Aus den Rathäusern

Partnerschaftsbesuch in Téglás

Am 30. April machte sich eine fünfköpfige Delegation aus Bürgermeister Steffen Döttinger, drei Gemeinderäten und unserer Dolmetscherin Eva Enge auf...
Bürgermeister Csaba Szabó und Bürgermeinster Steffen Döttinger
Bürgermeister Csaba Szabó und Bürgermeinster Steffen Döttinger

Am 30. April machte sich eine fünfköpfige Delegation aus Bürgermeister Steffen Döttinger, drei Gemeinderäten und unserer Dolmetscherin Eva Enge auf den Weg nach Téglás. Nachdem wir sechs Jahre nicht mehr dort waren und den neuen Bürgermeister Csaba Szabó noch nicht vor Ort besucht hatten, wurde unser Besuch sehnsüchtig erwartet, zudem wir das 25-jährige Jubiläum unserer Partnerschaft zu feiern hatten.

Unser Flug nach Budapest, dessen CO₂-Ausstoß durch eine Spende an Atmosfair kompensiert wurde, verlief ruhig und so waren wir schon nach einer Stunde 15 Minuten in Budapest und wurden von unserem Fahrer Gabor und Eva in Empfang genommen. Der erste Programmpunkt war ein Besuch in Gödöllö und dem dortigen Schloss, in dem Kaiserin Sissi sehr viel Zeit verbracht hatte. Ein junger Führer, der fließend Englisch sprach, hat uns durch das Schloss geführt und sehr viel von der Geschichte Sissis beigebracht und auch den Horthy-Bunker im Schloss gezeigt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen machten wir uns dann auf den 2,5-stündigen Weg nach Téglás auf der recht verkehrsreichen Autobahn.

Um 17 Uhr waren wir in die Firma Hajdu eingeladen, die unter anderem auch für AMG Teile liefert. Auch dort wurden wir herzlich empfangen, vom amtierenden Bürgermeister Szabó und auch vom ehemaligen Bürgermeister Béla Czibere, der vor seiner Bürgermeisterschaft bei Hajdu gearbeitet hatte, und durften die ungarische Gastfreundschaft genießen. Eine Führung durch das Unternehmen beeindruckte uns sehr und es wurden Kontakte geknüpft, die wir gerne weitergeben sollen. Sie erhoffen sich durch diese Partnerschaft natürlich auch weitere wirtschaftliche Kontakte. Mit einem Gastgeschenk wurden wir verabschiedet und kamen dann in unserem Hotel Degenfeld an. Das ist auch eine der vielen Neuerungen gegenüber früher, als man noch in Debrecen übernachten musste, weil es in Téglás keine Übernachtungsmöglichkeit gab.

Nach kurzem Frischmachen trafen wir uns dann mit weiteren ungarischen Kollegen zu einem gemeinsamen Abendessen in einer Csarda. Da wurden wir kulinarisch komplett verwöhnt und es wurde unglaublich viel aufgetischt, was beim allerbesten Willen einfach nicht zu schaffen war. Dank unserer lieben Eva, die permanent fleißig übersetzte, kamen wir mit unseren Gastgebern ins Gespräch und es war ein kurzweiliger Abend.

Am nächsten Tag, dem 1. Mai, war ein großes Event auf der Sportanlage angesetzt, bei dem die gesamte Stadt 20 verschiedene Sportarten ausprobieren konnte. Wir nahmen teil am Bogenschießen und Dart, ferngesteuerte Fahrzeuge wurden über den Rasen gefahren, beim Bowling konnten wir die schweren Kugeln auf der neuen Bahn in die Vollen werfen. Ganz Mutige nahmen am Hüpfburgen-Parcours teil, der es wirklich in sich hatte. Auch beim Schießen mit Softair-Waffen auf Zielscheiben haben sich manche beteiligt. Das Ponyreiten haben wir mit Rücksicht auf die Pferdchen ausgelassen und haben dann zwei Kirchen besichtigt: die griechisch-katholische Kirche, die ganz wunderbar frisch mit neuen Wandmalereien ausgestattet wurde, die leuchtend gestrahlt haben. Der Pfarrer der Gemeinde, der übrigens verheiratet ist und drei Töchter hat, hat uns viel über die Kirche erzählt, für deren Glocken Affalterbach auch schon gespendet hat.

Die Evangelische Kirche wurde gerade auch ganz neu mit Malereien verziert und hat eine neue Orgel bekommen. Im Anschluss wurde uns dann der neue Dorfkern gezeigt, wo direkt neben dem Rathaus eine neue Parkanlage angelegt wurde, mit schönem Pflaster und jeder Menge neuer Bäume und Bögen für Rankpflanzen. Direkt dahinter wurde eine neue Markthalle gebaut, die auch als Versammlungsfläche genutzt werden kann. Es gibt auch neue Fahrradabstellflächen, die überdacht sind, also viele Dinge, die Téglás sehr viel lebenswerter machen. Da hat sich in den letzten sechs Jahren unglaublich viel getan.

Nach der beeindruckenden Stadtführung sind wir an den Anasee gefahren, einem wieder angelegten Naherholungsgebiet, das es zwar schon lange gab, aber völlig brach lag. Jetzt wurde es völlig neu gestaltet und mit Wasser versorgt, und auch hier wurden wieder sehr viele Bäume neu angepflanzt, die in ein paar Jahren dieses Gelände beschatten werden und zu einem Kleinod machen.

Nach dem Mittagessen haben wir uns dann auf die Feier zum Tag der Stadt vorbereitet. Diese hat im ehemaligen Kino, das zu einer Festhalle umgebaut wurde, stattgefunden. Da wurden von Bürgermeister Szabó und einem Landtagsabgeordneten Reden gehalten, von denen wir leider nichts verstanden haben. Unser Bürgermeister Steffen Döttinger hat auch eine bemerkenswerte, eher kritische Rede über den Kurs Ungarns gehalten, die aber sehr gut ankam, denn auch der Landtagsabgeordnete hat sich sehr für Europa ausgesprochen. Als Abschluss dieser Rede hat Steffen Döttinger eine Spende für den Kindergarten überreicht, über den sich die Gemeinde sehr gefreut hat. Im Anschluss wurden noch einige Ehrungen vorgenommen, bevor ein in Ungarn sehr populärer Sänger den Festakt musikalisch beendete. Alle Anwesenden waren noch zu einem Imbiss und Umtrunk eingeladen, was gerne angenommen wurde. Mit einem gemeinsamen Abendessen ist dann dieser schöne Festtag ausgeklungen.

Am nächsten Morgen trafen wir uns nochmal im Rathaus, wo uns Szabó die Neubaupläne des Verbindungsbaus zwischen Rathaus und ehemaligem Kino vorgestellt hat. Ferner wurde uns auch das neu erschienene Buch über die Geschichte von Téglás präsentiert, an dem Eva, die uns die drei Tage ständig betreut hat, maßgeblich beteiligt war. Szabó hat auch an diesem Morgen bestätigt, wie wichtig ihm die Partnerschaft ist und dass man sie noch auf wirtschaftliche Bereiche ausdehnen solle. In diesem Sinn haben wir uns herzlich verabschiedet und wurden von Gabor und Eva nach Budapest gefahren.

Ein schöner, harmonischer Besuch ist zu Ende gegangen, der ganz maßgeblich durch unsere Eva Enge ermöglicht wurde, die permanent übersetzt hat, was die Kommunikation erst möglich gemacht hat. Ganz, ganz herzlichen Dank dafür.

Erscheinung
Amtsblatt Affalterbach
NUSSBAUM+
Ausgabe 19/2025
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