Der Rechtsfrieden und das staatliche Gewaltmonopol sind die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Sie sorgen dafür, dass wir in einem sicheren und geordneten Umfeld leben können. Damit das funktioniert, ist es wichtig, dass alle Akteure der staatlichen Rechtsprechung respektiert und die Regeln unseres Zusammenlebens von jedem akzeptiert werden.
Das Projekt „Rechtsstaat macht Schule“, das der Walter Knoll Schulverbund in Zusammenarbeit mit Polizei und Justiz ins Leben gerufen hat, setzt genau hier an. Es ist Teil der Extremismusprävention am Schulverbund und wurde in diesem Jahr erstmals mit den 8. Klassen durchgeführt. „Der Rechtsstaat steht aktuell von vielen Seiten unter Druck. Deshalb bauen wir unsere Präventionsarbeit in diesem Bereich weiter aus“, erklärt Philipp Hierlemann, Präventionsbeauftragter am WKSV und Organisator des Projekts.
Das Programm ist für einen Vormittag pro Klasse konzipiert. Markus Fensterle, Jugendsachbearbeiter am Polizeipräsidium Ravensburg, informierte die Schülerinnen und Schüler über die Aufgaben und Arbeitsweise der Polizei, insbesondere im Hinblick auf die Verfolgung von Straftätern. Michael Hauk, Richter am Amtsgericht Bad Saulgau, berichtete von seinem Alltag und den Abläufen in der Justiz. Beide Experten luden die Jugendlichen zum Austausch ein und erklärten, warum Regeln für unser Zusammenleben so wichtig sind.
Ein besonderes Highlight war das Rollenspiel, bei dem die Achtklässler in die Rollen von Rechtsanwalt, Staatsanwalt, Angeklagtem und Zeugen schlüpften. Gemeinsam mit Richter Hauk simulierten sie eine Gerichtsverhandlung – so konnten sie hautnah erleben, wie ein Gericht funktioniert und welche Aufgaben die verschiedenen Beteiligten haben.
Das Projekt hat dazu beigetragen, das Verständnis und die Akzeptanz für rechtsstaatliche Entscheidungen zu stärken. Die Schülerinnen und Schüler lernten, warum es wichtig ist, die Regeln unseres Rechtssystems zu respektieren und welche Rolle die Repräsentanten des Staates dabei spielen.
„Rechtsstaat macht Schule“ verleiht dem Rechtsstaat ein Gesicht und ist ein kraftvolles Zeichen für die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung – das Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts.