Aus den Rathäusern

Partystimmung bei der Concordia-Fastnacht

Passend zum 150. Geburtstag der Concordia fand am vergangenen Samstag im Kurhaus unter dem Motto „Concordia feiert – 150 Jahr“ die diesjährige erste...
Das große Finale auf der Bühne des Kurhauses.
Das große Finale auf der Bühne des Kurhauses.Foto: GV Concordia Reichenbach

Passend zum 150. Geburtstag der Concordia fand am vergangenen Samstag im Kurhaus unter dem Motto „Concordia feiert – 150 Jahr“ die diesjährige erste Prunksitzung des Vereins statt. Sitzungspräsident Achim Waible, zeitweise vertreten durch Harry Reiser, führte dabei gewohnt souverän durch das abwechslungsreiche Programm. Bereits beim Mottolied, gesungen von „The Mottos“, wurden die Besucher auf einen stimmungsvollen Abend eingeschworen. Stimmungsvoll war auch der Auftritt des Narrenchores unter der Leitung von Christian Seitz, der wieder gekonnt die musikalische Begleitung des kompletten Abendprogramms übernahm. Der Narrenchor nahm das Jubiläum des Vereins zum Anlass, neben aktuellen Themen wie der Zukunft der Waldbronner Festhalle auch Lieder aus früheren Jahren nochmals eindrucksvoll zu präsentieren. So durften die Probleme beim Zusammenschluss der Waldbronner Gemeinden ebenso wenig fehlen wie die Bohrung nach Thermalwasser. Gänsehaut pur war dann beim Schlusslied „Goodbye, Adios, auf Wiedersehen“ angesagt, das Erinnerungen an viele Prunksitzungen weckte. Es wurde aber nicht nur gesungen und geschunkelt. Was wäre eine Concordia-Prunksitzung ohne ihre Tanzgarden mit ihren begeisternden Auftritten? Mit ausgefeilten Choreografien, beeindruckenden Showelementen und tollen Kostümen rissen die vielen Aktiven dieser Garden das Publikum förmlich von den Sitzen. So sorgten zu Beginn das Tanzmariechen Vianne Kunz, trainiert von Petra Becker, mit sensationellen akrobatischen Elementen und die von Vianne Kunz selbst geleitete Concordia-Kindergarde mit dem Kindermarsch gleich für eine tolle Stimmung im Saal. Ein besonderer Augenschmaus war wieder der temperamentvolle Marschtanz der Hauptgarde, der Rot-Grünen Funken (Leitung Elena Waible). Die Showtanzgruppen verzauberten das Publikum bei ihren Tänzen mit außergewöhnlichen Themen. So präsentierte sich der Tanznachwuchs, die Concordia Kindergarde (Leitung Isabella Hammer) als zauberhafte „Seeräuberbande“. Die Aktiven der Jugendgarde (Leitung Luisa Allion) haben als Formel-1-Pilotinnen bei ihrem Showtanz so richtig Gas gegeben. Das Leben der Wikinger wurde tänzerisch dargestellt von der Concordia-Frauengarde, deren Leitung Nicole Neusesser hatte. Nach 34 erfolgreichen Jahren als Tänzerin, Trainerin und Leiterin verschiedener Tanzgruppen wurde Nicole Neusesser als Chefin dieser Gruppe gebührend verabschiedet. Mit einer Hommage an Tina Turner verzauberten die Rot-Grünen Funken unter der Leitung von Kristina Becker zu später Stunde die Besucher mit einem weiteren showtänzerischen Highlight. Kristina Becker war es auch, die zusammen mit Elena Waible für einen ganz besonderen Höhepunkt sorgte. Die beiden haben es anlässlich des Bestehens der Rot-Grünen Funken seit „närrischen“ 55 Jahren geschafft, einen Tanz mit aktuellen und ehemaligen Tänzerinnen und Tänzern dieser Gruppe zu organisieren und einzustudieren. Das Publikum konnte sich davon überzeugen, dass die früheren Aktiven beim beeindruckenden Jubiläumstanz nichts verlernt haben. Bleiben noch die obligatorischen Büttenreden, ohne die eine Concordia-Fastnacht undenkbar wäre. Den Beginn machte mit Norbert Ried als Mitglied eines Fastnachtskomitees ein Routinier der Concordia-Fastnacht. Er hatte so manches zu berichten, unter anderem über eine Gerichtsverhandlung („Weil i heb zwei Schwoba umgfahre“) und über sein neu gebautes Haus, das eingestürzt ist („ich bin blos froh, dass ma die 60 Sack Zement net a noch verschafft hen, die wäre jetzt a fort“). Auch Susanne Suse Blesinger alias Roswitha Rosa Schrill hatte wieder zu allem ihre Meinung, die sie gekonnt und ihrem Namen entsprechend schrill in Reimform auf den Punkt brachte. Von der Wiederwahl Donald Trumps („Bis zum Schluss heb ich denkt, dass die Amis viel von Recht und Ordnung halte – doch jetzt lasse se ihr Land von ‘nem verurteilte Straftäter verwalte“) bis hin zur Sparpolitik der Gemeinde – sie sparte kein Thema aus. Mirko Gremsperger als Gustel konnte so einige Anekdoten aus seinem jungen Leben erzählen. So berichtete er nicht nur über die Teilnahme an einem Knigge-Kurs. Auch einen Hosenkauf seines Vaters machte er zum Thema („Die letzte Hose ist es, die passt, wackelt und hat Luft. Dann hab ich zu ihm gsagt: Vadder die muss passen, mit der simma gekomme“). Fehlen durfte auch nicht Apolonia Donnerkrach, die Bauersfrau aus Reichenbach, dargestellt von Gaby Horatschek, die über Erlebnisse bei einer Kreuzfahrt mit „ihrem Otto“ berichtete („Ich häb ma extra en neue Hut kaaft“). Bereits vor der Reise musste sie ihrer gehässigen Nachbarin („Dei Otto weiß ja garnet wie ma sich uff some Kreuzfahrtschiff benehme muss“) die Leviten lesen. Dann war da noch der Vincenz, wer kennt ihn nicht, dieses Concordia-Fastnachts-Urgestein in Person von Achim Waible, auf den schon alle gewartet haben („Gudde Nowed, do binne widder, henn da scho gwade uff me?“). Was dieser wieder in seiner unnachahmlichen Art über seine Alma und alle möglichen anderen Dinge so alles rausgehauen hat, das war schon unglaublich. Bereits 33 Kampagnen gelingt es dem Vincenz schon, den Kurhaussaal mit seinen Erzählungen zum Kochen zu bringen.

Die Veranstaltung wird am kommenden Samstag um 19.33 Uhr nochmals in voller Länge über die Kurhausbühne gehen. Für Kurzentschlossene gibt es noch Karten bei IMPULS Waldbronn in der Pforzheimer Str. 32 und an der Abendkasse.

(Text Friedhelm Becker)

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Ausgabe 09/2025
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