Realschulklasse 6b besucht die Stadtbibliothek

Sie stehen vor der Bibliothek – erneut – nachdem sie im letzten Schuljahr bereits Bibliothekspässe bekommen hatten. Deutschlehrerin Dr. Anke Schubert bezieht das öffentliche Bildungshaus in den Mauern der Zehntscheune aktiv in den Unterricht mit ein: die Schüler sollten Bücher für eine bevorstehende Buchvorstellung auswählen und ausleihen - aber auch, weil die Bibliothek als wertvolle Institution zu einer Stadt und grundsätzlich in eine Gesellschaft dazugehört!

Aber wieso? „Wir haben doch das Internet und googeln uns alle Informationen zusammen, die wir brauchen. Unseren Kindern kaufen wir die Bücher, und außerdem spielen die Kids sowieso am liebsten am Computer“, stellt der dbv, der deutsche Bibliotheksverband, die Frage?

Und ja, auch in der 6b haben nahezu alle Kinder ihre Smartphones. Und trotzdem übt die Bibliothek so einen Zauber aus. Und so stöbern die Schüler durch die Regale und setzen sich in die gemütlichen Sitzecken, um selbst zu lesen oder sich über ihre Buchauswahl auszutauschen – leise versteht sich.

„Alte und Junge, Professorinnen und Verkäuferinnen, Vielverdiener und Hartz-IV-Empfänger, Muslime und Christen. Wer in die Bibliothek geht, kann sich als Teil einer Gesellschaft fühlen. Bibliotheken demokratisieren den Zugang zum Wissen. Sie sind ein Grundpfeiler einer freiheitlichen, integrativen, aufgeklärten Gesellschaft“, schreibt der dbv. Die öffentlichen Büchereinen stellten ihr Wissen, ihren Internetzugang und ihre Medienkompetenz jedem zur Verfügung. – Und für die 6b gab es sogar ein besonderes Privileg: Die Bibliothek öffnete exklusiv für die Klasse bereits 2 Stunden früher.

Auch Deutschlehrerin Anke Schubert meint: „Es gehört auch zum Erziehungsauftrag der Schule, diese wichtige Einrichtung mit den Kindern nicht nur kennenzulernen, sondern auch zu nutzen – gerade für den Unterricht ermöglicht die Bibliothek als Entdeckungs- Lern und Leseraum besondere Möglichkeiten, die das Klassenzimmer so nicht bieten kann.

Die Kinder zumindest nutzten ihre Zeit. Besonders beliebt waren Bücher aus den Reihen „Die drei Fragezeichen“ und „Gregs Tagebuch“, aber auch Fantasieromane wie „Twilight“ und „Waidling – Flucht in den Dunkelwald“ oder „Lotta Leben“ und „Kira Kolumna“ und viele mehr.

Ziel der Exkursion war es, die Lesefreude zu fördern und den Schülern Zugang zu kostenlosem Lesematerial zu verschaffen. Der Besuch der Bücherei soll dazu beitragen, den Lesewillen zu stärken und auf die Bedeutung von Büchereien als Bildungs- und wohltuhende Schmökerorte aufmerksam zu machen.

Und vielleicht haben ja bereits einige Schüler mit der Bibliothek ihre eigene Lern- und Lesehaltung gestärkt, denn (wie es der dbv formuiert): „Dorthin gehen Leute, die neugierig sind und die ihre Chancen nutzen wollen.“ (rp)