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Radsportgruppe des TV Birenbach belegt bei diesjähriger Alb Extrem einen sensationellen 3. Platz

„Als bei der Siegerehrung im Festzelt des MRSC Ottenbach nur noch fünf Siegerkrüge übrig waren, wurden wir schon ein wenig nervös“, meinte die...
Siegerehrung
Foto: M.Wagner

„Als bei der Siegerehrung im Festzelt des MRSC Ottenbach nur noch fünf Siegerkrüge übrig waren, wurden wir schon ein wenig nervös“, meinte die begeisterte Abteilungsleiterin Monika, bevor die Freude über den 3. Platz bei der 41. Alb Extrem keine Grenzen mehr kannte. Die 22 für den TV Birenbach gestarteten Fahrerinnen und Fahrer waren bei Temperaturen weit über 30 Grad an ihre Grenzen (und teilweise auch darüber hinaus) gegangen, um am Ende jubelnd die letzte Abfahrt vom Rechberg nach Ottenbach umso mehr genießen zu können. Aber der Reihe nach!

Der Mythos Alb Extrem begeistert Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa, so waren die 3.500 Startplätze bereits nach drei Wochen vergeben. Und wer morgens kurz vor 05:30 Uhr am Start steht und auf den Hohenstaufen blickt, weiß ganz genau, welche Herausforderungen auf einen warten. Auch dieses Jahr hatten sich die Organisatoren bei der Ausarbeitung der fünf unterschiedlichen Strecken alle Mühe gegeben, den Radbegeisterten eine reizvolle und anspruchsvolle Aufgabe für jedes Leistungsniveau bereitzustellen:

  • Alb-easy: 95 km mit 1.460 Höhenmetern
  • RTF-Variante: 165 km mit 2.760 Höhenmetern
  • Marathon: 205 km mit 3.520 Höhenmetern
  • XL-Marathon: 260 km mit 4.770 Höhenmetern
  • Traufkönig: 310 km mit 5.770 Höhenmetern

Während die kleinste Runde von Ottenbach über Schwäbisch Gmünd und Böhmenkirch bis nach Geislingen führte, ging es für die anderen Teilnehmer über zahlreiche Albanstiege und die Stationen Bad Ditzenbach, Wiesensteig und Bad Boll weiter. Sportler der beiden längsten Strecken hatten hier noch den schwierigsten Part vor sich, denn über das Lenniger Tal und Erkenbrechtsweiler ging es weiter nach Bad Urach und tief in den Landkreis Reutlingen, bevor sich die Strecken nach etlichen Höhenmetern wieder in Bad Ditzenbach vereinten. Nicht nur die Ausschilderung ist eine logistische Herausforderung – auch die Verpflegung an den fünf Stationen ließ aufgrund des großen Engagements der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des MRSC Ottenbach keine Wünsche offen. Sogar an zusätzliche Wasserduschen wurde aufgrund der extremen Temperaturen gedacht, so dass die Rahmenbedingen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich dieses Jahr aus 34 Nationen zusammensetzen, ausgezeichnet waren – hier muss ein großer Dank an die Helferinnen und Helfer ausgesprochen werden.

Daniela, die nach einer mehrjährigen Pause dieses Jahr die 95 km in Angriff nahm, war entsprechend zufrieden. „Es hätten noch mehr Kilometer sein können, die Höhenmeter haben aber gereicht“, schmunzelte sie rückblickend und verriet gleichzeitig, dass sie an der letzten Verpflegungsstelle in Stötten noch genug Zeit hatte, um den berühmten Nusskuchen genießen zu können. Auf der Marathon-Strecke von 205 km mit 3.500 Höhenmetern waren unter anderem Monika und Gabi unterwegs – zwei Drittel der Strecke lief dabei überragend, so dass Monika bei der vorletzten Verpflegung in Bad Ditzenbach einen Schnitt von 26 km/h hatte. „Dann kam die Hitze – vor allem die Stöttener Steige in der prallen Sonne, das hat einfach nur geknallt“, berichtete Moni, deren Garmin sportliche 43 Grad beim vorletzten Anstieg des Tages anzeigte. Aber auch diese Herausforderung meisterte die radbegeisterte Abteilungsleiterin (50.000 Höhenmeter Trainingsvorbereitung!) des TV Birenbach mühelos und so war das Ziel bereits um 15:30 Uhr erreicht. Schlimmer erwischte es Gabi, die in Donzdorf von einem anderen Radfahrer zu Fall gebracht wurde und sich trotz Bruch des Radiusköpfchens ins Ziel kämpfte, was höchsten Respekt verdient. Auf der XL-Marathon-Strecke war dieses Jahr Jörg unterwegs und kam am Ende des Tages damit auf knapp 4.800 Höhenmeter und 260 km. Dabei war unter anderem die legendäre Ochsenwangener Steige mit 3 km und durchschnittlich 16 % in der prallen Sonne zu meistern. „Ochsenwang war hart – ich wollte einfach nur durchkommen, da denkst du an nichts anderes“, beschreibt Jörg die Quälerei, um genau zu wissen, dass auch im Anschluss mit dem Hexensattel und der Oberböhringer Steige noch genug weitere Herausforderungen gewartet haben. Am Glutofen Stöttener Steige mobilisierte er die letzten Kräfte und fand auch hier noch Zeit, sich um einen kollabierten Teilnehmer zu kümmern – denn unabhängig vom Wettkampfgedanken sieht man, dass es sich bei der Veranstaltung um eine große Radfamilie handelt, die gegenseitig auf sich achtet. Zuletzt hatte der TV Birenbach auch dieses Jahr einige Traufkönige! 310 km, knapp 5.800 Höhenmeter, schon bei angenehmen Temperaturen eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. „Ich bin noch nie einen Marathon bei so einer Hitze gefahren, das war echt grenzwertig für mich“, meinte Sebastian, einer der tapferen Traufkönige. Die zusätzlichen 50 km beinhalten sage und schreibe 1.000 weitere Höhenmeter, u. a. mit St. Johann einen weiteren berühmten Albaufstieg. Sebastian konnte sich wie alle anderen Traufkönige auf seine Beine verlassen, auch wenn bei den Temperaturen kleinere Krämpfe zur Tagesordnung gehörten – sein Erfolgsrezept war zusammenfassend trinken, trinken, trinken und so schüttelte er den Gedanken an eine mögliche Aufgabe in Weilheim schnell ab und kämpfte sich souverän nach Ottenbach durch, wo alle Traufkönige eine entsprechende Medaille und viel Applaus erhielten.

Die Birenbacher Radsportgruppe bedankt sich für die tolle Organisation des MRSC Ottenbach sowie bei den „Gastfahrern“ für deren Unterstützung in der Gruppenwertung und freut sich bereits auf das kommende Jahr. Ebenfalls ein großer Dank an unsere interne Organisatorin Gerti Dreher, die sich Jahr für Jahr um die Anmeldung kümmert! Sieger der Gruppenwertung wurde dieses Jahr #teamzeiss, gefolgt von KIT SC – wobei Sieger waren an diesem Tag final alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich ihrer persönlichen Herausforderung gestellt hatten.

Aus der Radsportgruppe Birenbach zusätzlich am Start:

  • Thomas Christ (310 km)
  • Melwin Gairing (310 km)
  • Hans-Joachim Wohlt (205 km)
  • Franziska Wohlt (205 km)
  • Jonathan Wohlt (165 km)
  • Dieter Roos (165 km)
  • Robin Walter (310 km)
  • Markus Unger (musste leider vorzeitig aufgeben)

Michael Kicinski

Erscheinung
Schurwaldbote – Gemeindeverwaltungsverband Östlicher Schurwald
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Ausgabe 28/2025
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