Fröhliche Gesichter zeugten von Sympathie für die beiden engagierten Musiker auf der Bühne im Gemeindesaal der per.du-Gemeinde in der Zehntstraße 4. Am Samstagabend der Vorwoche traten Kevin Karl, Sänger, Songwriter und Gitarrist aus dem Pfinztal, und Joonas, der mit richtigem Namen Jonas Frör heißt und der ebenfalls singt und Gitarre spielt, dort auf - und begeisterten das Publikum.
Freude an der Musik und volle Lebensenergie strahlte auch Joonas aus. Er kommt aus Landau, geht in die zehnte Klasse dort und weiß schon jetzt seinen Berufswunsch - Musiker zu werden. Kennengelernt haben sich Kevin Karl und er tatsächlich auf der Straße, als beide auf dem Marktplatz in Karlsruhe spielten. Dort wurde auch eine Umfrage unter Straßenmusikern gemacht, wie diese so ihr Leben gestalten. Gut, wie man auch an diesem Abend bemerkte. Schließlich seien sie immer noch Straßenmusiker, und zwar sehr erfolgreiche, sagte Kevin. "Life like that" war das letzte Lied von Joonas, der das Publikum für das Konzert von Kevin Karl anheizte. "Früher war alles besser", denke er sich genauso wie die sonst eher älteren Leute, wie er sagte.
Mit "No safety", Deutsch: Keine Sicherheit, regte Kevin Karl zum Nachdenken an. Das Lied appelliere dagegen an, sich zu sehr auf seine Komfortzone zu verlassen. Seiner Meinung nach verpasse man dadurch zu viel. Passend dazu gelte Deutschland als das Land der Versicherungen. Er habe letztens bei einem Gartenkonzert eine Versicherung gegen Eskalationen, gerade angesichts von Terror und Gewalt, abgeschlossen. "Es ist zwar nichts passiert, aber ich wäre versichert gewesen", sagte Karl humorvoll.
Auch mit seinem Lied "Hungry", Deutsch: Hungrig, sprach Kevin Karl viele Gefühlslagen im Publikum an. "Wir Menschen sind immer nach irgendetwas hungrig, ob nach Döner, nach Musik oder nach Leben. Das liegt an der menschlichen Natur", sagte der Gitarrist, Sänger und Songwriter. Das Lied habe er Ende des Jahres für ein Wohnzimmerkonzert geschrieben. Das Leben verlaufe in Phasen wie in Jahreszeiten. Vom Kind werde man zum Erwachsenen. Er glaube nicht, dass es Erwachsene gebe. "Tage fliegen wie die Vögel. Zeiten kommen und gehen./"Gestern noch an der Hand, morgen im fernen Land"./ "Ich bin froh, dabei zu sein", sang er im Lied mit dem Titel „Jahreszeiten“.
Vor sechs Jahren hat er zum ersten Mal auf dem Karlsruher Marktplatz Musik gespielt und gesungen. "Da stand ich und habe mir voll und ganz in die Hosen geschissen", erzählte er. Dann wurden die Auftritte immer mehr. Viele an diesem Abend im fast bis auf den letzten Platz besetzten Gemeindesaal kenne er aus dieser Zeit.
In "Richest man on earth", Deutsch: Reichster Mann der Welt, ging es darum, nicht reich an Geld, sondern an Beziehungen zu sein, die die Menschen im Leben haben. Es handelte von der Liebe und dem Leben. Im letzten Lied „Older", Deutsch: Älter, ging es ums Älterwerden, Wachsen und Reifen - oder eben auch darum, Kind zu bleiben. 13 Lieder gibt es auf dem Album, das noch keinen Titel hat. Wer Kevin Karls Lieder hören und genießen möchte, kann das über seine CD oder den USB-Stick oder die Kombination beider tun. Auf dem USB-Stick gibt es noch Lyrics, also die Liedtexte zum Nachlesen, mit dazu. (war)
Wer mehr über Kevin Karl erfahren möchte, kann dies über die folgenden Kanäle tun: kevinkarl.de, www.instagram.com/kevinkarlmusic oder auf Spotify.