An frostfreien Tagen ist dank der warmen Witterung jetzt die höchste Zeit, um in den Streuobstwiesen die Obstbäume etwas zurückzuschneiden. Äste, die nach innen wachsen, müssen zurückgeschnitten werden. Achten Sie darauf, dass keine Aststummel stehen bleiben und sie im Astring schneiden, damit an der Schnittstelle kein neuer Wildwuchs entsteht. Nicht zu viel zurückschneiden, da sonst der Baum mit starkem Neuwuchs gegensteuert. Es sei denn, Sie wollen im kommenden Winter Edelreiser für eigene Veredelungen ernten oder den Baum wesentlich verjüngen.
Bei Sauerkirschbäumen daran denken, dass sich nur an den letztjährigen Trieben Blütenknospen befinden. Bei einem fehlenden Pflegeschnitt entstehen sonst lange Schlangenäste. Eine Baumverjüngung bzw. Kronenerhaltung zielt daher darauf ab, nur einen Teil der Zweige zurückzuschneiden, damit immer genug junge Austriebe nachwachsen und die Baumkrone nicht aus der Form gerät.
Süßkirschenbäume vornehmlich erst bei der Ernte schneiden. Die Blüten entstehen an den Neuaustrieben, aber auch an den kleinen Fruchtästchen an älteren Ästen. Diese sollten beim Rückschnitt und der Kirschenernte möglichst nicht beschädigt werden, da sie sich an den vorhandenen Stellen nicht neu ausbilden können und damit verloren sind. Sofern der Süßkirschenbaum wesentlich verjüngt werden soll, ist natürlich der Winterschnitt die richtige Wahl, da dieser einen Neuaustrieb stark fördert.
Georg Junghanns