
Das bekannte musikalische Märchen von Peter und der Wolf wurde am vergangenen Sonntag mal ganz anders als gewohnt vorgestellt – vom Flötenkreis Weiher im vollbesetzten Kelterhaus Ubstadt. Nicht wie im Original als Orchesterwerk, stattdessen sehr authentisch umgesetzt als 4- und 5-stimmiger Blockflötensatz. Es war ein Erlebnis, die vielen verschiedenen Blockflöten anzuschauen, vor allem aber natürlich anzuhören. So wie Prokofieff jedem seiner Figuren ein bestimmtes Instrument mit seiner ganz eigenen Klangfarbe zugeordnet hat, ließen auch die diversen Blockflöten von der klitzekleinen, ganz hohen Sopranino über die tieferen Alt- und Tenorflöten bis zum Bass, Großbass und dem fast 2 m hohen Subbass die ureigensten Klangfarben ihrer Instrumente erklingen, und die sind sehr unterschiedlich, wie die zahlreichen Zuhörer im Verlauf der Geschichte hören konnten. Da zwitscherte, quakte, schnatterte und grummelte es, viele Melodien waren fröhlich, ausgelassen, dann wieder gemächlich, streitlustig oder bedrohlich. Musikalisch eben genauso, wie es zum Charakter der einzelnen Figuren und ihrem Spiel passte – anders als in der Vorlage, aber nicht minder eindrucksvoll und ungemein stimmig. Und dazu von dem Blockflötenchor aus Weiher unter der Leitung von Solfrid Rück ausgesprochen spielfreudig dargebracht, genauso, als hätten die Spielenden selbst ihre helle Freude an dem musikalischen Märchen. Die vielen Kinder verfolgten – von einigen Ausnahmen abgesehen – aufmerksam die von Simon Brombacher sehr schön gelesene Geschichte, unterstützt mit einer Bildpräsentation des Bilderbuches aus dem Betz-Verlag (am Laptop Martina Braun). Begeistert zeigten sich alle Kinder über das abschließende Quiz, bei dem die Erkennungsmelodien noch einmal gespielt und den aufgehängten Bildern aller Figuren zugeordnet werden sollten. Insgesamt war das kleine Kinderkonzert um Peter und seine Freunde ein eindrucksvolles Miteinander von Musik, Text und Bildern und ein Plädoyer für die oftmals verkannte Blockflöte.


