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Patientinnen des Brustzentrums profitieren von modernen Therapiemethoden

Über 67.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Brustkrebs. „In unserem interdisziplinären Brustzentrum erleben wir täglich, wie die Diagnose...
Brust-Spezialistin Gabriele Stalzer (links) blickt ebenso konzentriert wie ihr Team auf einen der großflächigen Monitore, die links und rechts des OP-Tischs angebracht sind
Brust-Spezialistin Gabriele Stalzer (links) blickt ebenso konzentriert wie ihr Team auf einen der großflächigen Monitore, die links und rechts des OP-Tischs angebracht sindFoto: Klinikum Landkreis Tuttlingen

Über 67.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Brustkrebs. „In unserem interdisziplinären Brustzentrum erleben wir täglich, wie die Diagnose Brustkrebs bei vielen Betroffenen Lebenskrisen, starke seelische Belastungen, Ängste und Unsicherheiten hervorruft“, erzählt Gabriele Stalzer. Die Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist ärztliche Leiterin des Brustzentrums am Klinikum Landkreis Tuttlingen (KLT).

Freilich handelt es sich nicht bei jeder Erkrankung, die hier diagnostiziert wird, gleich um Brustkrebs – häufig treten auch gutartige Tumore auf, die sich gut behandeln lassen. Dennoch ist Brustkrebs in der westlichen Welt nach wie vor die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen – und doch in den meisten Fällen heilbar. Und dies durchaus patientinnenschonend: In neun von zehn Operationen am Brustzentrum kann die Brust erhalten werden. Modernste Diagnosetechnik und neuartige OP-Verfahren machen es möglich.

Gabriele Stalzer ist eine hoch qualifizierte Spezialistin für Krankheiten der Brust. Patientinnen begegnet sie mit viel Empathie; das Ziel besteht darin, gemeinsam mit der Betroffenen ein individuelles Behandlungskonzept zu erarbeiten, um die Krankheit zu überwinden. Ein diagnostischer Schwerpunkt, den die erfahrene Ärztin anwendet, ist die Entfernung des so genannten „Wächterlymphknotens“ – das ist derjenige Lymphknoten, der der Tumorregion am nächsten liegt, und über den die Lymphe zuerst abfließt. Brustkrebs kann sich unter anderem über die Gewebsflüssigkeit im Körper ausbreiten. Metastasen finden sich daher häufig zuerst in den sogenannten Wächterlymphknoten.

Bei Brustkrebspatientinnen befindet sich dieser Wächterlymphknoten, in der ärztlichen Fachsprache auch „Sentinel“ genannt, meist im Achselbereich. Anstatt also, wie früher üblich, die komplette Achsel vorbeugend „auszuräumen“, wird nur dieser erste Knoten der Lymphstrombahn lokalisiert, entfernt und auf Krebszellen hin untersucht. Ist er tumorfrei, kann Gabriele Stalzer darauf verzichten, sämtliche Lymphknoten im betroffenen Gebiet zu entfernen. Für die Patientin ist das enorm von Vorteil, da das Risiko von Komplikationen, die bei einer großflächigen Lymphknotenentfernung auftreten können, wie Schwellungen und Schmerzen, deutlich reduziert wird.

Doch wie finden die Ärzte ausgerechnet diesen wichtigen Lymphknoten? – Vor der Operation injizieren sie eine schwach radioaktive Substanz in die Nähe des Tumors. Dann verfolgen sie, wie sich die Substanz im Lymphsystem verteilt und den Wächterlymphknoten sichtbar macht, um ihn danach mit einer Sonde zu entfernen und zu untersuchen.

Das gesamte Team des Brustzentrums verfügt über enorm viel Erfahrung rund um das Thema Brustkrebs-Therapie. Gabriele Stalzer sowie Chefarzt Dr. med. Abdulnaser Shtian sind beide als erfahrene Senior-Brust-Operateure zertifiziert. „Neben umfassender Aufklärung und Information der Patientin ist es uns außerdem wichtig, unnötige Operationen zu vermeiden“, sagt Chefarzt Dr. Shtian. „Dabei helfen uns modernste Diagnose- und Therapieverfahren wie hochauflösende Bildgebung und eben die Wächterlymphknoten-Biopsie.“

Darüber hinaus setzen die Fachärzte der Frauenklinik auch bei der Behandlung von Brustkrebs auf das Wissen ihrer Kolleginnen und Kollegen anderer medizinischer Disziplinen. In einer wöchentlichen Konferenz besprechen sie mit diesen zusammen jeden Befund und legen die für jede einzelne Patientin die bestmögliche Therapie individuell fest. Beteiligt sind hier neben den Gynäkologen Ärztinnen und Ärzte aus den Fachbereichen Pathologie, Radiologie, Onkologie und Plastische Chirurgie. Im Team sind auch Pflegekräfte, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Seelsorgerinnen und Seelsorger – viele Spezialistinnen und Spezialisten arbeiten für die Gesundheit der Patientinnen des KLT erfolgreich. Im Zentrum aller Maßnahmen steht dabei immer das Wohl der Patientin.

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Ausgabe 35/2025
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