
ein sehr persönlicher Bericht von Alina Keller
Die süddeutschen Meisterschaften im Rhönradturnen fanden dieses Jahr am 04.10.2025 in Bad Tölz statt. Für die TGSO ging ich, Alina Keller, an den Start. Auch wenn von Anfang an feststand, dass ich bei den Deutschen Meisterschaften nicht starten kann (da ich am gleichen Wochenende bei der WM-Quali in Chicago) turne, wollte ich natürlich mein Können unter Beweis stellen. Also trainierte ich oft bis zu 25h die Woche. Doch ich ging das Ganze ohne Plan und vor allem ohne ausreichend Regeneration an. Die Woche vor dem Wettkampf war ich völlig fertig. Mein Körper wollte eine Pause, welche ich ihm nicht geben wollte.
Aber nun zum Wettkampf … am Freitag ging es für Viola Rubach, meine Kampfrichterin, und mich nach Bad Tölz. Als Trainerin fungierte eine befreundete Turnerin aus Hannover. Abends beim Einturnen versuchte ich, Kräfte zu sparen. Turnte nur einmal Spirale und ließ den Sprung sogar komplett weg. Am nächsten Morgen begann der Wettkampf mit der Spirale. Die ersten Übungen liefen gut, doch bei dem Kippwechsel war der Kreis etwas zu flach und ich bekam das Rad nicht auf den anderen Reifen. Ich musste aussteigen und hatte damit meinen ersten Sturz. Ich versuchte mich nicht beirren zu lassen und turnte weiter. Doch kurz darauf beim Übergang vom oberen auf den unteren Reifen, ließ mich meine Armkraft im Stich. Mein Arm knickte weg und ich landete erneut auf dem Boden. Ich versuchte, die kleinen Spiralen fertig zu turnen. Doch aufgrund des rutschigen Bodens und meiner fehlenden Kraft turnte ich sie zu hoch, was mich viele Punkte kostete. Wenige Minuten später war ich im Sprung an der Reihe. Ich konnte meinen Kopf noch nicht von der missglückten Spiral-Kür lösen und zeigte eine mittelmäßige Leistung. Viola sah am Kampfrichtertisch verwundert aus. Sie weiß, dass ich das eigentlich besser kann. Nach einer kurzen Pause kam die Musik-Kür. Die Musik begann und bereits beim ersten Element hatte ich zu viel Schwung. Ich turnte eine leichtere Version und musste kurzerhand meine Kreativ-Teile anpassen. Doch wenn es schlecht läuft, dann so richtig. Denn beim nächsten Element blieb ich am Brett hängen und verlor mein Turnschläppchen. Meine Trainerin musste das Rad festhalten, damit ich den Schuh wieder anziehen konnte. Ich versuchte mich zu beeilen, um der Musik hinterherzukommen, doch dann rutschte ich aufgrund des dreckigen Hallenbodens vom Griff ab und saß plötzlich auf dem Boden. Ich nahm mir einen kurzen Moment, um mich zu sammeln. Und endlich funktionierte etwas. Den Rest der Kür turnte ich, als hätte ich noch nie etwas anderes gemacht. Am Ende hieß es dann einen enttäuschenden 17. Platz. Doch ich versuchte daraus zu lernen und werde die gleichen Fehler nicht nochmal machen. Bei den kommenden internationalen Wettkämpfen in Chicago, Sønderborg (Dänemark) und Salzburg kann es also nur besser laufen.
Vielen Dank an den Verein und die Gemeinde für die Unterstützung. Und vor allem ein großer Dank an Viola Rubach und Conny Grenz für die tatkräftige Hilfe in der Vorbereitung.
Eure Alina – aufstehen, Kopf hoch, Krönchen richten, weiter geht’s!