
Ein informativer Vormittag im Hardtwald über Wald, Klima und Verantwortung
Am Samstag, 11. Oktober, lud der grüne Landtagsabgeordnete Tayfun Tok zu einem politischen Waldrundgang im Hardtwald bei Steinheim ein. Mit dabei war die Landtagskandidatin der Grünen im Wahlkreis Breisgau, Dr. Anna Deparnay-Grunenberg – promovierte Forst- und Umweltwissenschaftlerin und ehemalige Europaabgeordnete (2019–2024). Rund zwanzig Interessierte folgten der Einladung, um gemeinsam über Wald, Klima und Politik zu sprechen.
Anna nahm die Gruppe mit auf eine fachkundige Spurensuche: Welche Maßnahmen helfen, Wälder an den Klimawandel anzupassen? Warum werden an manchen Stellen Bäume gefällt, an anderen gezielt nachgepflanzt? Sie zeigte, dass nachhaltige Forstwirtschaft – richtig betrieben – ein wichtiger Beitrag zum Erhalt gesunder Wälder ist. Auch Waldrandpflege und Aufforstungsstrategien wurden anschaulich erläutert.
Besonders eindrücklich war für viele Teilnehmende der Spannungsbogen zwischen Naturschutz und Nutzung: Windkraft im Wald, Holzwirtschaft, Jagd, Erholung und Verkehr – all das greift in ein empfindliches Ökosystem ein. Jeder Eingriff verändert die empfindlichen Gleichgewichte im Wald und führt zu einem ständigen Zielkonflikt zwischen dem Schutz der Natur und ihrer Nutzung.
Gerade beim Thema Windkraft im Wald zeigt sich dieser Konflikt deutlich: Der Ausbau erneuerbarer Energien ist unabdingbar für den Klimaschutz – zugleich fällt es vielen Menschen schwer, Baumrodungen zu akzeptieren. Doch im Vergleich zu Straßen und Autobahnen, die seit Jahrzehnten ganze Wälder zerschneiden, lässt sich eine gut geplante Windkraftnutzung mit dem Erhalt des Waldes vereinbaren.
Nur etwa 0,6 Prozent der Fläche Deutschlands gelten noch als großräumige Wildnis – also Gebiete, in denen sich Natur ohne menschliche Eingriffe entwickeln darf. Diese Zahl macht deutlich, dass es kaum noch wirklich unberührte Natur gibt. Unsere Landschaft ist fast überall durch Nutzung und Infrastruktur geprägt.
Grüne Politik denkt den Wald als Lebens- und Wirtschaftsraum zugleich – basierend auf Wissenschaft, Abwägung und Beteiligung. Die Diskussion zeigte, wie schnell politische Maßnahmen – von Baumfällungen bis zu Schutzprogrammen – emotionalisiert und missverstanden werden. Das ist zu wichtig, als dass wir es dem Geschrei populistischer und extremistischer Parteien überlassen dürften.
„Der Wald steht für Lebensqualität. Grüne Politik auch“, fasste eine Stimme aus der Gruppe treffend zusammen.