Nach dem Zugunglück mit drei Toten und zahlreichen Verletzten in Riedlingen sind die Bergungsarbeiten beendet. Die Bergungsmannschaft habe auch den vierten und letzten Wagen des verunglückten Regionalexpresses aus dem Gleisbereich geborgen, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn mit. «Der Wagen wurde aus dem Unfallbereich herausgezogen und auf einen unbeschädigten Schienenabschnitt gehievt. Da der vierte Wagen nur leicht beschädigt war, erfolgte der Abtransport über die Schiene.»
Noch am Mittwoch beginne man, die Schäden zu begutachten. «Expertenteams inspizieren mehrere hundert Meter Infrastrukturanlagen, um Schienen, Schwellen, Erdmaterial und weitere Komponenten der Trasse sorgfältig zu untersuchen», sagte ein Bahnsprecher. Danach folgten die eigentlichen Reparaturen, für die Personal und Gerät verfügbar gemacht werden müssten. «Erst wenn die Reparaturen der Schäden begonnen haben, lässt sich prognostizieren, wann der Zugbetrieb auf der Strecke wieder aufgenommen wird.»
Zur Ursache des Unfalls ermitteln weiterhin die Behörden. Für Betroffene und deren Angehörige steht laut Bahn weiterhin die Sonder-Hotline unter 0800 3 111 111 zur Verfügung.
Die Zahl der Verletzten des Unglücks vom Sonntag geben die Ermittler mit 36 an. Unter ihnen sind zwei Kinder im Alter von 7 beziehungsweise 13 Jahren. Zudem prüfen die Behörden Anhaltspunkte für eine Straftat. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte Sprecher Christian Weinbuch. Das sei bei nicht natürlichen Todesfällen üblich. Es werde nicht wegen einer konkreten Straftat ermittelt, sondern geprüft, ob es Anhaltspunkte für eine solche geben könnte.
Die Zahl der Toten liegt bei drei. Hierbei handelt es sich um den 32-jährigen Lokführer und einen 36-jährigen Bahn-Auszubildenden - beide aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis - sowie eine 70-jährige Reisende aus dem Landkreis Sigmaringen.
Ein Gedenkgottesdienst ist für Freitag (1. August) in Zwiefalten (Landkreis Reutlingen) geplant. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Evangelische Landeskirche in Württemberg laden zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst in das Münster Unserer Lieben Frau in Zwiefalten. Teilnehmen werden unter anderem Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, sowie Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Das SWR-Fernsehen wird den Gedenkgottesdienst live übertragen.
Der Gedenkgottesdienst beginnt um 11.00 Uhr. Klaus Krämer, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, und Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, werden ihn gemeinsam zelebrieren.