Dieser Gottesdienst war in vielerlei Hinsicht besonders. „Wir haben heute volles Programm“, kündigte Michaela Deichl der Gemeinde an. Neben der Predigtreihe „Filmpredigten“ und dem Auftritt der Dilsberger Kirchencombo, stellte sich Pfarrerin Franziska Schmitt vor.
Sie wird Nachfolgerin von Michaela Deichl, deren Amtszeit im Juli endet. Bereits Ende Januar hatte Franziska Schmitt den Dilsberger Ältestenkreis bei Einkehrtagen in Bad Urach kennengelernt. Dort entstand die Idee für diesen gemeinsamen Gottesdienst – dieses Mal mit „Zwei statt Einer“. Das passte perfekt zum Film „Die Eiskönigin“, der die Grundlage für die Predigt bildete. Denn auch hier geht es um zwei Frauen.
„Vogelgezwitscher und Sonnenschein machen unsere Herzen weit!“, begann Michaela Deichl. Um weite Herzen geht es auch im Animationsfilm von Disney. Er erzählt von den Schwestern Elsa und Anna. Elsa, die Ältere, besitzt die Gabe, Eis und Schnee zu erschaffen. Anfangs als Wunder bestaunt, wird ihre Fähigkeit bald zur Bürde. Beim Spielen verletzt sie Anna versehentlich. Nur die Trolle können das Mädchen retten, indem sie den Eissplitter entfernen. Von da an muss Elsa ihre Kraft verbergen, darf nicht mehr mit Anna spielen und verschließt ihr Herz. Anna versteht das nicht, gibt aber nicht auf und sucht immer wieder die Nähe ihrer Schwester.
Nachdem die Eltern auf einer Reise ums Leben kommen, soll Elsa zur Königin gekrönt werden, doch es geschieht ein Unglück: Bei der Zeremonie verliert sie die Kontrolle über ihre Kräfte und stürzt das Land in einen ewigen Winter. Sie flieht in die Berge und lebt allein in einem Eispalast. Anna macht sich auf die Suche nach ihr. Unterwegs trifft sie Christoph, sein Rentier Sven und den Schneemann Olaf. Gemeinsam finden sie Elsa. Doch der Prinz Hans, der sich als Bösewicht entpuppt, nimmt Elsa gefangen. Als sie sich wehrt, verletzt sie Anna erneut – dieses Mal trifft ein Eissplitter Annas Herz. Nur ein Akt wahrer Liebe kann sie retten.
Anna befreit sich aus Hans’ Gefangenschaft, der das Land für sich beanspruchen will, opfert sich für Elsa und wird zur Eisstatue. Dieser bedingungslose Akt der Schwesterliebe lässt Anna daraufhin wieder zum Leben zurückkehren. Dadurch erkennt auch Elsa, dass nicht Angst, sondern Liebe der Schlüssel zu ihrer Macht ist – so lässt sie das Eis im Dorf schmelzen und bringt den Sommer zurück. Liebe sei auch „die Kraft und der Kern der Geschichte von Jesus“, schloss Michaela Deichl die Predigt.
Nach dem Abendmahl stellte sich Franziska Schmitt der Gemeinde vor. Sie freute sich riesig und erzählte, dass sie aus Ludwigshafen stammt, also ein echtes Pfälzer Mädel ist. Ihr Studium absolvierte sie in Heidelberg und Montpellier. Die 28-Jährige wohnt mit ihrem Mann in Wiesenbach, wo sie die Pfarrstelle letztes Jahr übernahm. Auch Waldhilsbach gehört zu ihrem Wirkungsbereich. „Ich freue mich auf alles, was kommt“, sagte sie. Den drei Gemeinden möchte sie gerecht werden und die anstehenden Veränderungen gemeinsam „wuppen“. Mit ihrer fröhlichen und einfühlsamen Art ließ sie keinen Zweifel daran, dass gute Lösungen gelingen werden. Nach dem Gottesdienst versammelten sich Pfarrerinnen und Gemeinde auf der Kirchenterrasse, wo der Förderverein der evangelischen Kirche Kaffee und Kekse anbot. (mbue/red)