Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,
bevor im Frühjahr die neue Brutsaison beginnt, sollten Sie Ihre Nistkästen ordentlich reinigen, sofern Sie das nicht schon im Herbst getan haben. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Infos und Tipps dafür geben. Wenn das Laub von den Bäumen fällt und die Temperaturen spürbar sinken, gehen viele Kleintiere – darunter nützliche und bedrohte Arten – für das Winterhalbjahr auf Quartiersuche. Dazu zählen u.a. Ohrwürmer, Florfliegen, Wespen- und Hummelköniginnen, Haselmäuse, Siebenschläfer und Fledermäuse. Aus Mangel an natürlichen Quartieren greifen Tiere dabei oftmals auf vorhandene Nistkästen zurück. Aber auch einige Vogelarten wie etwa Meisen übernachten in kalten Winternächten gerne in den Nistkästen, daher ist man vor Überraschungen bei der Nistkastensäuberung nie gefeit. Es empfiehlt sich also, bei den zu kontrollierenden Nistkästen kurz anzuklopfen, damit ein möglicher Bewohner gewarnt ist und seine Behausung verlassen kann. Man erspart sich dadurch so manchen unliebsamen Schrecken. Die Doppelnutzung der Kästen ist übrigens in der Regel kein Problem, denn die Nachmieter suchen die Vogelbehausungen meist erst auf, wenn die Vögel bereits ausgeflogen sind. Im Frühjahr ziehen sie häufig aus, bevor das Brutgeschäft startet. Für die optimale Nistkastenreinigung reicht in der Regel ein Basisprogramm. Bei den meisten Kästen heißt das: Das alte Nest entfernen und den Kasten anschließend ausfegen. Bei starkem Parasitenbefall kann man auch mit klarem Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge ausspülen. Anschließend sollte das Kasteninnere gut austrocknen können. Auf scharfe chemische Reinigungsmittel oder gar Desinfektionsmittel sollte man aber verzichten, da deren Rückstände sich negativ auswirken können. Tragen Sie besser Handschuhe und nehmen Sie das Nistmaterial nicht in die Wohnung, da Vogelflöhe und anderes Getier auf den Menschen überspringen können. Kontrollen während der Brutzeit sollten Sie vermeiden, um die Brut und Aufzucht der Jungvögel nicht zu stören. Nachdem Sie Ihre Nistkästen gut gereinigt haben, sollen Sie diese noch so aufhängen, dass sie von unseren heimischen Wildvögeln bestmöglich genutzt werden können. Durch ein falsches Aufhängen kann es passieren, dass die Nisthilfen leer bleiben oder die gefiederten Bewohner unnötigen Gefahren ausgesetzt sind – wie zum Beispiel Hauskatzen oder Mardern. Hängen Sie Nistkästen in zwei bis drei Meter Höhe auf, sofern in der Bauanleitung nicht anders beschrieben. Das Einflugloch sollte weder zur Wetterseite (Westen) zeigen, noch sollte der Kasten längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sein (Süden). Eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten ist deshalb ideal. Zur Befestigung an Bäumen eignen sich rostfreie Alu-Nägel oder feste Drahtbügel, die den Baum nicht schädigen. Damit kein Regen eindringen kann, sollte ein Nistkasten niemals nach hinten, eher nach vorne überhängen. Nisthilfen von gleicher Bauart sollten in Abständen von mindestens zehn Metern aufgehängt werden (Ausnahme: Koloniebrüter wie Star und Schwalben). So ist gewährleistet, dass die brütenden Tiere auch genügend Nahrung für sich und ihren Nachwuchs finden. Bringen Sie Nisthilfen am besten im Herbst an, damit Vögel, Kleinsäuger und Insekten sie zum Schlafen und Überwintern nutzen können. Zum Anbringen einer Halbhöhle eignen sich geschützte, für Katzen und Marder möglichst unzugängliche Orte an Hauswänden, auf Balkonen oder an Schuppen und Gartenhäuschen. Sollten Sie noch Fragen in Sachen Nistkästen haben, können Sie uns gerne schreiben oder anrufen, unsere Kontaktdaten finden Sie unserer Homepage www.nuv-odenheim.de.
ThRat auf Basis von NABU-Publikationen