Während vor Kurzem die ganze Welt nach Rom zur Papstwahl blickte, fand einige Tage zuvor dort ebenfalls ein kirchliches Ereignis statt. Zwar von einer weniger medialen Aufmerksamkeit begleitet und dennoch mit enormer Wichtigkeit für das Glaubensleben. Es waren 23 Diakone aus aller Welt versammelt, die in der Basilika „St. Paul vor den Mauern“ ihre Priesterweihe empfangen durften.
Unter den Primizianten befand sich auch der aus Dielheim stammende Bruder Valentin Schmidts, der wie alle Weihekandidaten dem Orden der Legionäre Christie angehört. Einige Familienmitglieder, Freunde und Bekannte reisten mit in die Ewige Stadt, um diesem seltenen Ereignis beizuwohnen. Schließlich war es das letzte Mal vor genau 60 Jahren, dass ein Zögling aus der Pfarrei St. Cyriak zum Priester geweiht werden konnte. Damals war es Pater Markus Laier SJ, der sich bei der Heimatprimiz von Pater Valentin am 11. Mai in der Heimatkirche St. Cyriak, auch unter den Gästen befand. Einer schönen Tradition folgend wird ein Neupriester vor seiner ersten Heiligen Messe von seinem Elternhaus abgeholt und feierlich in die Kirche geleitet, wie Pfarrer Bernhard Pawelzik bei der Begrüßung sagte. Aufgrund der verkehrstechnischen Lage setzte sich die Prozession von der Friedhofskapelle aus in Bewegung, begleitet von feierlichen Weisen des Musikvereins Dielheim und dem Gebet der zahlreichen Gläubigen. Auf diesem Weg kam Pater Valentin auch Jesu Einzug zu Jerusalem in den Sinn. „Ein Tag wie von Gott geschaffen und geradezu zum Frohlocken“, sagte der Primiziant später. „Wohlwissend, daß wie in der Leidensgeschiche bei Jesu erlebt, auch andere Prüfungen auf ihn warten können. Aber immer in der Hoffnung dabei, von Gott bis hin zur Auferstehung geführt zu werden“. Feierlich geschmückt von Andrea Hertle und Team war die Pfarrkirche, als die vielen Ministranten mit dem Hauptzelebranten der Festmesse P. Valentin Schmidts und den Konzelebranten Pfarrer Bernhard Pawelzik, P. Karl Maurer, P. Konstantin Ballestrem, P. Markus Laier, Pfarrer Bertold Enz und dem Diakon Herbert Deris einzogen. Diakon Ralf Rotter befand sich schon im Kirchenvolk.
Der 1. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Jürgen Ritz begrüßte zu Beginn der Feier den Neupriester in seiner Heimatgemeinde und überbrachte die herzlichsten Glück- und Segenswünsche der gesamten Kirchengemeinde zur Priesterweihe. Als starkes Zeichen bezeichnete er, daß die Heimatprimiz am vierten Sonntag in der Osterzeit stattfindet; dem Sonntag an dem Christus als guter Hirte im Mittelpunkt steht. Jeder Priester soll als „Guter Hirte“ für die ihm anvertrauten Menschen da sein.
Die Festpredigt hielt P. Karl Maurer, der auch den Werdegang von P. Valentin aufzeigte. Bereits mit 14 Jahren hatte der Neupriester die Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi kennengelernt und war von Anfang begeistert von deren Angeboten für Jugendliche. Außerdem habe er in diesen Priestern eine besondere Freude entdeckt und durch sie auch seinen ganz persönlichen Bezug zu Christus gefunden. Dabei wuchs auch der Wunsch nach dem Priestertum in dieser Gemeinschaft. Es folgte nach dem Abitur der Eintritt in diese Gemeinschaft, mit einem ungewöhnlich langen Weg der Ausbildung und des Studiums. Das Praktikum erfolgte in Chile und endete mit der Diakonweihe am 31.08.2024. Nach seiner Priesterweihe wird Pater Valentin zukünftig in Chile tätig sein.
Zur würdigen Gestaltung der Messfeier trug besonders der Kath. Kirchenchor bei. Der Chor beeindruckte mit der Hochedlinger Messe, unter der Leitung von Patrick Fichtner, der auch an der Orgel spielte. Nach dem Gottesdienst durften die Gläubigen den Primizsegen entgegennehmen. Der Erstlingssegen des Neupriesters in der Heimatpfarrei wird von den Katholiken in hohen Ehren gehalten.
Nach dem Gottesdienst trafen sich Gäste und Kirchenbesucher zum Feiern im Pfarrsaal, wo die Helfer vom Frauenkreis und des Gemeindeteams alles vorbereitet hatten. Am Nachmittag wurde der denkwürdige Tag mit einer Dankandacht in der St.Cyriak Kirche beschlossen.
Paul Körner