Die alte ist die neue Königin: Svenja I. wird Hemsbach auch im kommenden Jahr als Weinhoheit vertreten. Ein Novum in der Geschichte des Verkehrsvereins. Bürgermeister Jürgen Kirchner vermutete eine – neue – Weisheit dahinter: „Never change a tested Weinkönigin.“
Es sei mehr aus einem Spaß entstanden, sagt Svenja Drücker. Als in der WhatsApp-Gruppe der Weinhoheiten gefragt wurde, ob denn eine der Prinzessinnen das Amt übernehmen wollte, antwortete sie als amtierende Königin mit „ich würd's nochmal machen“. „Ich habe aber nicht damit gerechnet“, gestand sie. Doch ihre Antwort wird erhört. Und so wird Svenja I. mit der Krönung auf dem Wein- und Blütenfest in ein zweites Amtsjahr starten. „Ich bin stolz darauf, Hemsbach auch als 63. Weinkönigin vertreten zu dürfen“, hatte sie zuvor in ihrer kurzen Antrittsrede im Rahmen des Proklamationsabends im gut gefüllten Pater-Delp-Gemeindehaus gesagt. Ihr zur Seite stehen zwei ihrer Freundinnen, mit denen sie eine Leidenschaft teilt: die Adler Mannheim. „Wir gehen auch gemeinsam zu den Spielen“, sagten die drei später gegenüber der Hemsbacher Woche. Aus Sicht von Svenja war es nur folgerichtig, dass Jennifer Krastel und Emmy Neumann das Amt der Weinprinzessinnen erhalten. „Sie waren eh immer dabei“, lachte sie mit Blick auf das zurückliegende Jahr.
Emmy Neumann ist seit vier Jahren Hemsbacherin, anders Jennifer Krastel. Geboren in Heppenheim, Kindheit und Jugend in Hüttenfeld, Ausbildung in Bensheim, Job in Mannheim – doch Hemsbach verbunden, „denn ein Großteil ihres Freundeskreises kommt von hier“, stellte Bürgermeister Kirchner sie vor. Die drei sind das neue Dreigestirn. Wie schauen sie auf die kommenden zwölf Monate? „Es wird ein wunderschönes Jahr“, waren sie sich einig.
Freude war auch bei zwei noch sehr jungen Damen zu spüren. Hemsbach hat mit Luise Wind und Maja Knapp ein neues Kinderprinzessinnen-Duo – und das aus gekrönten Familien. War es bei Luise die Großmutter, die einst Weinkönigin war, war es bei Maya die Frau Mama.
Derweil hieß es für zwei andere junge Damen, sich auf den Abschied vorzubereiten. Wie schwer das fällt, wurde im Rückblick der amtierenden Hoheiten deutlich. Während Svenja I. das Jahr, in dem sie gemeinsam mit Bruder Nils Drücker als Kerweparre und Cousin Florian Bauer als dessen Mundschenk unterwegs war, lächelnd Revue passieren ließ, war Prinzessin Larissa die Melancholie und Rührung anzuhören. Ihr Dank an die Eltern war von Tränen und einer leicht brechenden Stimme begleitet. In Erinnerung werden ihr wie auch Weinprinzessin Melina etliche Kerwe-Feierlichkeiten, Weinfeste und Krönungen bleiben, die sie in ihren fast 30 Terminen erlebte. „Ihr habt unsere Stadt und unseren Wein charmant vertreten“, dankte Jutta Böhler, die Vorsitzende des Verkehrsvereins, dem Dreigestirn. Auch Bürgermeister Jürgen Kirchner fand lobende Worte für die 62. Weinhoheiten. Sie hätten die Stadt während ihrer Regentschaft hervorragend vertreten. „Ihr habt viele Sympathien erworben“, so Kirchner.
Endgültig verabschieden werden sich die Prinzessinnen Melina und Larissa im Rahmen des Wein- und Blütenfests, das vom 9. bis 11. Mai stattfinden wird. Das startet am Freitagabend mit Live-Musik, die traditionell von den Bongaz kommt. Am Samstagabend dann folgt die Krönung der neuen Weinhoheiten. Für Svenja I. wird es ein fliegender Wechsel sein – von einem Regentinnenjahr ins nächste, von einem Dirndl ins andere. (cs)