Musik

Premiere der Grötzinger Musiktage

„Nordnacht - Musik und Poesie aus Norwegen“ Von Jennifer Warzecha Musikalische Größen kommen bei den Grötzinger Musiktagen, die eine Institution...
Grötzinger Musiktage 2025 mit Åselinde Wiland, Norbert Krupp und Felix Treiber im Kirchraum.
Åselinde Wiland (Mitte) begeisterte mit ihrer ausdrucksstarken Sopranstimme, Mimik und Gestik das Publikum.Foto: war

„Nordnacht - Musik und Poesie aus Norwegen“

Von Jennifer Warzecha

Musikalische Größen kommen bei den Grötzinger Musiktagen, die eine Institution geworden sind, die einfach zu Grötzingen dazugehört, zusammen. So auch am Sonntagabend der Vorwoche, als Åselinde Wiland mit ihrer Sopranstimme und das Ensemble Sorpresa mit Felix Treiber und Norbert Krupp, den Veranstaltern der Musiktage, Antoine Cottinet, Horst Ziegler, Akiko Sato und Pia Maisch den Evangelischen Kirchenraum für sich gestalteten und einnahmen sowie damit das Publikum begeisterten.

Hartmut Becker gestaltete die Einführung zum musikalischen Werk, das durch Musik und Poesie den Norden und damit Norwegen so sehr würdigte. Der Norden sei dabei nicht nur auf das Wetter bezogen gemeint, das abgekühlt hatte und die kälteren Temperaturen, sondern umschreibe das Temperament Norwegens, das man mit der Epoche Barock vergleichen könne.

Emotionsgeladen und brillant

Mit ihrer lebendigen und ausdrucksstarken Sopranstimme begeisterte Åselinde Wiland das Publikum. Felix Treiber spielte unter anderem auch die Hardangerfiedel. Er sorgte damit für entsprechende Akzente. Viele Emotionen und was man ohne große technische Mittel zum Ausdruck bringen kann, könne man an diesem Abend hören, versprach Hartmut Becker. Das Publikum blieb dabei sicher nicht enttäuscht, was auch der langanhaltende Applaus am Ende des Abends bewies.

Humorvoll

Åselinde Wiland sang mit ihrer klangvollen Sopranstimme das Lied „Das überwinterte Licht“. Das Ensemble Sorpresa unterstützte das und eine frostige Nachtstimmung entstand aus Teil III (An, aus) „Alles, was du nicht ausschalten kannst“. So heißt es: „Ein Gesicht, das sich in die Nacht staucht, der Körper mit dem Frost verbolzt, mit dem Eis, die fossile Liebe, die Brandstätten, die sich nicht rekonstruieren lassen.“ Sie beendete den dritten Teil mit „Alles, was du gerne ausschalten willst, du und dein kriecherisches Herz.“ Vieles aus ihrer Heimat im Norden brachte sie ins Konzert mit ein. Die „Norske Folketoner“, die „Norwegischen Volksweisen“, hat sie für Sopran und Ensemble bearbeitet. Für Gelächter sorgte sie an diesem Abend, als sie beim vorletzten Lied „Pal sine Honer“ das Geräusch eines Huhns nachmachte. Alles in allem ein klangvoller Abend auf höchstem musikalischem Niveau, der mehr verspricht.

Erscheinung
Grötzingen Aktuell
Ausgabe 28/2025
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
10.07.2025
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Karlsruhe
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