Fabia Kleinpeter alias „Djimba“ startet als Sängerin, Malerin und Model durch. Gestern wuchs sie noch in Kraichtal auf – heute treibt es sie bis in die georgische Hauptstadt Tiflis.
Sie wurde im Millennium-Jahr 2000 in Bretten geboren, wohnte eine Zeit lang in einigen Orten im Kraichgau und ist aktuell im kleinen Kraichtaler Stadtteil Bahnbrücken zu Besuch. Fabia Kleinpeter – Vater Georg ist Deutscher, Mutter Elisabeth hat ungarisch-rumänische Wurzeln - ist Kosmopolitin und immer auf Achse. „Wenn ich nicht gerade, so wie jetzt über Osten, bei meiner Familie in Kraichtal bin, reise ich kreuz und quer um die Welt und bin demnächst auch auf einem Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer unterwegs“, eröffnet sie.
Seit März 2020 lebt Fabia mit ihren zwei Hunden hauptsächlich in der georgischen Hauptstadt Tiflis, nachdem sie ihrem Freund, ebenfalls Weltenbummler, dorthin gefolgt war. „Inzwischen ist er jedoch weitergezogen, doch ich kann die Wohnung behalten“, so Fabia, die neben Deutsch und Englisch inzwischen auch Georgisch spricht. „Gut und günstig“ lebt es sich in Georgien.
„Hier kann ich mich künstlerisch ausleben“, sagt Fabia, die schon immer ihren eigenen Kopf hatte, alles andere als Mainstream war, frei und ungezwungen sein wollte. Während ihre älteren Geschwister Julia (30) und Evelyn (27) studierten, hatte sie einen anderen Plan: Realschule und Gymnasium hatte sie frühzeitig abgebrochen, schließlich wartete die große, weite Welt darauf, entdeckt zu werden. Mit ein bisschen gespartem Geld geht es für die damals 18-Jährige für einige Wochen nach Südfrankreich, später nach Berlin, wo sie bei Freunden für drei Monate unterkommt.
Schon im Alter von sechs Jahren hat sie abstrakte Bilder gemalt, schreibt Gedichte, hört viel Musik, lernt später Klavier, Akkordeon und Blockflöte, entwickelt im Laufe der Jahre ihre eigene Persönlichkeit als Künstlerin. Erste Songs in Deutsch und Englisch entstehen später am Computer, ihr Musikstil passt jedoch in keine Schublade und lässt sich mit „Electronic Travel Poetry“ umschreiben, also Alternative-Crossover. „Meist höre ich meine eigene Musik, bin in meinem Universum“, bekundet die charismatische Fabia.
Nachdem sie auf Instagram und YouTube als „Djimba“ vor zwei Jahren ihr erstes, eigenes Album „Release“ veröffentlichte, hat sie jetzt auch Songs in deutscher Sprache komponiert. Das Stück „Herz aus Eis“ wird sie erstmals im Mai im Rahmen einer Kreuzfahrt auf dem Schiff vor Publikum präsentieren. „Wenn man sich für etwas entscheidet, verschließt man sich dem anderen. Mir geht es um die Wärme, die beim Auserwählten entsteht, sowie die Entschlossenheit, dafür alle zu tun und auf andere Dinge zu verzichten“, antwortet sie auf die Frage, wovon das Lied handelt.
Schon auf ihrem Debütalbum hatte sie zehn Songs, die „Mit der Zeit“, „God Knows“ oder „Want To Reach For The Top To Reach The People“ heißen, platziert. So formuliert sie im ersten Song die Zeilen: „Es begab sich zu einer Zeit, in der man nicht wusste, was morgen passiert. Die Zeit besteht weder aus Anfang noch Ende“. Neben fiktiven Geschichten verarbeitet Fabia Kleinpeter auch viel Autobiografisches, weckt Emotionen, will auch Brücken bauen. Doch in erster Linie möchte sie Hoffnung schenken, aus dunklen Phasen ins Licht kommen und „die Menschen damit glücklich machen“.
Ihre Songs sind durchzogen von einer freundlichen Melancholie und einer Lebensweisheit, die man einer 24-Jährigen nicht unbedingt zutraut. Dass ihre Texte und Sounds Emotionen hervorrufen, kann man unterschreiben. Die Melodien sitzen dabei so gut wie die zu ihrem Style passende Kleidung.
Ob Fabia, die zudem „ganze Schubladen voller Gedichte“, die nur darauf warten, veröffentlicht zu werden, in der Pipeline hat, mit ihrer Kunst berühmt werden möchte? „Klar, wer will das nicht?“, meint sie selbstbewusst. Auf jeden Fall will die junge Frau mit der großen, eigenen Persönlichkeit selbständig bleiben. Aktuell ist sie auch am Modeln und hat in Tiflis bereits erste Shootings hinter sich.
Ihr großer Traum ist es, kreative Projekte umzusetzen, weitere Songs zu schreiben, in Eigenregie Videos zu drehen „und natürlich zu malen“. Obwohl sie in ihrer aktuellen Wahlheimat Tiflis ganz gut zurechtkommt, möchte sie „früher oder später“ wieder zurück in die Heimat. „Am Liebsten nach Karlsruhe“, sagt Fabia alias Djimba.
Tiflis (Georgisch Tbilissi) bedeutet „Warme Quelle“: Bei Fabia darf man ziemlich sicher sein, dass ihre spirituelle Kreativquelle nicht versiegt und sie ihre Wünsche und Ziele erreicht. Keine Frage: Die Frau, die außergewöhnliche Kleidung trägt, bunte T-Shirts oder Kopfschmuck mag, wird den richtigen Weg im Leben gehen. Ihren Weg! (hjo)