Am 15. Mai 2025 begrüßte Revierleiter Jonathan Sachs vom Forstrevier Leinfelden-Echterdingen unsere Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 auf der Spielwiese. Für unseren Aktionstag informierte er zum Erstaunen vieler, dass die Rechte und Pflichten in einer Demokratie auch für den Wald gelten. In Deutschland haben alle ein Waldbetretungsrecht und jeder darf beispielsweise Pilze und Beeren für den Eigenbedarf sammeln. Gleichzeitig gelten aber auch klare Regeln und Gesetze und jeder trägt Verantwortung, dass Waldbewohner und Waldbesucher miteinander klarkommen. Die Schülerinnen und Schüler zogen dann in Kleingruppen und mit großen blauen Mülltüten ausgestattet durch den Wald rund um die Spielwiese. Die Ausbeute unserer Müllsammelaktion war (leider) beträchtlich. Die Schülerinnen und Schüler zogen nicht nur einen 4 m langen Teppich, eine komplette Holzpalette, mehrere Regalbretter und ca. 100 Glasflaschen aus dem Wald, sondern füllten ihre Säcke auch mit unzähligen Taschentüchern, Zigarettenfiltern, Kronkorken und Glasscherben, die vor allem den Tieren im Wald gefährlich werden.
Mit unserer Themenreihe „Demokratie (er)leben“ wollen wir am Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium für die Demokratie eintreten und das Bewusstsein unserer Schülerinnen und Schüler für demokratische Werte, für Toleranz und Vielfalt, für das gemeinsame Miteinander schärfen. Die gesamte Klassenstufe 6 stellte sich bei diesem Aktionstag ihrer Verantwortung für die Gesellschaft. Spontan beteiligten sich auch noch einige Spaziergänger, die vom Engagement der jungen Bürgerinnen und Bürger beeindruckt waren.
In einem zweiten Teil beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Kinderrechten und wurden sich derer auch bewusst. Allein die eingangs gestellten Entscheidungsfragen führten schon zu vielen Diskussionen. Habe ich das Recht, die Reparatur eines kaputten Spielplatzes einzufordern? Darf eine Lehrkraft Briefchen lesen, die ich im Klassenzimmer an Mitschüler schreibe? Die Auseinandersetzung mit den eigenen Rechten wurde durch die Gestaltung eines Kinderrechte-Memorys vertieft und die 6er konnten sich über bislang erlebte Rechtsverletzungen untereinander austauschen. Dabei erfuhren sie auch, wohin sie sich bei schwerwiegenden Verletzungen ihrer Rechte wie häuslicher Gewalt oder sexueller Übergriffe wenden können und wo sie Hilfe und Unterstützung finden. Der Aktionstag verdeutlichte, dass Demokratie kein Selbstläufer ist, sondern von Beteiligung lebt und das gemeinsame Einstehen fordert. (Hm)