Die Flügel der Reilinger Krähen machen landesweit viel Wirbel. Auch das RTL-Fernsehen berichtete am Donnerstagabend in RON TV (wir berichteten). Die Aktion mit der Entfernung der Krähennester und das drohende Bußgeld gegen den Bürgermeister erregt unverändert die Öffentlichkeit.
Zu den Vorwürfen nahm Stefan Weisbrod nun im Fernsehinterview Stellung. „Die Reilinger Rabenkrähen sind alle wohlauf und putzmunter.“ Dass die Entfernung von leeren Nestern der viel verbreiteten Rabenkrähe zur schonenden Vergrämung in einem Schulhof ein Rechtsfehler darstelle, war ihm im besagten Moment so nicht bewusst. Die immer größer werdende Kolonie und die daraus entstandene Krähenplage im Schulhof sei zunehmend nämlich ein Gesundheitsrisiko für die 700 Schülerinnen und Schüler geworden – die Gesundheit der Kinder müsse in jedem Fall vorgehen. Krähen sind Aasfresser und übertragen aus ihren Verschmutzungen und Hinterlassenschaften gefährliche Krankheiten, wie die Salmonellen- und die Papageienkrankheit. Im Interview betonte der Bürgermeister, „der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns“ und man müsse immer wieder sagen, „die Gesetze sind letztlich für die Menschen gemacht – und nicht umgekehrt.“ Das ist auch der Maßstab der Ortspolizeibehörde, wenn es um die Ortshygiene und den Gesundheitsschutz gehe. Er sei zum „Bürgermeister“ und nicht zum „Beamtenmeister“ gewählt worden. Seine Gemeinde mache sehr viel für den Natur- und den Artenschutz, allein über 200 Nistkästen habe aktuell bspw. Gemeindemitarbeiter Herbert Nehiba in der Betreuung als Brut- und Nisthilfen vieler verschiedener Vogelarten. Nicht zu vergessen die erfolgreiche Wiederansiedlung des Weißstorches in den „Reilinger Kisselwiesen“. Zur effektiven Vergrämung der Rabenkrähen aus dem Schulhof werde man nun nochmals mit den Fachleuten in Kontakt treten müssen.