„Tee tut weh“: Paulinchen e. V. ruft zum „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember auf.
Lena war 13 Monate alt, hatte gerade laufen gelernt und verbrühte sich so schwer mit heißem Tee, dass sie noch heute großflächige Narben davon trägt. Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten gehören zu den häufigsten Unfallursachen bei kleinen Kindern, insbesondere im Alter von 0 bis 2 Jahren. Am 7. Dezember ist der „Tag des brandverletzten Kindes“. Unter dem diesjährigen Motto „Tee tut weh“ macht Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e. V. auf die Gefahren von Verbrühungen bei Kindern aufmerksam.
Paulinchen e. V. lädt Kliniken, Feuerwehren, Arztpraxen, Kindertagesstätten und weitere Einrichtungen ein, sich aktiv zu beteiligen. Ziel ist es, durch vielfältige Aktionen und Aufklärungsarbeit die Öffentlichkeit für die Prävention von Verbrennungen und Verbrühungen zu sensibilisieren. „Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 30.000 Kinder Verbrennungen und Verbrühungen“, erklärt Susanne Falk, Vorstandsvorsitzende von Paulinchen e. V. „Mit dem ‚Tag des brandverletzten Kindes‘ am 7. Dezember wollen wir ein Bewusstsein für die Gefahren schaffen und gemeinsam dazu beitragen, Kinder zu schützen. Eine Verletzung dieser Art hat schwerwiegende Folgen für das Kind und die gesamte Familie.“
„Rund 75 % der Kinder mit thermischen Verletzungen haben sich Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten zugezogen“, weiß Dr. Barbara Ludwikowski, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH). „Die Tasse mit heißem Tee zählt dabei zur häufigsten Unfallquelle. Aber auch heißer Kaffee kann die dünne Babyhaut bereits nachhaltig verbrühen. Deshalb ist es besonders wichtig, keine Heißgetränke zu sich zu nehmen, wenn ein Kind auf dem Arm oder Schoß ist.“
„Für Eltern von Babys und Kleinkindern ist die Information über reale Gefährdungspunkte im Familienalltag und einfache vorbeugende Maßnahmen immer wieder wichtig“, erklärt Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). „Der diesjährige Aktionstag setzt genau hier an und schärft das Bewusstsein, dass so etwas Alltägliches wie Heißgetränke besondere Vorsicht im Umgang mit kleinen Kindern erfordert.“
Interessierte Einrichtungen und Organisationen können sich auf der Website von Paulinchen e. V. anmelden und kostenloses Informationsmaterial und weitere Aktionsmaterialien anfordern. Mit kreativen Aktionen wie Infoständen, Workshops und Mitmach-Aktionen können sie das Thema in den Fokus rücken und wertvolle Präventionsarbeit leisten. Für weitere Informationen und Anmeldungen besuchen Sie bitte www.paulinchen.de.
Paulinchen e. V. veröffentlicht zu diesem Thema und mit Lenas Geschichte eine groß angelegte Verbrühungskampagne, die ab November bundesweit sichtbar sein wird.
Tipps zum Schutz:
Eltern können sich über diesen Aktionstag hinaus auf der BZgA-Website www.kindergesundheit-info.de zu weiteren typischen Gefahrenquellen und Vorbeugemaßnahmen informieren.