Rhabarber: Grün heißt sauer, Rot ist mild
Liebe Gartenfreunde,
kaum ein anderes Gemüse sorgt für so viel Verwirrung wie der Rhabarber. Ist er nun Obst oder Gemüse? Und warum schmecken manche Stangen himmlisch mild, während andere einem das Gesicht verziehen? Die Antwort liegt in der Farbe!
Ganz einfach gesagt: Je grüner der Rhabarber, desto mehr Oxalsäure steckt drin – und desto saurer schmeckt er. Die roten Sorten enthalten weniger von dieser Säure und haben daher ein milderes Aroma. Besonders lecker ist der Himbeer-Rhabarber, der nicht nur wunderschön rot leuchtet, sondern auch besonders süß schmeckt.
Wer es also lieber sanft mag, sollte beim Einkauf oder Anbau auf rote Sorten setzen. Aber keine Sorge: Auch grüner Rhabarber kann köstlich sein – mit etwas mehr Zucker oder in Kombination mit süßen Früchten wie Erdbeeren wird aus der sauren Stange ein echtes Geschmackserlebnis.
Übrigens: Rhabarberblätter sollte man niemals essen, denn sie enthalten besonders viel Oxalsäure und sind giftig. Also lieber ab in den Kompost damit!
Doch Rhabarber ist nicht nur lecker, sondern auch ein echter Blickfang im Garten! Die großen, leicht gewellten Blätter und die kräftigen, farbigen Stiele verleihen dem Beet Struktur und einen Hauch von Exotik. Besonders in Kombination mit anderen Stauden oder blühenden Pflanzen kommt der Rhabarber toll zur Geltung. Im Sommer überrascht er zudem mit seinen imposanten Blütenständen, die wie riesige Kerzen in die Höhe ragen – ein Höhepunkt für Mensch und Biene!
In der Küche ist Rhabarber ein wahres Multitalent. Ob als klassisches Kompott, im Kuchen oder als fruchtige Marmelade – seine angenehme Säure sorgt für eine besondere Note. Auch in herzhaften Gerichten, etwa als Chutney zu Käse oder Fleisch, kann er überraschen. Wer experimentierfreudig ist, kann Rhabarbersirup herstellen und damit Limonaden oder Cocktails verfeinern.
Die beste Pflanzzeit für Rhabarber ist der Herbst oder das zeitige Frühjahr. Im Herbst gepflanzt, kann die Pflanze gut einwurzeln und im nächsten Jahr kräftig austreiben. Wer sich für eine Frühjahrspflanzung entscheidet, sollte dies möglichst früh tun, damit der Rhabarber noch ausreichend Zeit hat, um anzuwachsen. Einmal etabliert, kann die Pflanze viele Jahre im Garten bleiben und zuverlässig leckere Stangen liefern.
Egal, ob rot oder grün – Rhabarber bringt Frische in die Frühlingsküche und ist in der Blüte, im wahrsten Wortsinn, ein „Höhepunkt“ im Garten.
Eure OGV-Gartenfreundin