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„Römisches Leben“ - Projekttage der GS in Oberriexingen im Römerkeller

„Senator Gaius Julius und der Brandschutz“ Auch wenn in der villa rustica in Oberriexingen kein Mosaik im „Triclinium“, dem Speiseraum, gefunden...

„Senator Gaius Julius und der Brandschutz“

Auch wenn in der villa rustica in Oberriexingen kein Mosaik im „Triclinium“, dem Speiseraum, gefunden wurde, wollten die Kinder der 4. Klasse von Frau Friederike Müller wissen, wie man ein Mosaik legt. Das ausgewählte Motiv wurde probeweise auf ein Blatt Papier gelegt und danach auf das Brettchen mit Kleber vorsichtig eingedrückt.

Endlich fertig, marschierten die Kinder in den Römerkeller, um zu erkunden, wie man in römischer Zeit „Hausis“ machte, einen Löffelbohrer bediente, Getreide mahlte, eine schwere Amphore anhob und wie ein Haus mit Nischen und Bögen gebaut wurde. Immer wieder stellten die Kinder Fragen, wollten alles genauer wissen und überschritten mit ihrem ausgeprägten Interesse bei weitem die Zeit einer gewöhnlichen Führung.

So viel Eifer wurde mit Spielen, vor allem der römischen Rundmühle, belohnt. Anschließend blieb noch Zeit, die Mosaike auszufugen und schon waren die vier Stunden zu Ende.

Am nächsten Tag zeigte Frau Müller in der Schule den Kindern das Delta Spiel und ließ sie römische Säckchen ausschneiden, die zur Aufbewahrung von Geld oder Spielsteinen dienten.

An einem weiteren Tag im Römerkeller kneteten die Kinder ihre Mostbrötchen mit Käse, Speck und Gewürzen. Franz Kilian, der römische Pistor, hatte den Backofen schon 1,5 Stunden vorgeheizt. Er holte die Reste des Feuers aus dem Ofen, fegte ihn aus und schoss die auf Lorbeerblätter liegenden Brötchen ein.

Anschließend gewandete man sich in römische „Tunikae“: Mini, knielang für die Jungen, maxi, knöchellang für die Mädchen. Niemals ohne Gürtel in der Taille, das war unmoralisch. Niklas, der größte Junge, erhielt Tunika und Toga. Als Senator mit Papyrusrolle in den Händen schritt er gemessenen Schrittes in die „curia“, in der alle Senatoren sich zu politischen Diskussionen trafen.

Senator „Gaius Julius“ las von seiner Papyrusrolle alle Punkte vor, die in Rom verbessert werden sollten: die Steuern waren zu hoch, der Brandschutz zu schlecht. In einer heftigen Diskussion warben die Kinder mit Argumenten für und wider dieser Pläne – genau wie in einer richtigen Demokratie. Sie gelangten zu der Einsicht, dass die Steuerlast ausgewogen sein musste, damit sie von den Bürgern aufgebracht werden konnte, dass aber der Staat damit auch Leistungen für alle, wie den Straßenbau, bezahlen konnte. Beim Brandschutz votierten sie für dickere Mauern, getrennt stehende Häuser und Kochküchen außerhalb der Häuser. Gekocht werden durfte in den Mietshäusern wie in Ostia nicht. Eintopf und Brot kaufte man in den „tabernae“, den offenen Läden im Erdgeschoss des Hauses.

Jetzt aber schnell nach den leckeren Mostbrötchen sehen und zum Entspannen anschließend noch „Nüssetürmchen abwerfen“ spielen.

Als Dankeschön erhielt Frau Cornelia Karow eine von den Kindern gestaltete, wunderbare Karte. Sie lobte die Kinder für ihr ausgeprägtes Interesse am römischen Leben, ihren Eifer und ihre Disziplin bei allen Themen, die die Eltern, aber auch Frau Müller im Unterricht zugrunde gelegt und gefördert hatten.

Ich wünsche euch, dass ihr euer reges Interesse und euren Eifer weiterhin pflegen könnt. Es hat mir viel Spaß gemacht, euch in das „römische Leben“ einzuführen.

Cornelia Karow, Vilica

Erscheinung
Mitteilungsblatt Oberriexingen – Amtsblatt der Stadt Oberriexingen
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Ausgabe 28/2024
von Römerkeller Oberriexingen
10.07.2024
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