Bereits das dritte Jahr in Folge konnten wir an der Raichberg Realschule an zwei Projekttagen alle drei Klassen 8 mit dem Projekt „Rechtsstaat macht Schule“ versorgen. Die Klassen 8b und 8c bekamen am 06.02.2025 und die Klasse 8a am 07.02.2025 Besuch von der Polizei und Richterinnen und einer Oberstaatsanwältin.
Für die Klassen verwandelte sich das Klassenzimmer zunächst in ein Polizeipräsidium und anschließend in einen Gerichtssaal.
Dieses Projekt richtet sich an alle weiterführenden Schulen und ist besonders für die höheren Klassen geeignet. Die Schüler*innen lernten rechtstaatliches Vorgehen in den unterschiedlichen Bereichen der Justiz und das Zusammenspiel der Polizei und der Staatsanwaltschaft, sowie der Gerichte kennen. Auch die spezifischen Aufgaben der Polizei, der Staatsanwaltschaft und der Gerichte wurden detailliert besprochen. Das Projekt umfasste für alle Klassen jeweils einen ganzen Schulvormittag.
Zur Vorbereitung auf das Projekt bekamen die Jugendlichen ein Begleitheft ausgeteilt, in dem sie unter anderem drei unterschiedliche Fälle vorfanden. Inhaltlich beschäftigen sich die Fälle mit Körperverletzung, Raub, Anstiftung zum Diebstahl und Cybermobbing. Die Jugendlichen lernten Gesetztestexte den einzelnen Straftaten zuzuordnen, durften selbst Einschätzungen treffen, ob bestimmte Straftaten vorlagen und sich gemeinsam mit Polizei und dem Staatsanwalt oder der Richterin über die Folgen für die Taten beraten.
Zunächst erklärten die Jugendsachbearbeiter der Polizei, wie ihr Arbeitsalltag bei der Polizei und vor allem als Jugendsachbearbeiter aussieht. Auch Arbeitsabläufe beispielsweise bei einer Anzeige wegen (Cyber-)Mobbing, Diebstahl oder Anstiftung von Straftaten wurden ausführlich angesprochen und erklärt. Ebenso wurde die Unterscheidung der verschiedenen Polizeibehörden und Zuständigkeiten erklärt. Die Jugendlichen konnten Fragen stellen und nahmen das Angebot auch an.
Im Anschluss berichteten Mitarbeiterinnen der Justiz, zwei Richterinnen und eine Oberstaatsanwältin, von ihrer Arbeit, von ihren Aufgaben und ihrem Vorgehen. Die Beispiele waren hierbei sehr eindrücklich und nah an der Lebensrealität der Schüler*innen.
Zum Ende des Projekttages durften die Schüler*innen in die Rollen von Schöffen, Angeklagten, Verteidiger, Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe schlüpfen und selbst einen Fall verhandeln.
„Rechtsstaat macht Schule“ war ein Projekt, das die Jugendlichen in ihrer Lebenswelt abholte und ihnen eindrücklich und verständlich erklärte, wie ein Reststaat funktioniert, wer welche Rolle übernimmt und welche Aufgaben zu erfüllen sind.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Jugendsachbearbeitern der Polizei und auch bei den Mitarbeiterinnen der Justiz dafür, dass sie uns einen ganzen Vormittag in ihren jeweiligen Beruf Einblick gewährt haben.