Beim Springturnier des Königsbacher Reit- und Fahrvereins haben sich Profis und Amateure gemessen. Insgesamt hat es an drei Tagen 19 Prüfungen und Wettbewerbe gegeben.
Elf Hindernisse mit 13 Sprüngen sind auf dem 470 Meter langen Parcours zu absolvieren, möglichst ohne dabei die Stangen zu Fall zu bringen, die bis zu 1,4 Meter hoch hängen. Die Reiter müssen ihr Pferd perfekt unter Kontrolle haben und genau wissen, wie viele Galoppsprünge sie zwischen den Hindernissen benötigen. Am besten gelingt das Nick Armbruster vom Reitverein Schutterwald, der sich im Springen der schweren Klasse S* keinen einzigen Fehler leistet: weder im Umlauf noch in der anschließenden Siegerrunde, die er in 38,19 Sekunden meistert. Auf seinem 13 Jahre alten Wallach Cincinnati 33 holt er sich damit den Sieg in der anspruchsvollsten Prüfung, die das dreitägige Springturnier des Königsbacher Reit- und Fahrvereins am Wochenende zu bieten hatte. Nachdem Maren Steinhilper vom RV Kraichtal in den vergangenen drei Jahren in der Königsdisziplin immer den ersten Platz belegt hatte, wird sie am Sonntag Zweite auf ihrer Hannoveraner Stute Bibi Blocksberg 26, die sie selbst ausgebildet und inzwischen auf ein hohes Niveau gebracht hat. In Königsbach feiert Steinhilper auf ihren Pferden noch zahlreiche weitere Erfolge, etwa den Sieg sowohl in der L-Springpferdeprüfung als auch in der Punktespringprüfung der schweren Klasse S*, die der Königsbacher RFV dieses Jahr zum ersten Mal auf die Beine gestellt hat: zu Ehren von Paul Leopold, der den Verein jahrelang geprägt hat. „Der Auftakt hat wunderbar geklappt“, sagt RFV-Vorsitzender Martin Leopold, der sich auch sonst mit dem Verlauf des Turniers hochzufrieden zeigt.
Dass es „ein rundum gelungenes Wochenende“ war, führt er auf das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer, aber auch auf das gute Teilnehmerfeld zurück. Zu ihm gehört auch Verena Kölz (RA SV Leingarten), der unter anderem der dritte Platz im S*-Springen gelingt, zudem ein Sieg im mittelschweren M*-Punktespringen. Vierter wird dort Tobias Sawatzki, der früher für Kämpfelbachtal und Göbrichen geritten ist und inzwischen für die in Binsheim angesiedelte RG Sandweg Hof antritt. Erfolge feiert in der Königsbacher Bleiche auch Elias Hohler (RFV Viernheim), etwa in Form eines fünften Platzes im S*-Punktespringen und eines zweiten Platzes sowohl im M**-Springen als auch in der M*-Springpferdeprüfung, in der Frank Burger vom RV Oberderdingen einen beachtlichen vierten Rang holt, während es Vorsitzender Ulrich Burger mit seinen 74 Jahren beim M*-Punktespringen auf Rang acht schafft. Auch sonst sind zahlreiche Reiter aus der Region erfolgreich, etwa Lea Klinder (PF Straubenhardt), die im A**-Amateur-Punktespringen den Sieg holt, gefolgt von Evelin Kessel (Pferdefreunde Karlsbad). Gute Leistungen zeigt auch Alice Frahnert (RFV Kämpfelbachtal), die im Stilspring-Wettbewerb Zweite wird, gefolgt von Michelle Rittmann (RV Hagenäcker Tiefenbronn) auf Rang drei und Lara Bauer (Reit- und Ritterverein Gengenbachtal) auf Rang sechs. Vierte wird Charlotte Selzer vom gastgebenden RFV Königsbach, während ihre Vereinskollegin Alexandra Britsch im A*-Amateurspringen siegt und Rang sechs in der A*-Stilspringprüfung holt, die auch als Jugendförderprüfung des Reiterrings Hügelland gewertet wird.
In der Gesamtwertung steht Britsch damit auf Rang zwei, nach Lea Klinder (PF Straubenhardt), die in Königsbach Dritte wird. Juliane Hauck (RFV Kämpfelbachtal) wird Zweite, Alice Frahnert (Kämpfelbachtal) Vierte und Ronja Baumann (PF Wilferdingen) Zehnte. Der aus Königsbach stammende Marvin Seifert tritt inzwischen für Kraichtal an, äußerst erfolgreich, wie unter anderem sein Sieg in der A*-Springpferdeprüfung beweist. Vierter wird Jochen Kraus (PSV Birkenhof Neuhausen), der sich zudem in der A**-Springpferdeprüfung den zweiten Platz sichert. Zahlreiche Gäste sind am Wochenende auf die Reitanlage in der Bleiche gekommen, auch am Samstagabend zum Jump and Run: einem unterhaltsamen Wettbewerb, bei dem nicht nur die Reiter auf ihren Pferden, sondern auch die Läufer springend Hindernisse überwinden müssen, zudem auf einem aufblasbaren Tier hüpfen und durch einen Wassergraben tauchen. Genau 79,87 Sekunden braucht das Siegerpaar, das sich am Ende riesig freut. „Es hat großen Spaß gemacht“, sagt hinterher der 15-jährige Läufer, der auch als Leichtathlet aktiv ist. Am Anfang hat er noch gedacht, es könnte kompliziert werden, den Parcours in der richtigen Reihenfolge zu absolvieren. „Aber dann habe ich das doch gut hingekriegt.“ – Nico Roller