Die Entscheidung, den „Grillabend mit Mottenschau“ ungeachtet der unbeständigen Wetterlage und einzelnen Regenschauern am vergangenen Freitag durchzuführen, erwies sich als richtig, auch wenn wetterbedingt außer den Aktiven des NABU und der AG Schmetterlinge nur wenige Naturinteressierte den Weg auf die „Kapfalm“ oberhalb von Schlatt fanden. Dafür war die Zahl der vom „Leuchtturm“, einer mit dünnem Stoff umgebenen Lichtquelle, angelockten Arten und Individuen rekordverdächtig. Nach den über 60 Schmetterlingsarten, die bei der gleichen NABU-Veranstaltung im letzten Jahr bestimmt wurden, waren es in diesem Jahr sogar 82 Arten, die durch das helle Licht angelockt werden konnten. Begünstigt wurde dies durch die stabilen Temperaturen, die nicht unter 15° C abfielen.
Beeindruckend war insbesondere der Anflug von zehn Grasglucken, die auch „Trinkerin“ genannt werden. Diese Bezeichnung für den großen Nachtfalter geht auf die Beobachtung ihrer Raupen zurück, die Regentropfen von Grashalmen aufnehmen. Genauso begeisternd waren die über 50 Individuen des wunderschönen Klee-Gitterspanners, eines tagaktiven Falters, der derzeit bei einem Spaziergang durch die Sommerwiesen vielfach aufgescheucht und aufgrund seines einzigartigen Aussehens auch gut bestimmt werden kann. Interessant ist nach Meinung der anwesenden Mitglieder der Schmetterlings-AG im Zollernalbkreis, die mit ihrem Wissen durchweg die Schmetterlinge bestimmen konnten, dass in der Gesamtsicht der Ergebnisse der beiden Jahre 2024 und 2025 über 130 verschiedene Arten vermerkt werden konnten. Ein Umstand, der einen Hinweis auf die ökologische Bedeutung der Schlatter Heide und ihre noch vorhandene Artenvielfalt gibt, sodass das Interesse unter den Fachleuten hoch ist, auch in Zukunft wieder auf der „Kapfalm“ zu leuchten. Zugleich unterstreicht diese Vielfalt die Schutzbedürftigkeit und die Erforderlichkeit einer sorgfältigen Unterhaltung und Pflege dieser Naturlandschaft.