Von „So haben wir mit höllischen Latwergen“ bis „mir send gleich oba“ haben wir bei diesem Radwanderausflug wieder ein unglaubliches Spektrum an Eindrücken und Vielfalt erlebt.
Hans hat uns wieder mitgenommen auf eine Reise entlang der Tausendhügellandschaft nach Ölbronn, einer Rundfahrt durch den nördlichen Schwarzwald bis ins Eyachtal hinein und über Knittlingen wieder retour nach Eberstadt und uns, auch mit seiner zeitlichen Präzision, begeistert.
Wir haben dabei die möglicherweise längste Waldkugelbahn bespielt, eine tolle Aussicht bei Liebenstein genossen, waren in Besigheim bei einer Rast lecker essen, sind an schier unendlich weiten Sonnenblumenfeldern vorbeigekommen, um, über Löchgau, Seewaldseen, und kurzweilig im Kloster Maulbronn beim Bruder Jakob mit Bier und Höherprozentigem versorgt, abends schließlich im Landgasthof Bahnhöfle in Dürrn anzukommen und Quartier zu beziehen.
Am nächsten Morgen sind wir, nach einer zusätzlichen Stärkung im Enzauenpark, den Enztalradweg, teilweise wie im „Zweistromland“, entlang herrlicher Radwege an Fluss und Wald gelegen, die Eyach hoch bis zur Eyachtalmühle geradelt, wobei die ausgeschriebenen letzten 6,5 km aufgrund des Anstiegs eher wie zähe 10 ausfielen. Gelohnt hat sich das Ziel aber allemal, weil wir aufs Köstlichste versorgt wurden.
Nach dem delikaten Mahl und mit etwas schweren Beinen ging es einen ewig lang gezogenen Aufstieg, bei dem die Gruppe der Technobiker die der Biobiker zeitweise aus den Augen verlor (die Hänsel-und-Gretel-Technik funktioniert), bis hoch nach Dennach und anschließend in einer feurigen, blitzerreifen Schussfahrt runter nach Schwann, übers Brötzinger Schützenhaus mit schwäbisch-indischer Küche (Kokos- und Mango-Destillate bleiben aber wohl einmalige Kostproben) zurück wieder nach Dürrn in die Unterkunft. Bisher mit gutem Radlwetter versehen, hatten wir an dem Tag zwischenzeitlich doch einige aber noch „erträgliche“ Regentropfen abbekommen.
Bei sagenhaft gutem Wetter gestartet, war am letzten Tag die erste Etappe Knittlingen, wahrscheinlicher Geburtsort des Wunderheilers und Alchemisten Johann Georg Faust, literarischer Protagonist von Goethes „Faust“, dessen Zeilen wir die „höllischen Latwerge“ und Beschreibungen „alchymistischer Transmutationen“ verdanken.
Weiter gings via Derdinger Horn („mir send gleich oba“, die nächsten Biegungen wiesen nur anderes aus), an Kraichquelle/Sternenfels und hinterm Michaelsberg bei Tripsdrill vorbei, über Güglingen zur Rast nach Brackenheim, wo wir, dank Eckis Servicemobil wieder gestärkt, die Weiterfahrt nach Lauffen und den beeindruckenden Felsengärten am Neckar entlang und dem Klingenberger Schloss in Sicht antraten.
In Heilbronn war, wegen signifikanter Unterhopfung, vor der letzten Etappe doch eine Pause, der insgesamt ca. 240 km langen und ereignisreichen Tour mit ca. 2.500 hm, erforderlich, bevor wir den Tag dann traditionell im Sportheim beim Abendessen haben ausklingen lassen.
Für die geniale Radtour noch mal ein herzliches Dankeschön an Hans.
(HR)