Als Durlacher Institution bezeichnet sich B. Egeter von „Solinger Stahlwaren Egeter“ selbst. Ihre große Stammkundschaft, dreiviertel der Durlacherinnen und Durlacher, beweist, dass es so ist. Hier verkauft sie Solinger Stahlwaren. Was beschäftigt sie aktuell; wie schaut sie auf Durlach?
Wochenjournal Durlach (WJ): Frau Egeter, wir befinden uns hier in einem Geschäft mit einer großen Familientradition. Wie lange sind Sie schon hier in Durlach?
B. Egeter: Seit 1869, sagt mein Ehemann. Seit 1962 bin ich selbst hier im Geschäft tätig.
WJ: Warum hat man einst den Standort Durlach gewählt?
Egeter: Meine Familie kommt aus Durlach. Mein Urgroßvater hat das Geschäft gegründet und ich bin hier in der fünften Generation tätig.
WJ: Würden Sie sich als ein Teil Durlachs bezeichnen?
Egeter: Seit 1958 bin ich hier in Durlach und habe hier ins Unternehmen eingeheiratet.
WJ: Was macht Durlach Ihrer Ansicht nach aus?
Egeter: Die historische Altstadt. Leider sind wir die Vorstadt von Karlsruhe und dann sind wir eingemeindet worden und haben nicht mehr viel zu sagen. Durlach ist ein kleines Städtchen und ein großes Dorf. Die guten Firmen gehen weg. Die anderen nachkommenden Geschäfte bleiben nur kurz hier, wie ich das sehe.
WJ: Was begeistert Sie an Ihrem Laden?
Egeter: Meine Stammkunden. Ich bin eine Institution in Durlach.
WJ: Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit Freude?
Egeter: Der Verkauf und die Freundlichkeit meiner Kunden. Es gibt auch mal Querschläger, aber das ist normal. Ich liebe meine Arbeit, arbeite aber nur noch morgens. Mittags bin ich dazu zu müde. Die Stammkundschaft und wie das Geschäft dann aufgebaut worden ist, begeistern mich. Das war schon bei den Eltern und Großeltern so. Immer freundlich sein und Kante zeigen, wenn es schnell gehen muss – das sagte schon mein Vater - ist die Devise. Ich mache das auch gerne, weil der Laden in meinem eigenen Haus ist und ich etwas machen möchte. Ich lege keinen Wert darauf, nur daheim herumzusitzen. Die Kunden sagen alle, ich soll ihnen noch lange erhalten bleiben.
WJ: Einige Durlacherinnen und Durlacher kennen Sie. Letztens war wohl auch eine Stammkundin bei Ihnen im Geschäft. Wie viele Stammkundinnen und -kunden haben Sie in etwa?
Egeter: Dreiviertel der Durlacher und Durlacherinnen kommen bestimmt zu mir.
WJ: Finden Sie die Kundinnen und Kunden eher über Mundpropaganda?
Egeter: Sie laufen vorbei und sehen das Schild sowie den Laden. Die Stammkundinnen und -kunden kommen und von diesen auch die Kinder. Die kennen mich alle. Egeter ist schon ein großer Begriff in Durlach. Ich verkaufe hier Solinger Stahlwaren, die ich überwiegend und jahrzehntelang schon aus Solingen beziehe.
WJ:Was sind die wichtigsten Stationen Ihrer Firmengeschichte?
Egeter: Ein Auf und Nieder, viele Schicksalsschläge.
WJ: Was kommt als Nächstes?
Egeter: Ich bin zufrieden und habe auch meinen Umsatz. Es ist auch wichtig, dass mein Hirn fit bleibt. Generell lebe ich hier auch eher zurückgezogen und gehe eher mal im Urlaub in ein Café, um Menschen zu treffen - neben den Gesprächen mit meinen Stammkundinnen und -kunden, die ich wirklich sehr schätze.
Die Fragen stellte Jennifer Warzecha.