Das gut besuchte Podiumsgespräch am 29. September in Bad Wildbad rund um das Thema „Angehörige von Demenzerkrankten“ zeigte auf, dass die Beratungs- und Informationsangebote für Betroffene und ihre Nächsten noch zu oft nicht bekannt sind. Gleichzeitig gibt es – anders als noch vor einigen Jahren – eine Fülle von ähnlichen wie auch kontroversen Veröffentlichungen. Demenz wird vermehrt in der Literatur, in der Musik, in Spielfilmen oder Sachbeiträgen thematisiert und ein Stück weit aus der Tabuzone geholt. Jedoch fällt die Orientierung in der Flut der Angebote oft schwer. Fundierte und gut verständlich aufbereitete Informationen wie auch Schulungsangebote gibt es zum Beispiel bei der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg, Stuttgart. Diese hat kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Kreisseniorenrat Calw den Hausärzten im Kreis Calw kompakte Kurzinfos für die Patienten überreicht.
In Baden-Württemberg sind Demenzambulanzen noch rar. Wer eine ganzheitliche Untersuchung wünscht, muss aktuell noch weit reisen. Kassenpatienten können sich ab 70 Jahren vom Hausarzt an die Geriatrische Institutsambulanz in Sindelfingen überweisen lassen. Für ein verkürztes Screening gilt die Altersgrenze von 65 Jahren. Selbstzahler und Privatversicherte können direkt einen Termin dort vereinbaren. Der Klinikverbund Südwest, zu dem auch die Kliniken Calw und Nagold gehören, beginnt dort gerade mit dem Aufbau dieser Sparte und will gleichartige Angebote, sofern die Nachfrage erkennbar wird, zukünftig im Kreis Calw etablieren.
Ganz konkret gibt es lokale Anlaufstellen im Oberen Enztal: beispielsweise die Hausärzte, der Pflegestützpunkt, der Seniorenrat Oberes Enztal oder die Selbsthilfegruppe Vergissmeinnicht. In Calw unterstützt DemiL – Demenz mitten im Leben – die Angehörigen und Betroffenen durch Begleitung.
Aktuelle Angebote im Oberen Enztal