Am 10. September 1933 erlebte Öschelbronn einen fatalen Großbrand: Aus unbekannter Ursache brach am Ostrand des Dorfes ein Feuer aus, das sich rasch ausbreitete. Zwei Tage wüteten die Flammen. Die fehlende Kompatibilität von badischen und württembergischen Schlauchanschlüssen verhinderten ein effektives Löschen.
Auch wenn es vielen Bewohnern gelungen war, einen Teil ihres Hausrats zu retten und niemand ums Leben kam, fiel die Bilanz des Brandes verheerend. Die Nationalsozialisten erkannten schnell den propagandistischen Nutzen der Katastrophe. Am 14. September besuchte Adolf Hitler mit großer Entourage den Brandort, um sich 45 Minuten lang als sorgender Landesvater inszenieren zu lassen – eine Vorwegnahme späterer Großinszenierungen des Regimes. Mit dem Flieger von Berlin kommend, landete er in Karlsruhe. Von dort reise er mit einem Kraftfahrzeug durch Durlach und Pforzheim bis nach Öschelbronn.
Ein Zeitzeuge erzählte, dass er auf diesem Weg Königsbach passierte und durch die Ankerstraße fuhr, die ihm zu Ehren in Adolf-Hitler-Straße umbenannt worden war.
Um 13:45 Uhr erreichte er Öschelbronn, besichtigte die Ruinen im Dorfzentrum und verließ den Ort um 14:30 Uhr in Richtung Böblingen, wo er wieder in seinen Flieger nach Berlin stieg. Nach neuen Recherchen ist allerdings wahrscheinlicher, dass er über die heutige B10, Wilferdinger Höhe nach Pforzheim fuhr. Trotzdem hält sich die Aussage, dass Hitler mal durch Königsbach kam.
Hitler reiste sowohl vor und nach 1933 viel, von konzentrierter Arbeit am Schreibtisch hielt er nicht viel. Das Zentrum der NSDAP und später des Deutschen Reiches war stets dort, wo er sich aufhielt. Angesichts dieser ständigen Bewegung verwendete Hitler alle verfügbaren Verkehrsmittel: Flugzeuge der Typen Junkers Ju 352 und Focke-Wulf FW 200, die zu seiner eigenen Regierungsstaffel gehörten, sowie verschiedene Autos und seine Sonderzüge.
Dazu ist uns eine zweite Durchfahrt Hitlers durch Königsbach überliefert, wenn auch sie nicht belegt ist. Die Nachricht ging wie ein Lauffeuer durchs Dorf: Adolf Hitler würde durch Königsbach fahren – in seinem Sonderzug. Schnell waren die Bewohner an den Gleisen. Sie trugen ihre besten Kleider, die Kinder wie zu einem Fest herausgeputzt hatten. Man wollte einen guten Eindruck beim Führer hinterlassen. Hitlers Sonderzug kam angefahren aus Richtung Karlsruhe – und rauschte durch. Kein Stoppen des Zuges, kein Winken des Führers. Am Bahngleis zurückblieben die enttäuschten Königsbacher, denen der Blick auf Adolf Hitler verwehrt blieb. Als Zeitpunkt käme hier der 17. Mai 1939 infrage, als Adolf Hitler in Karlsruhe weilte und sich am Ettlinger Tor mit dem Oberbefehlshaber des Heeres, Walter von Brauchitsch traf. Er verbrachte die darauffolgende Nacht in seinem Sonderzug nahe Eggenstein.
Wer weiß etwas darüber und kann uns Infos von diesen Ereignissen liefern? Wem ist von einer Durchfahrt Hitlers bei uns erzählt worden?
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