Freiwillige Feuerwehr Bad Rappenau
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Rekordjahr für die Einsatzkräfte

Einsatzzahlen auf Rekordniveau, sich wandelnde Herausforderungen und marginal sinkende Mitgliederzahlen, das waren die Schlagworte, die bei der Hauptversammlung...
Ehrungen des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn und des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg, v.l.: Markus Bucher (KFV HN), Harald Scholz, Thomas Wachno, Frank Schrezenmaier, Julian Kober, Felix Mann, Oberbürgermeister Sebastian Frei, Ilja Woitaschek (2. stv. Kdt.)
Ehrungen des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn und des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg, v.l.: Markus Bucher (KFV HN), Harald Scholz, Thomas Wachno, Frank Schrezenmaier, Julian Kober, Felix Mann, Oberbürgermeister Sebastian Frei, Ilja Woitaschek (2. stv. Kdt.)Foto: Feuerwehr Bad Rappenau

Einsatzzahlen auf Rekordniveau, sich wandelnde Herausforderungen und marginal sinkende Mitgliederzahlen, das waren die Schlagworte, die bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau in der Grombacher Schlossberghalle öfter zu hören waren. 217-mal mussten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr ausrücken, darunter auch über 80-mal zu Einsätzen, bei denen kein feuerwehrtechnisches Handeln erforderlich war. „Solche Alarmierungen schaffen irgendwann Frust bei den Einsatzkräften“, erklärt Kommandant Felix Mann im Gespräch mit der Kraichgau Stimme. „Ein Einsatz ist für uns immer auch die Bestätigung, dass wir etwas tun können, dass wir helfen können und das Erlernte zur Anwendung kommt.“ In diesem Zusammenhang weist Mann darauf hin, dass „das Risiko, auf einer Fahrt unter Sondersignalen zu verunglücken 17-fach höher ist, die Gefahr, tödlich zu verunglücken ist viermal so hoch.“ Deshalb ist es aus seiner Sicht notwendig, „die Faktoren, die zu Fehlalarmen führen, zu reduzieren.“ Deshalb sei es auch wichtig, die Menschen zu sensibilisieren. „Die technischen Regeln in der Bauordnung sehen vor, dass es überall dort, wo eine Brandmeldeanlage installiert ist, einen Brandschutzbeauftragten geben muss. Eine seiner Aufgaben ist es, seine Mitarbeiter zu schulen und zu sensibilisieren.“ Mann denkt in diesem Zusammenhang beispielsweise daran, dass kein Wasserdampf unter den Meldern erzeugt wird, dass niemand Haarspray in Richtung der Melder sprüht oder auch Essen so rechtzeitig von der Wärmequelle genommen wird, dass es zu keinen Unfällen kommt. Denn, „in der Regel sind diese Einsätze kostenpflichtig und da ist man schon mal schnell mit 1.500 bis 2.000 Euro dabei. Und das Geld muss auch erst mal wieder erwirtschaftet werden.“

Mit Sorge blickt Mann auf die steigenden Einsatzzahlen. „Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr verzeichnen wir bereits eine Steigerung um 29 Prozent“, macht er deutlich, verdeutlicht aber auch, „die Belastbarkeit wächst mit Zunahme der Belastung.“ Doch wann ist die Belastungsgrenze erreicht? Für Mann eine schwierige Frage, „die man so pauschal nicht beantworten kann. Wir haben beispielsweise Kleinstschleifen. Damit können wir die Einsatzhäufigkeit ein bisschen steuern und nicht jeder wird bei jedem Einsatz alarmiert.“ Erfreut ist Mann, dass „in der Verwaltung zwei neue Mitarbeiter eingestellt worden sind, die in der Feuerwehr aktiv sind und nun mit uns ausrücken.“ Oberstes Credo sei jedoch, „wir müssen das System vor der Aus- und vor allem der Überlastung schützen.“

Neben Dankesworten hatte Oberbürgermeister Sebastian Frei auch eine gute Nachricht für die Einsatzkräfte mitgebracht. „Die Entschädigungssatzung wird angepasst werden, wir warten nur noch auf die Empfehlungen des Kreises.“ Dass Feuerwehreinsätze belastend sein können, machte Frei überaus deutlich und bat eindringlich, „wenn Sie mit den Belastungen nicht fertigwerden, vertrauen Sie sich Ihrem Abteilungskommandanten oder unserem Kommandanten an. Es gibt Strukturen und Hilfsangebote, um mit diesen Belastungen fertigzuwerden.“ In diesem Zusammenhang betonte der Rathauschef, „man kann nicht genug Danke sagen. Wir sind alle sehr dankbar, dass Sie diesen Dienst verrichten und Ihre Freizeit einsetzen. Das kommt der Allgemeinheit zugute.“ Er wisse, dass „Sie das gerne machen und es freut mich, dass Sie Ihren Dienst nicht nur gut, sondern auch gerne machen und ich bin stolz, dass wir eine so schlagkräftige Truppe zusammenhaben.“

Keinen Hehl machte Frei daraus, dass er wisse, dass es hinsichtlich des Neubaus des Feuerwehrhauses in der Kernstadt eine gewisse Erwartungshaltung gebe. „Wir haben im vergangenen Jahr das Grundstück erworben“, rief er in Erinnerung, „doch wir sind mit dem Neubau des RappSoDie personell und finanziell sehr stark eingespannt. Trotzdem haben wir die Feuerwehr nicht vergessen.“ Es gebe viele Arbeiten im Vorfeld zu erledigen, „wir treiben das planerisch so weit als möglich voran.“ Allerdings, „in die Umsetzung können wir gehen, sobald wir uns das personell und finanziell leisten können.“ Angesichts der anstehenden Aufgaben, darunter beispielsweise die Ersatzbeschaffung eines Kommandowagens und eines Bootes für die Abteilung Heinsheim, konstatierte Frei, „es steht noch vieles an und ich freue mich auf das, was kommt und danke für das, was war.“

Ehrungen

Neben den Ehrungen für 15, 25, 40 und 50 Jahre aktiven Dienst und Beförderungen standen in diesem Jahr auch wieder hohe Auszeichnungen durch den Kreisfeuerwehrverband und den Landesfeuerwehrverband an. Der Ausbildungsleiter der Feuerwehr Bad Rappenau, Julian Kober, erhielt die Feuerwehrehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn, die Ehrenmedaille in Silber des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg ging an Franz Schrezenmaier, den Abteilungskommandanten der Abteilung Babstadt und Harald Scholz, ehemaliger Abteilungskommandant der Abteilung Wollenberg und der stellvertretende Kommandant Thomas Wachno erhielten die Ehrenmedaille in Gold des Landesfeuerwehrverbands. Über die Ehrenmedaille in Silber des Landesfeuerwehrverbands durfte sich auch Kommandant Felix Mann freuen, der zugleich für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet wurde.

Nicole Theuer, Kraichgau Stimme

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Ausgabe 13/2025

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