Bei einer gut besuchten Informationsveranstaltung erklärten Vertreter der Stadt Bad Dürrheim, der Gemeinde Brigachtal und des Gesundheitsamtes den Bürgern die Gründe für den Chlorgeruch im Trinkwasser. Hintergrund ist eine vorsorgliche geringe Chlorzugabe im neuen Wasserwerk Schabelwiesen, um das Trinkwasser während des Transports keimfrei zu halten. Diese sogenannte Transportchlorung ist eine Reaktion auf einen Vorfall im Jahr 2022, bei dem Enterokokken im Wasser entdeckt wurden.
Durch die neue zentrale Enthärtungsanlage wird das Wasser weicher, was zu Ablösungen in den Leitungen führt – hier reagiert das Chlor mit mikrobiologischen Ablagerungen, was den Geruch erklären kann. In dicht besiedelten Gebieten ist davon meist wenig zu bemerken, in Randlagen mit geringerem Wasserdurchfluss dagegen mehr.
Aktuell liegt der Chlorwert bei 0,14 mg/l (erlaubt wären 0,3 mg/l), mit dem Ziel, bald auf 0,1 mg/l zu reduzieren. Das Trinkwasser sei laut Stadtverwaltung hygienisch einwandfrei, werde regelmäßig kontrolliert und sei gesundheitlich unbedenklich. Private Wasserenthärtungsanlagen sollen entfernt werden, da sie überflüssig sind.
Kritische Stimmen aus der Bevölkerung plädierten für einen Verzicht auf Chlor. Die Fachleute hielten dagegen, dass ohne Chlor das Risiko einer Verkeimung zu groß sei. Probleme mit Chlorgeruch in Hausleitungen könnten durch einfache Maßnahmen wie das Reinigen der Perlatoren reduziert werden.
Hinweis: Bei anhaltenden Problemen kann das Wasserwerk kontaktiert werden (wasserwerk@bad-duerrheim.de). Weitere Informationen sind in den FAQs auf der städtischen Website unter www.bad-duerrheim.de zu finden. Ein Tag der offenen Tür im Wasserwerk findet am 29. Juni statt.