Regiejagd für den Jagdbogen Tengen 2, Stadtwald Tengen, Distrikt I, Hohe Tannen

Der Stadtrat Tengen hat Anfang des Jahres 2024 beschlossen, die Jagd im Stadtwald „Hohe Tannen“ in städtische Regie zu übernehmen und bis auf Weiteres nicht mehr zu verpachten. In einem Gespräch zwischen dem aktuellen Notjagdvorstand, den Ortsvereinsvorsitzenden des BLHV, Mitgliedern des Gemeinderates und der Forstrevierleitung des Landratsamtes Konstanz wurde diese Entscheidung befürwortet.

In diesem Wald bestehen große Bereiche aus Althölzern, die aktiv genutzt und verjüngt werden müssen, um die zuletzt in großem Umfang angefallenen Schadhölzer aus Sturm und Insektenbefall für die Zukunft deutlich zu vermindern und die Nutzung gesunden und wertvollen Holzes zu sichern. Der damit eng verbundene Generationenwechsel hin zu neuen Kulturen erfordert den Aufbau von möglichst großen Flächen mit Verjüngung aus natürlicher Ansamung.

Das Vorhandensein dieser Verjüngungsvorräte ist auch eine Voraussetzung für die Inanspruchnahme erheblicher staatlicher Fördermittel. Gleichzeitig ist für den Aufbau stabiler Wälder im Klimawandel eine große Baumartenvielfalt erforderlich. Diese kann nur bei regulierten Wildständen mit vertretbarem Aufwand etabliert werden.

Die Stadt Tengen strebt eine Intensivierung der Jagd im Bereich Hohe Tannen an, um diese Ziele zu erreichen. Dies soll durch den Aufbau einer Regiejagd erreicht werden. Dies wurde schon vor geraumer Zeit durch einen externen Forstsachverständigen empfohlen. Auch das Kreisforstamt Konstanz kommt in seiner Bewertung des Wald-Wildverhältnisses zu dieser Empfehlung.

Der Jagdbogen Tengen 2 in diesem Walddistrikt wird deshalb nicht mehr verpachtet. Stattdessen werden entgeltliche Begehscheine ausgegeben, um die sich interessierte Jäger aus der Region bewerben können. Auswahlkriterien werden Jagdmotivation, Wohnortnähe, besondere, für die Revierarbeit nützliche Fähigkeiten und das Führen eines Jagdhundes sein. Die Begehscheininhaber werden zur Mitarbeit bei den Schutzmaßnahmen verpflichtet, die in den letzten Jahren deutlich zu viel Arbeitskapazität der städtischen Forstwirte gebunden haben. Die Koordination der Jagd obliegt dem zuständigen Forstrevierleiter Tobias Müller.