Im Mittelpunkt der ersten Station auf dem IIGP-Gelände in Meßstetten stand die mobile Holzhackschnitzelanlage. Die beiden Container, Ende 2023 in Betrieb genommen, versorgen weite Teile des früheren Kasernengeländes, einschließlich des mittlerweile außer Betrieb genommenen Ankunftszentrums Ukraine, mit CO₂-neutraler Wärme. Eingesetzt werden Hackschnitzel aus Sturm- und Restholz aus der direkten Umgebung.
Die ehemalige Kaserne wurde von der Bundeswehr anfangs noch mit Kohle, später mit Heizöl und Erdgas beheizt. Heute werden die Holzhackschnitzel im ehemaligen Kohlenbunker gelagert. „Mit der Umstellung auf regionale Biomasse konnte nicht nur der CO₂-Ausstoß deutlich reduziert, sondern auch die regionale Wertschöpfung gestärkt werden“, erläuterte IIGP-Geschäftsführerin Heike Bartenbach beim Rundgang.
Die zahlreichen Exkursionsteilnehmer erhielten Einblick in die Technik und die besonderen Anforderungen dieser Form der Wärmeerzeugung. Denn anders als bei Gas oder Öl erfordert der Einsatz von Biomasse ein Gespür für Brennstoffqualität, Feuchte, Temperatursteuerung und eine präzise Abstimmung auf das Netz, wie die Betreiber der Anlagen im IIGP und in Obernheim ausführten.
Zweite Station an diesem Tage war die ganz neue und moderne Heizzentrale in Obernheim, welche die Grundschule, die Mehrzweckhalle mit Schwimmbad sowie das Feuerwehrhaus versorgt. Auch hier zeigte sich: Regionale Biomasse bietet nicht nur Klimaschutzpotenzial, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Die Heizkosten konnten gesenkt werden. Auch hier kommt das Holz aus nächster Umgebung, und die Wertschöpfung bleibt bei örtlichen Dienstleistern.
Die gute Resonanz der Veranstaltung und der intensive Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte: Der Bedarf an zukunftsfähigen, kommunalen Wärmelösungen ist groß und der Erfahrungsaustausch wertvoll.
Die Region geht hier mit gutem Beispiel voran.
(HB/VB)