Plochingen und der Wohnungsbau – Das Objekt Brühlstraße 10 + 12 - Teil 2

Die notwendige Miete bei frei finanziertem Wohnungsbau

Das Anlagevermögen der Stadtbau Plochingen GmbH & Co. KG wird in der Bilanz (Stichtag: 31.12.2024) mit 11.237.082,68 EUR ausgewiesen. Teilt man diesen Betrag durch die geschaffene Wohnfläche von 1.517 qm (1.328,6 qm Wohnfläche + 188,3 qm nicht ausgebaute Arztpraxis), dann kommt man zu einem Quadratmeterpreis von 7.407 EUR. Bei einer Verzinsung von 3 % und einer Tilgung von 1 % müsste die Kaltmiete (ohne Bewirtschaftungskosten und Instandhaltungsrücklage) bei 296 EUR/qm und Jahr liegen. Das bedeutet eine Monatsmiete von 24,70 EUR.

Die öffentlichen Investitionszuschüsse und ihre Folgen

Da die Stadt Plochingen 1.920.000 EUR aus eigenen Mitteln in das Objekt investiert hat und weitere ca. 2 Mio. EUR an Zuschüssen vom Land erwartet, verringert sich die Belastung aus der Finanzierung und damit auch die erforderliche Miethöhe, um beim wirtschaftlichen Ergebnis zu einer schwarzen Null zu kommen. Auf der anderen Seite sind die Mieten für die 17 geförderten Wohnungen reguliert und dürften z.Zt. bei etwa 9 EUR/qm und Monat liegen. Mit diesen Mieten können Zinsen und Tilgung der öffentlich geförderten Wohnungen nicht erwirtschaftet werden.

Der Mietzuschuss der Stadt Plochingen

Der Ausschuss für Verwaltung und Wirtschaft hat daher am 06.05.2025 beschlossen, der Stadtbau Plochingen GmbH & Co. KG einen jährlichen Mietzuschuss von 60.000 EUR zu zahlen. Das sind 3.000 EUR pro Wohnung. Ob das allerdings ausreicht, um die absehbaren Verluste auszugleichen, darf bezweifelt werden.

Dr. Klaus Hink