vieler heute noch in Gerlingen lebenden ungarndeutschen Einwohner. Dass sich in mehr als 30 Jahren mit dem dort tätigen Prämonstratenserorden um Sr. Agnes und Pater Martin eine ans Herz gehende Freundschaft entwickelt hat, wird und wurde dieses Mal besonders spürbar.
Kulinarischer Höhepunkt war sicher das Festessen der Kochschule und emotionaler Höhepunkt die Andacht in der Kirche sowie das Orgelspiel unserer Tataer Freundin und Musiklehrerin Monika Schmid. Beeindruckend, dass es den Ordensleuten gelungen ist, aus der maroden Umgebung der Kirche in den letzten 30 Jahren ein Bildungszentrum zu entwickeln, in dem man aktuell sieben Berufe erlernen kann.
Der einstige Boden unserer ungarndeutschen Gerlinger bringt immer noch reiche Frucht!
Der Mittwochvormittag war wieder dem Wohlfühlen am Pool und Hotelgarten vorbehalten, auch Massagen standen im Angebot. Emotional stand der Abend ganz im Zeichen der Freundschaft zwischen Freunden bei der Weinbergparty. Im wunderschönen Gottwald-Weinkeller in Dunaszentmiklós (Niklo) vergingen die Stunden wie im Flug, bei Speis und Trank auf hohem Genuss-Niveau. Josef Binzak, unser Gerlinger Freund und LDU-Mitglied, bewies mit seiner Musik, dass er nichts verlernt hat. Großartig! Der Heimatchor Niklo sang alte Lieder, die ans Herz gingen.
Kurz vor der Bus-Rückfahrt war noch einmal Emotion angesagt. István Kovács, der schwer erkrankte Künstler und Grafikus, übergab uns auch im Namen seiner verstorbenen Frau Katalin Nagy zwei Gobelins und zwei Bilder für die Kunstsammlung der Stadt Gerlingen. Bedankenswert und traurig zugleich.
Es war eine rundum gelungene Reise mit unvergesslichen und emotionalen Eindrücken! (H.A.)