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Kommunalpolitik

Picknick und Literatur mit Ricarda Lang

Am 17. Juni 2025 waren zahlreiche Neureuter Grüne beim Mitgliederpicknick mit Ricarda Lang in der Nottingham-Anlage dabei. Anlass war ihr Besuch als ehemalige...
V.l.n.r. Siglinde Andor, Ricarda Lang, Petra Sander und Martin Adam im Prinz-Max-Palais beim Mitglieder-Picknick
V.l.n.r. Siglinde Andor, Ricarda Lang, Petra Sander und Martin Adam im Prinz-Max-PalaisFoto: Grüne Neureut

Am 17. Juni 2025 waren zahlreiche Neureuter Grüne beim Mitgliederpicknick mit Ricarda Lang in der Nottingham-Anlage dabei. Anlass war ihr Besuch als ehemalige Scheffelpreisträgerin bei der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe. Zuvor erläuterte sie Karlsruher Grünen-Mitgliedern ihre Sicht auf die aktuelle politische Situation und beantwortete Fragen aus der Runde.

Im Prinz-Max-Palais stand sie anschließend zwei Stunden lang Rede und Antwort – mit klaren Worten und einer klaren Haltung. Ricarda Lang wurde 2012 in Nürtingen mit dem Scheffelpreis ausgezeichnet. Heute tritt sie politisch vor allem für soziale Gerechtigkeit ein. Im Gespräch mit Professor Schmidt-Bergmann erläuterte sie unter anderem, welcher Weg sie in die Politik führte und beantwortete anschließend Fragen aus dem Publikum. Auch bei dieser Veranstaltung waren die Neureuter Ortschaftsrätinnen Siglinde Andor und Petra Sander sowie viele Mitglieder des Grünen Ortsverbands Neureut anwesend.

Hybrider Krieg – was tun?

In einem hybriden Krieg werden konventionelle und unkonventionelle Mittel eingesetzt, um politische, gesellschaftliche und militärische Ziele zu verfolgen. Hybride Angriffe finden unterhalb der Schwelle eines offenen Kriegs und in einer rechtlichen Grauzone statt, bei dem sowohl der Angreifende als auch der Angegriffene nicht klar zu definieren sind. Beispiele sind Angriffe auf unsere IT-Infrastruktur und andere kritische Infrastrukturen, die Lenkung von Flüchtlingsströmen, die Manipulation von sozialen Netzwerken und die Verbreitung von falschen Informationen. Das Ziel ist es, eine Polarisierung unserer Gesellschaft zu erzeugen, Ängste zu schüren und das Vertrauen und den Zusammenhalt in demokratische Institutionen, Medien und Politik zu zerstören.

Am 24. Juni 2025 referierte Daniel Weimert, Co-Geschäftsführer und Vorstand der gemeinnützigen NGO „codetekt“ in der Kirchfeldkaserne in Neureut zu der Agenda: Was sind hybride Bedrohungen, was ist Desinformation, was wird dagegen getan und was können wir tun? Werkzeuge hybrider Bedrohungen sind Desinformation, humanitäre Krisen, Angriffe auf kritische Infrastruktur (KRITIS), Cyberangriffe und Spionage. Akteur*innen sind zum Beispiel Russland, China, Iran und die USA. Die Offenheit demokratischer Gesellschaften wird dabei immer ausgenutzt.

Was wird gegen Desinformation getan? Die Antworten waren ernüchternd. Die Vorgängerregierung war auf einem guten Weg. Im Koalitionsvertrag gibt es hingegen wenig konkrete Hinweise auf den Aufbau eines Schutzwalls. Bundesregierung, EU, Bundeswehr/NATO und Big Tech müssen eindeutig mehr tun, denn falsche Nachrichten erreichen Menschen schneller als richtige. Strategien müssen entwickelt werden, um die Manipulation öffentlicher Meinungen zu verhindern. Kriterien für vertrauenswürdige Informationen sind die Quelle, das Überprüfen von Bildern und Videos, das Medium selbst, der Inhalt und die Überprüfbarkeit von Zitaten.

Gefahren durch Desinformation sind: Beeinflussung der öffentlichen Meinung, Hass und Hetze, Beeinflussung von Wahlen, Durchsetzung politischer und wirtschaftlicher Interessen, Vorurteile gegenüber bestimmten Menschengruppen, Misstrauen gegenüber Medien, Politik und Demokratie, gesellschaftliche Spaltung, sinkende Kompromissbereitschaft – Filterbubbles und Algorithmen verschärfen die Problematik. Das zu verstehen ist ein erster Schritt hin zu einer aufgeklärten Gesellschaft und resilienten Demokratie!

Die Ortschaftsrät*innen Siglinde Andor, Petra Sander und weitere Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen nahmen sehr gern an diesem wichtigen Beitrag aus der fortlaufenden Vortragsreihe der Gesellschaft für Sicherheitspolitik teil. Herzlichen Dank für die Einladung und Organisation durch Oberverwaltungsrat Rudolf Horsch!

Mikroplastik in unserer Umwelt – eine Herausforderung für Forschung und Gesellschaft

Anlässlich der Vortragsreihe „Uni macht Schule“ war letzte Woche im Gymnasium Neureut Dr. Saskia Ziemann dem Thema Plastik auf der Spur: „Was wissen wir eigentlich über Mikroplastik in der Umwelt?“ Die Referentin vom Projektträger Karlsruhe am KIT befasste sich mit der Entstehung, dem Verhalten, der Erfassung und der Entfernung von Mikroplastik. Dabei wurde schnell klar, dass die inzwischen unüberschaubare Menge und Vielfalt von Plastikprodukten eine große Herausforderung darstellt. Die Plastikproduktion nimmt stetig zu und es gelangen immer größere Mengen von sogenanntem Mikroplastik in unsere Umwelt.

Seit 1950 betrug die Produktion von Plastik 8,3 Milliarden Tonnen. Der globale Bedarf stieg seit 2000 massiv an. Synthetische Textilien, Reifenabrieb und Stadtstaub emittieren die meisten Plastikpartikel in die Luft und ins Wasser. Die Entfernung über Kläranlagen funktioniert sehr gut, die Rückstände im Klärschlamm und dessen Verwendung sind wiederum problematisch.

Der Vortrag von Dr. Saskia Ziemann hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, in Forschung, Aufklärung und Bildung zu investieren, um die Problematik des Mikroplastiks besser zu verstehen und zu bewältigen. Ortschaftsrätin Petra Sander zeigte großes Interesse, da das Thema uns alle betrifft. Besonders erschreckend ist, dass selbst Gegenstände wie Zigarettenkippen, deren Toxizität inzwischen bekannt sein sollte, einen Plastikanteil enthalten und somit mehrfach zur Umweltverschmutzung beitragen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Reduzierung von Mikroplastik in unserer Umwelt eine große Herausforderung darstellt. Es ist notwendig, sowohl die Produktion von Plastik zu begrenzen als auch bessere Entsorgungs- und Reinigungsmethoden zu entwickeln. Jede*r von uns kann durch bewussteren Konsum und verantwortungsvolles Handeln einen Beitrag leisten. Mithilfe einer breiten gesellschaftlichen Verantwortung können wir unsere Umwelt schützen und die negativen Folgen des Mikroplastiks eindämmen. Herzlichen Dank an das Organisationsteam des Gymnasiums Neureut für dieses informative Format!

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Neureuter Nachrichten
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Ausgabe 27/2025
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