Gemeinde Sulzbach an der Murr
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Aus den Rathäusern

Rems-Murr-Kreis wappnet sich weiter für den Ernstfall

Beim Krisenszenario „Murr-Flut“, initiiert durch das Regierungspräsidium Stuttgart, war eine extreme Hochwassergefahrenlage zu bearbeiten Am Donnerstag,...

Beim Krisenszenario „Murr-Flut“, initiiert durch das Regierungspräsidium Stuttgart, war eine extreme Hochwassergefahrenlage zu bearbeiten

Am Donnerstag, 08.05.2025, fand unter der Leitung des Regierungspräsidiums Stuttgart ganztägig eine gemeinsame Übung statt – mit dabei: die Landkreise Esslingen, Ludwigsburg und Rems-Murr-Kreis, zahlreiche Kommunen, die Krisenstäbe des Innen- und Umweltministeriums sowie weitere Übungspartner. Dabei wurde von den beteiligten Behörden ein Hochwasser- bzw. Starkregenszenario am Beispiel der Übungslage „Murr-Flut“ bearbeitet. Im Fokus der Übung standen unter anderem die jeweiligen Strukturen und Abläufe der Verwaltungsstäbe sowie deren Zusammenarbeit über die beteiligten Verwaltungsebenen hinweg.

Der Rems-Murr-Kreis hat mit der Teilnahme an dieser Übung seit dem Jahr 2021 bereits acht Katastrophenschutz- bzw. Stabsübungen durchgeführt. Der Stab wurde zu Übungszwecken am Donnerstagmorgen einberufen und mit einer Hochwasser- und Starkregenlage im Rems- und Murrtal konfrontiert. Dabei hatte der Stab unter anderem die Maßnahmen einer Evakuierung mit den betroffenen Gemeinden und Einsatzkräften abzustimmen und umzusetzen. Das geübte Krisenszenario wurde beeinflusst von immer wieder neu eintreffenden Informationen und Ereignissen, welche durch den Stab verarbeitet und entsprechende Maßnahmen veranlasst werden mussten.

Krisenmanagement hat höchste Priorität:

„Die Schadensereignisse, die sich in wenigen Tagen am 2./3. Juni im Rems-Murr-Kreis jähren, haben gezeigt, wie wichtig funktionierende Strukturen in der Verwaltung und dem Katastrophenschutz für gutes Risiko- und Krisenmanagement sind. Die Landkreisverwaltung hat das Thema schon seit vielen Jahren zu einem strategischen Dauer-Top-Thema gemacht und in moderne Infrastruktur investiert. Dabei gilt es, den Krisenfall und verschiedenste Szenarien regelmäßig und mehrmals pro Jahr zu üben. Wir haben das Live-Szenario im vergangenen Jahr schon erlebt und man kann solche Gefahrenlagen nie genug üben“, sagt Landrat Richard Sigel im Anschluss an die Übung.

Kontinuierliche Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes:

Seit 2021 wurde die Stabsarbeit im Landratsamt neu strukturiert. Wichtige Meilensteine waren unter anderem eine landkreisweite Hochwasserübung 2022, mehrere Szenarienübungen 2023 sowie eine Hochwasserübung im März 2024. Der Ernstfall trat im Juni 2024 mit einem Starkregen- und Hochwasserereignis ein. Die letzte interne Verwaltungsstabsübung des Kreises mit dem Szenario eines entgleisten Zuges samt Gefahrentransport wurde Ende März dieses Jahres durchgeführt. Auch wurde und wird in Frühwarnsysteme und die technische Ausstattung investiert. Um bei Hochwasser künftig schneller reagieren zu können, entsteht ein digitales Pegelmessnetz mit automatischer Datenübertragung. Bereits geschult wird das Tool FLIWAS zur frühzeitigen Warnung.

Integrierte Leitstelle als Zukunftsinvestition und Herzstück des Bevölkerungsschutzes:

Am Dienstag, 6. Mai 2025 startete mit dem Spatenstich der Bau der neuen Integrierten Leitstelle in Waiblingen. Der dreigeschossige Bau bietet Räumlichkeiten für die Arbeit des Führungsstabs der Blaulichtorganisationen, der im Krisenfall gemeinsam mit dem Verwaltungsstab des Landkreises arbeitet. So kann in der ILS gemeinsam mit Kräften von Feuerwehr und Katastrophenschutz dank kurzer Kommunikationswege Kompetenz gebündelt werden. Dabei investieren der Landkreis (zu 45 Prozent) und die Krankenkassen (zu 55 Prozent) in modernste Technik und in eine Optimierung der Arbeitsbedingungen und Abläufe. „Krisenmanagement ist für uns im Rems-Murr-Kreis eine Gemeinschaftsaufgabe“, betonte Landrat Dr. Sigel. „Dafür steht auch dieses Projekt: Schließlich ist die Integrierte Leitstelle im Notfall das Herzstück des Bevölkerungsschutzes. Hier laufen im Notfall über die 112 alle Drähte rund um Rettungsdienst und Feuerwehr zusammen.“

Katastrophenschutzfilm informiert und sensibilisiert:

Mit einem eigenen Filmprojekt für Schulen und die Öffentlichkeit stärkt der Kreis das Bewusstsein für den Katastrophenschutz. Der Film gibt Einblicke in typische Szenarien und zeigt die Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen. Er enthält Tipps zur Eigenvorsorge, etwa durch Warn-Apps, und zeigt Aufnahmen der Hochwasserereignisse 2024 sowie Animationen zu weiteren Gefahrenlagen. Der Film ist auf dem YouTube-Kanal des Landkreises abrufbar.

Erscheinung
Sulzbacher Nachrichten – Amtliche Bekanntmachung der Gemeinde Sulzbach an der Murr
NUSSBAUM+
Ausgabe 20/2025

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