Podiumsdiskussion „Werte in Krisenzeiten“ beim siebten Meßstetter Bürgerempfang – wofür sich die prominenten Gäste engagieren

Eine Podiumsdiskussion steht auch beim siebten Meßstetter Bürgerempfang am Freitag, 6. Mai 2025, in der Meßstetter Heuberghalle im Mittelpunkt. Die...
„Tatort“-Darsteller Richy Müller ist mit Menschen mit Handicap des bhz Stuttgart in der Stadt unterwegs.
„Tatort“-Darsteller Richy Müller ist mit Menschen mit Handicap des bhz Stuttgart in der Stadt unterwegs.Foto: Foto: bhz Stuttgart

Eine Podiumsdiskussion steht auch beim siebten Meßstetter Bürgerempfang am Freitag, 6. Mai 2025, in der Meßstetter Heuberghalle im Mittelpunkt. Die drei prominenten Talkgäste Richy Müller, Sabine Spitz und Heinz Betz sprechen mit Moderator Michael Antwerpes über ein Thema, das besonders gut in unsere turbulente Zeit und Gesellschaft passt: „Werte in Krisenzeiten“. Wie sieht ihr persönlicher sozialer Einsatz aus und welche gesellschaftlichen Aufgaben übernehmen deren unterstützte Organisationen?

Richy Müller kennen wohl die meisten; wenn nicht unter seinem richtigen Namen, dann zumindest als „Tatort“-Kommissar Thorsten Lannert, der zusammen mit seinem Kollegen seit vielen Jahren in Stuttgart auf TV-Verbrecherjagd geht. Neben ihm sitzen weitere Prominente auf dem Podium in der Heuberghalle: Sabine Spitze, die erfolgreiche Mountainbikerin und sogar Gold-Olympionikin von Peking; Heinz Betz, Radrennfahrer und mehrfacher Deutscher Meister und erneut Michael Antwerpes, der bekannte Moderator aus Funk und Fernsehen, der ja nicht zum ersten Mal die Diskussionsrunde beim Meßstetter Bürgerempfang moderiert. Was alle vier Promis eint, ist ihr gesellschaftliches Engagement abseits ihrer üblichen Profession und Leidenschaft. Für welche Vereine und Projekte sie einen Teil ihrer Freizeit und Energie einsetzen, darüber sprechen sie ausführlich beim Meßstetter Bürgerempfang; gerne geben wir aber schon vorab einen Einblick in die wertvolle Arbeit der Institutionen…

Eine ausgeprägte soziale Ader hat unser „Kommissar“: Richy Müller ist Botschafter für „Arche IntensivKinder“ und Schirmherr des Behindertenzentrums „bhz“ in Stuttgart. Seit über 50 Jahren setzt sich das bhz für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen ein. Das bhz betreibt anerkannte Werkstätten, Wohneinrichtungen, einen familienentlastenden Service und weitere begleitende Maßnahmen. Die Menschen mit Behinderung, die im bhz tätig sind, bearbeiten Aufträge aus der Industrie und bieten Dienstleistungen wie Garten- und Landschaftspflege an. „Meiner Erfahrung nach wollen die Beschäftigten des bhz nicht aufgrund ihrer Behinderung als besonders wahrgenommen werden, sondern als ganz normal. Eben wie jede/r andere auch“, sagt Richy Müller. Sein zweites Projekt heißt „Arche IntensivKinder“. Hier leben schwerkranke Kinder in einer Umgebung, die mehr Zuhause als Klinik ist. Die Kinder, die in der Arche leben, sind meist zwischen wenigen Wochen und sechs Jahren alt. Viele sind beatmet oder auf Geräte angewiesen, einige können nicht sprechen oder sich nicht bewegen. Doch statt steriler Klinikflure gibt es hier ein Kinderzimmer mit Kuscheltieren, bunte Decken, Bücherregale und vertraute Stimmen. Die Arche ist eine spezialisierte Einrichtung für außerklinische pädiatrische Intensivpflege. Hier arbeitet ein multiprofessionelles Team aus Pflegekräften, Therapeuten und pädagogisch geschultem Personal – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

Sabine Spitz ist seit vielen Jahren Botschafterin von „IN VIA – Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit“. Zusammen mit IN VIA hat sie auch den Stiftungsfonds „Sabine Spitz für die Zukunft junger Menschen“ ins Leben gerufen. Der Verband stellt sich selbst kurz vor: Jede dritte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt. Noch immer sind Frauen täglich Diskriminierung, Benachteiligung und struktureller Ungleichheit ausgesetzt – auch hier bei uns in der Region. „IN VIA“, ein katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit in der Erzdiözese Freiburg setzt sich in mit aller Kraft dafür ein, dass sich das ändert. Ob durch Zuflucht in einer sicheren Umgebung, rechtliche Unterstützung oder Empowerment-Projekte, der Verband steht betroffenen Frauen vielseitig zur Seite. Gleichzeitig arbeitet IN VIA präventiv, sensibilisiert Schulen, Betriebe und die Öffentlichkeit, um langfristig Chancengerechtigkeit zu erreichen.

Heinz Betz ist gemeinsam mit seinem Sohn Patrick Geschäftsführer der „MA6LIA N3RA gGmbH“, die sich ebenfalls für Kinder engagiert. Was sich hinter diesem, auf den ersten Blick kryptischen Namen verbirgt? Wir verraten es… „MA6LIA N3RA“ ist eine gemeinnützige Initiative, die sich mit ganzer Kraft für ein gesundes und aktives Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen einsetzt – unabhängig von sozialer Herkunft, Einschränkungen oder Lebensumständen. In einer Zeit, in der Teilhabe und Chancengleichheit nicht selbstverständlich sind, will diese gemeinnützige Gesellschaft für Perspektiven sorgen: „Wir fördern Integration, stärken Selbstvertrauen und vermitteln Werte wie Durchhaltevermögen, Teamgeist und Mut. Im Zentrum steht dabei das Fahrrad – ein Symbol für Freiheit, Bewegung und Selbstbestimmung“, erklären Heinz und Patrick Betz. Inspiriert von der Geschichte der „Maglia Nera“, dem schwarzen Trikot des letzten Giro-d’Italia-Fahrers, verkörpert der Name nicht Niederlage, sondern Ausdauer, Charakter und das Ankommen trotz aller Hindernisse.

Nicht nur die Gesprächsgäste, auch Moderator Michael Antwerpes, engagiert sich auf sozialem Feld. Er ist seit 2010 im Kuratorium der „Deutschen Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind“ tätig. Zudem: 2021 hatte die Tübinger Notärztin Dr. Lisa Federle gemeinsam mit Schauspieler Jan Josef Liefers und TV-Moderator Michael Antwerpes den gemeinnützigen Verein BewegtEuch gegründet zur Förderung der sportlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Vereinen, in der Schule und der Familie sowie zur Förderung des Bewusstseins der nachteiligen körperlichen, seelischen und sozialen Folgen von Bewegungsmangel.

Insbesondere Kinder finanziell schlecht gestellter Eltern sollen unterstützt werden, denn sie hatten in der Pandemie unter Bewegungsmangel und Isolation besonders gelitten. Übergewicht, motorische Defizite und psychische Beeinträchtigungen sind die Folgen. 2024 wurden rund 90.000 Euro an Spendengeldern eingesetzt, um benachteiligten Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Sport- und Bewegungsmöglichkeiten zu geben, sei es für Kunstturnen oder Karate, Ballett oder Modern Dance, Leichtathletik, Basketball, Zumba, für einen Schwimmkurs oder das Sport-Feriencamp.

Anderen helfen und sich vielfältig für aller mögliche soziale Projekte einsetzen, das ist in unserer heutigen, von einer Ich-Mentalität geprägten Gesellschaft wichtiger denn je. Engagement ist das eine, aber wie fast immer im Leben, geht das nicht ohne Geld und Zuwendungen. Alle Vereine, Verbände und gemeinnützigen Organisationen, für die auch unsere Bürgerempfangs-Promis einstehen, sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Sie freuen sich, wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, deren Arbeit mit einer Spende unterstützen.

(VB)

Internetadressen und Spendenkonten

bhz Stuttgart e.V. (www.bhz.de)

IBAN: DE36 6005 0101 0405 8698 15 (BIC: SOLADEST600)

Arche Noah e. V. /„Arche IntensivKinder“ (www.arche-intensivkinder.de)

IBAN: DE29 6415 0020 0002 8203 81 (BIC: SOLADES1TUB)

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit in der Erzdiözese Freiburg e. V. (www.invia-freiburg.de)

IBAN: DE02 7509 0300 0107 1002 13 (BIC: GENODEF1M05), Stichwort: Sabine Spitz Meßstetten

MA6LIA N3RA gGmbH (www.maglia-nera.de)

IBAN: DE51 6619 0000 0029 3178 28 (BIC: GENODE61KA1), Verwendungszweck: MA6LIA N3RA

BewegtEuch e.V. (www.bewegteuch.com)

IBAN: DE 69 6415 0020 0004 5211 38 (BIC: SOLADES1TUB)

Erscheinung
Aktuell – Amtsblatt der Stadt Meßstetten
NUSSBAUM+
Ausgabe 22/2025
von Stadt Meßstetten
30.05.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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