NUSSBAUM+
Aus dem Landkreis

Reste eines 4000 Jahre alten Grabes am Bodensee entdeckt

LANDKREIS KONSTANZ – In einer Baugrube in Singen-Bohlingen, Landkreis Konstanz, sind Archäologen auf Reste einer Bestattung der frühen Bronzezeit...
Singen-Bohlingen, Dr. Hermann Schmid und Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (von li.) mit dem Bronzehalsring im freigelegten Grab der Frühbronzezeit (ca. 2000 v. Chr.).
Singen-Bohlingen, Dr. Hermann Schmid und Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (von li.) mit dem Bronzehalsring im freigelegten Grab der Frühbronzezeit (ca. 2000 v. Chr.).Foto: Landratsamt Konstanz; Jürgen Hald

LANDKREIS KONSTANZ – In einer Baugrube in Singen-Bohlingen, Landkreis Konstanz, sind Archäologen auf Reste einer Bestattung der frühen Bronzezeit gestoßen. Herausragend ist der Fund eines sogenannten Ösenhalsrings aus Bronze.

Bei der Überwachung von Baggerarbeiten im Baugebiet „Hinter Hofen III“ hat der Kreisarchäologe des Landkreises Konstanz, Dr. Jürgen Hald, am Montag, 19. Mai 2025, einige auffällige Steine im Untergrund beobachtet. Schnell zeigte sich, dass die Wacken und Gerölle ein Grab umgaben. Nach dem Entfernen der Steinabdeckung kamen vom fast vollständig vergangenen Skelett nur wenige Knochenreste zutage. Vermutlich war der Körper mit angewinkelten Beinen ins Grab gelegt worden.

Herausragend ist der Fund eines sogenannten Ösenhalsrings aus Bronze, der im Kopfbereich der Bestattung lag. Bisherige Forschungen haben gezeigt, dass in der frühen Bronzezeit Männer und Frauen unterschiedlich orientiert in Hockerlage in die Gräber gebettet wurden: Männer mit Schädel im Norden, Frauen mit Schädel im Süden. Dies lässt vermuten, dass es sich bei der in Bohlingen bestatteten Person um einen Mann handelte, da der Tote mit dem Schädel im Norden beigesetzt war.

Der aus dem Grab geborgene Halsring kann in die frühe Bronzezeit um ca. 2000 v. Chr. eingeordnet werden. Schon 2017 wurden im angrenzenden Bereich weitere neun Gräber aus dieser Zeit dokumentiert. „Funde aus der Frühbronzezeit sind selten. Dieser Fund ist daher ein wichtiger Mosaikstein für die Erforschung der Aufsiedlung der Bodenseeregion vor etwa 4000 Jahren“, bewertet Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald die neu entdeckten Grabreste.

Unterstützt wurde der Kreisarchäologe von dem ehrenamtlichen Beauftragten der Landesdenkmalpflege, Dr. Hermann Schmid. Die Grabung war bereits nach zwei Tagen abgeschlossen. Die Bauarbeiten wurden zeitlich nicht beeinträchtigt.

Erscheinung
Mitteilungsblatt Tengen
NUSSBAUM+
Ausgabe 22/2025
von Landratsamt Konstanz
30.05.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Tengen
Kategorien
Aus dem Landkreis
Politik
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto