Es war das wohl wichtigste Spiel des Jahres für den SV 98 Schwetzingen. Nach einer verkorksten Saison in der Fußball-Landesliga musste der SV 98 in die Relegationsspiele um den Klassenerhalt.
Nachdem bereits am vorherigen Wochenende der erste Schritt mit dem 2:0-Sieg gegen Ilvesheim gelang, wartete nun die SG Heidelberg-Kirchheim II auf neutralem Platz in Eppelheim auf die Spargelstädter. Und das Team von Willi Schöneck zeigte seine Qualitäten: Mit einem 4:1-Sieg vor knapp 500 Zuschauern feiert der SV 98 den Klassenerhalt und kann nun mit den Planungen für die Landesliga 2025/26 beginnen.
Der Fußball-Landesligist SV 98 Schwetzingen hat im Relegationsrennen um den Klassenerhalt durch den 2:0-Sieg gegen Ilvesheim und den 4:1-Erfolg am vergangenen Samstag im Eppelheimer Sportpark vor 500 Zuschauern gegen SG Heidelberg-Kirchheim II den Verbleib in der Landesliga eingetütet. Zunächst war es die junge Kirchheimer Mannschaft, die über Konter vor dem Schwetzinger Gehäuse auftauchten, dabei auf den jungen A-Jugendtorwart David Hohn trafen, der in die Bresche springen musste, da beide etatmäßigen Torhüter, Burak Polat und Cedrik Aßmann, sich im Urlaub befanden. Beim Führungstreffer der Kirchheimer durch Carlos Davila war der 18-Jährige machtlos, da bei seinen Vorderleuten die Zuteilung fehlte und der Torschütze frei zum Kopfstoß kam (9.).
„Das darf nicht passieren, dass der Torschütze so blank steht und einköpfen kann,“ ärgerte sich der Schwetzinger Trainer Willi Schöneck über die Schlafmützigkeit im Deckungsverband. Seine Miene hellte sich zwei Minuten später aber wieder auf, als nach einer Eckballhereingabe Immanuel Gregg zur Stelle war und den Ausgleich erzielte (11.). In der Folgezeit stand der SV-98-Keeper weiter im Brennpunkt und hielt seine Mannschaft durch Fußabwehren im Spiel und avancierte letztendlich zum Matchwinner. Schwetzingen fand nun immer besser in die Partie und der erneut stark spielende Leonard Eshun, der alleine auf das Kirchheimer Tor zulief, wurde im letzten Moment in aussichtsreicher Position gestoppt (43.).“ Der Ball muss rein, wer weiß, ob wir solch eine Chance wieder bekommen“, monierte der Schwetzinger Coach.
Im zweiten Spielabschnitt musste die Kirchheimer Fohlenelf der starken Hitze und der Cleverness der SV-98-Mannschaft Tribut zollen. Was noch aufs Schwetzinger Gehäuse kam, wurde immer überschaubarer und eine Beute des Schwetzinger Goalie sowie der stabilen Hintermannschaft um Abwehrchef und Kapitän des SV 98, Malek Örum. Syzmon Wedrychowski, der bereits im Spiel gegen Ilvesheim glänzte, erzielte aus dem Gewühl heraus die 2:1-Führung (76.). Egzon Abdullahu, der sich in den letzten Spielen immer als zuverlässiger Torschütze auszeichnete, hämmerte das Leder zum 3:1 unter die Latte (80.). Schöneck hatte mit Dennis Geißelmann, dessen Tore beim SV 98, durch seine lange Verletzungspause schmerzlich vermisst wurden, noch einen Joker im Ärmel, der stach. „Ich will mich unbedingt mit einem Tor verabschieden.“, hielt Geißelmann Wort und machte in der Nachspielzeit mit seinem Treffer zum verdienten 4:1-Endstand den Deckel endgültig drauf.
„Für mich war das ein Sieg für meinen Heimatverein. Ich bin froh, dass uns die Mission Klassenverbleib geglückt ist. Ein großes Lob auch an die gesamte, Mannschaft, die in der schweren Zeit so gut mitgezogen hat“, sah man Willi Schöneck noch die Anspannung nach dem Schlusspfiff an, die sich aber wenig später in Freude verwandelte.
"Großes Lob an unsere Mannschaft, die alles gegeben und bewiesen hat, dass sie das Siegen doch noch nicht verlernt haben. Auch gilt von der Vereinsseite der Dank an Willi Schöneck, der die Mannschaft in keinem guten Zustand übernommen hat und eine Truppe formte, bei der es wieder Spaß machte zuzuschauen“, erörterte der SV-98-Sportvorstand Andreas Matena.
„Mir sind so viele Steine Herzen gefallen, die bis zu meinem Wohnort Rimbach zu hören waren. Es war ein begeisterter Auftritt unserer Mannschaft, die von Willi Schöneck gut eingestellt war und bis zum Schluss alles gegeben hat. Schade, dass sich so viele Spieler anderen Vereinen angeschlossen haben. Jetzt ist obere Priorität mit einem neuen Trainer und neuen Spielern einen schlagkräftigen Kader aufzustellen“, ließ der SV-98-Präsident Matthias Fillip verkünden. (lf)
So spielte der SV 98: Hohn – Malek, Hawk, Lutz, Wenz, Berisha, Gregg (64. Geißelmann), Abdullahu, Wedryschowski, Stamm, Eshun (90. Mouhibi).
Tore: 0:1 Carlos Davila (9.) 1:1 Gregg (11.), 2:1 Wedrychowski (76.), 3:1 Abdullahu (80.), 4:1 Geißelmann (90 +2).