In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat das Ergebnis der im April dieses Jahres gestarteten Umfrage zu einer möglichen Ganztagesgrundschule im Ort zur Kenntnis genommen. Danach zeigte sich zum jetzigen Zeitpunkt kein ausreichender Bedarf an einer Ganztagesgrundschule. Im Frühjahr 2026 soll jedoch erneut eine Bedarfsabfrage erfolgen.
Aktuell gibt es im Ort nach Auswertung der Umfrage nicht genügend Bedarf seitens der Eltern, um eine Ganztagesgrundschule zum Schuljahr 2027/2028 sinnvoll umzusetzen. Zwar wünschen sich viele Eltern eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf – doch das Interesse an einem verbindlichen Ganztagesmodell an der Grundschule ist derzeit noch zu gering. Nur 27 Familien sprachen sich für das Schuljahr 2027 für eine Teilnahme aus, das Interesse für das Schuljahr darauf war mit nur 18 Familien nochmal geringer. Die angestrebte Mindestteilnehmerzahl von 30 Kindern pro Jahrgang wurde damit verfehlt.
Ab dem Schuljahr 2026/2027 wird in ganz Deutschland schrittweise ein Rechtsanspruch aufGanztagsbetreuung für Grundschulkinder eingeführt. Zunächst für Erstklässler, bis zum Schuljahr 2029/2030 dann für alle vier Grundschulklassen. Denkendorf ist daher, wie alle Kommunen, verpflichtet, diesen Anspruch zu erfüllen.
Eine Möglichkeit, diesem Anspruch gerecht zu werden, wäre die Einführung einer Ganztagesschule inWahlform, also mit freiwilliger Teilnahme. Gemeinsam mit den Schulen wurde von der Gemeinde hierfür ein Konzept erarbeitet, das an der Ludwig-Uhland-Schule ab dem Schuljahr 2027/2028 umgesetzt werden könnte. Vorgesehen war ein flexibles Modell mit drei Tagen Ganztag mit jeweils sieben Stunden.
Um herauszufinden, ob ein solches Angebot auf ausreichend Interesse stößt, hatte die Gemeinde Anfang April dieses Jahres eine Informationsveranstaltung für Eltern organisiert und anschließend eine postalische Umfrage durchgeführt. Angeschrieben wurden alle Kinder, die 2027 bzw. 2028 eingeschult werden. 109 der 249 angeschriebenen Familien hatten geantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von rund 43 Prozent.
Trotz inhaltlich positiver Rückmeldungen reichten die konkreten Zusagen nicht aus, um eine Ganztagesgrundschule mit Planungssicherheit umzusetzen. Sowohl Verwaltung als auch die örtlichen Schulen betonen: Ein so umfangreiches Konzept benötigt klare Verlässlichkeit. Dafür sind 27 und 18 positive Rückmeldungen pro Schuljahr schlicht zu wenig, zumal sich Bedarfe bis zum Schulstart noch verändern können.
Auch ohne Ganztagesgrundschule wird die Gemeinde den gesetzlichen Vorgaben gerecht. Die bestehenden flexiblen Betreuungsangebote an den Schulen – die Bausteine der Ganztagesbetreuung - werden bedarfsgerecht weiterentwickelt. Eltern sollen sich auch künftig darauf verlassen können, dass ihre Kinder gut betreut sind.
Die Ganztagesgrundschule bleibt dabei weiterhin ein Thema. Für das Frühjahr 2026 ist bereits eine neueBedarfsabfrage seitens der Verwaltung geplant, um die Situation für das Schuljahr ab 2028/2029 erneut zu bewerten. Je nach Rückmeldung der Eltern werden Schulen und Verwaltung dann in die Erarbeitung eines umfassenden Konzepts für eine Ganztagesgrundschule einsteigen.