Kunstmuseum, Heimatmuseum und Naturkundemuseum sind an den Weihnachtsfeiertagen (25. und 26. Dezember) von 11 bis 18 Uhr geöffnet und bieten ein vielfältiges Ausstellungsprogramm. Am 24. Dezember haben die Museen geschlossen.
In den Wandel-Hallen zeigt das Kunstmuseum Reutlingen | konkret die große Sammlungsausstellung zu einer künstlerischen Grundform: Das Quadrat ist in seiner Klarheit und Ruhe zeitlos und steht im Zentrum der konkreten Kunst. Die französische Malerin Aurélie Nemours (1910–2005) ist während der Arbeit an ihrem für die Reutlinger Wandel-Hallen angefertigten Hauptwerk „Le long chemin“ 1989 zu dem Schluss gekommen: „Das Quadrat muss den Raum beherrschen!“ Neben einem Querschnitt durch das Werk der Malerin Nemours reicht die Bandbreite von den berühmten „Homages to the Square“ des Bauhaus-Lehrers Josef Albers über die einflussreichen Gestaltungen des Corporate-Design-Pioniers Anton Stankowski bis hin zu jüngeren Positionen von insgesamt 18 Künstlerinnen und Künstlern (bis Sonntag, 16. März 2025).
Außerdem findet auf den beiden Etagen von Kunstverein Reutlingen und Kunstmuseum Reutlingen | Galerie die große Kooperationsausstellung „Kunst Reutlingen“ statt. Zwischen Neuentdeckungen und stadtbekannten Namen lässt sich wohl nirgendwo besser die vielseitige und qualitätsvolle Kunstszene der Region erleben: 71 Arbeiten von 56 Kunstschaffenden aus Stadt und Landkreis Reutlingen. Die Kooperationsausstellung ist bei freiem Eintritt feiertags und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr zugänglich, von Mittwoch bis Freitag, nachmittags von 14 bis 18 Uhr (bis Montag, 6. Januar 2025, generell freier Eintritt in die Kooperationsausstellung, es gelten die Öffnungszeiten des Kunstvereins).
Das Kunstmuseum Reutlingen | Spendhaus feiert auf drei Etagen das Lebenswerk der Reutlinger Künstlerin Gude Schaal. Ihre Darstellungen von Menschen und Landschaften werden zu „Anlässen für Farben“, die eine eigene künstlerische Realität ausstrahlen. Da sie eine lebenslange Leidenschaft für den Norden Deutschlands hegte, signierte sie ihre Bilder mit G.S.A. – A für ihren Geburtsort Hamburg-Altona. So treffen Märchenszenen aus dem Frühwerk auf norddeutsche Landschaftsmotive, eindringliche Figurenbilder und Porträts in leuchtenden Farben auf Collagen, Linolschnitte und Monotypien („Gude Schaal. Mein Weg in die Malerei“, bis Sonntag, 26. Januar 2025).
Ebenfalls im Spendhaus präsentiert „Aus der Sammlung: Skulptur und Druckgrafik“ Werkdialoge zwischen den Künstlern Ulrich Görlich/Olaf Metzel, HAP Grieshaber, Daniel Richter und Rolf Wicker (verlängert bis Sonntag, 19. Januar 2025).
Geöffnet ist das Kunstmuseum mittwochs, samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr, Donnerstag und Freitag von 14 bis 20 Uhr. Das Kombiticket für Spendhaus und Wandel-Hallen kostet 7 Euro, ermäßigt 4 Euro. Donnerstags ist freier Eintritt.
Im Heimatmuseum widmet sich die Ausstellung „Garne, Stoffe, Waren – Vom Wert des Textilen“ auch über die Weihnachtszeit dem aufwändigen Herstellungsprozess von Textilien. Zahlreiche Beispiele aus der vielfältigen Reutlinger Textilindustrie schärfen das Bewusstsein für den Wert des Textilen damals und heute. Zur Erweiterung der Ausstellung sind im Treppenhaus einige Werke des Künstlers Markus Wilke aus seiner Werkreihe „Ausgemustert“ zu sehen. In ihr erhebt er etwas vorwiegend negativ Bewertetes zum Bildmotiv: Müll. In gegenständlicher Malweise schafft er abstrakte Kompositionen von gehäuften und gepressten Konsumgütern wie textilen Abfällen und setzt sie durch Komposition und den Einsatz von Farbe spannungsvoll in Szene. Die Gemälde sollen so zur Auseinandersetzung mit ökologischen Aspekten anregen und die Möglichkeit eines umfangreichen Diskurses über Wert, Würde und Verantwortung in Bezug auf (nicht nur textilen) Müll bieten.
Der Eintritt in die Ausstellung kostet 3 Euro (ermäßigt 1,50 Euro), der Besuch der Dauerausstellung und des Treppenhauses ist frei. Geöffnet ist das Heimatmuseum dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr, donnerstags von 11 bis 19 Uhr sowie sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr.
Das Naturkundemuseum zeigt mit der Sonderausstellung „Wildlife Photographer of the Year – Die besten Naturfotos des Jahres“ die Auswahl der 100 besten Bilder, die von der Jury prämiert wurden: großartige Landschaftsaufnahmen, außergewöhnliche Tierfotos und faszinierende Unterwasser-Fotografien. Sie sind entsprechend den Kriterien des Wettbewerbs ausschließlich in freier Natur entstanden und einzigartig in der Motivauswahl, ihrer Aussage, Farb-, Form- und Lichtkomposition oder ihrer speziellen Perspektive. Mit bewegenden Einblicken in das großartige und manchmal auch dramatische Naturgeschehen auf unserer Erde zieht die Ausstellung jedes Jahr mehr als eine Milliarde Menschen auf allen Kontinenten in ihren Bann.
Geöffnet ist das Naturkundemuseum dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr, donnerstags von 11 bis 19 Uhr sowie sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei.
Am Donnerstag, 26. Dezember, führt Diplom-Geologe Eberhard Quoss um 15 Uhr zum Thema „Edelsteine – Brillante Zeugen für die Erforschung der Erde“.
Edelsteine faszinieren seit jeher: ihre Brillanz, ihre Farben und ihre strenge Form. Sie schmücken sowohl den Körper als auch Objekte, dienen nicht selten als Statussymbole und sollen magische Kräfte besitzen. In der Antike glaubte man, dass Kristalle entweder durch Wärme verdickte Feuchtigkeit oder eine besondere Form von Eis sind. Wissenschaftler werfen einen etwas anderen Blick auf Diamant, Rubin und Co. Sie denken über die Entstehung der Edelsteine nach und stellen dabei fest, dass die Kristalle erstaunliche Geschichten erzählen. Darunter Geschichten aus den Tiefen der Erde oder von einer fernen Vergangenheit. Aber was sind Edelsteine überhaupt und was macht sie eigentlich so wertvoll? Diese und andere Fragen werden in der Führung beantwortet.
Der Eintritt und die Teilnahme an der Führung sind kostenfrei.
Am Freitag, 27. Dezember, um 15 Uhr bietet Ralph Möll ein Kinderprogramm für 7- bis 9-Jährige zum Thema „Wie alles begann! – Die Entwicklung des Lebens auf der Erde“.
Stolze 4,6 Milliarden Jahre ist die Erde alt, und das Leben auf ihr nicht sehr viel jünger. Es beginnt vor 4,1 Milliarden Jahren in den Ur-Ozeanen mit dem ersten mikroskopisch kleinen Bakterium, aus dem sich im Laufe der Jahrmillionen eine Fülle verschiedener Lebensformen entwickelt. Vom Wasser aus erobern sie das Land, das wandernde Kontinente und extreme Klimabedingungen prägen. Mehrfach bedrohen Katastrophen sämtliches Leben, und nur wenige können sich der plötzlich geänderten Umwelt anpassen und behaupten. Den Aufstieg der Säugetiere und schließlich unsere Existenz verdanken wir dem Untergang der Dinosaurier, die im Erdmittelalter alle Lebensräume der Erde beherrschten. Wie die Welt von heute mit all ihren Lebewesen entstehen konnte, ist eine fast unglaubliche Geschichte.
Der Unkostenbeitrag bei dieser Führung beträgt 1 Euro. Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich unter 07121 303-2022 oder direkt im Museum.