Für unsere Serie „Fünf Fragen an …“ haben wir mit Roland Müller, dem Sprecher für den BürgerTreff gesprochen.
Herr Müller, den BürgerTreff im Linde-Areal gibt es nun seit 2021. Wie ist dieses Angebot entstanden und wie ist die Auslastung?
Roland Müller: Die Idee des BürgerTreffs kam aus einer von der Stadt 2016 initiierten Zukunftswerkstatt mit dem Arbeitstitel „WIR MACHEN DAS! – Mit Bürgerschaftlichem Engagement in Weil der Stadt die Zukunft gestalten.“ Am Anfang waren es acht Personen, die aktiv an einem Konzept gearbeitet und sich engagiert haben. Ich selbst habe von der Idee 2017 gehört und war sofort begeistert. Ob die Idee umsetzbar sein würde konnte damals keiner der Beteiligten wissen. Geld und Räume waren nicht sichtbar. Letztlich haben sechs Personen die Idee intensiv verfolgt und alle Widrigkeiten bei Seite schaffen können.
Wir können heute eine regelmäßige Öffnung an vier Tagen pro Woche, sowohl vormittags als auch nachmittags, sicherstellen. Vereine und Initiativen aus Weil der Stadt können die Räumlichkeiten auch außerhalb der Öffnungszeiten buchen und nutzen. Letzteres wird sehr gut angenommen, Besucher zu den Öffnungszeiten des Cafés könnten noch zahlreicher sein. Hier besteht Luft nach oben. Alle circa 30 Aktiven arbeiten ehrenamtlich im selbstverwalteten „Jugendhaus für Erwachsene“. Die Selbstverwaltung ist in dieser Form im Ländle wohl kein zweites Mal zu finden. Von dieser Seite großes Lob an die Stadt, die den Verein Miteinander-Füreinander als Träger des BürgerTreffs völlig frei und selbstbestimmt agieren lässt.
Was können Vereine/Initiativen in den Räumen des BürgerTreffs machen oder auch anders gefragt, was geht nicht?
Roland Müller: Die Begrenzung liegt ausschließlich in der Fläche. Im Hauptraum finden rund 30, im Nebenraum rund 20 Personen Platz. Die Räumlichkeiten können parallel genutzt werden. Ansonsten sind alle zusätzlichen neuen Ideen gefragt und willkommen, wir vom Organisationsteam versuchen, vieles möglich zu machen.
Mit der Infrastruktur des BürgerTreffs – die Miete wird großzügig von der Stadt übernommen – war und ist es zum ersten Mal möglich, bestehende Angebote zu stabilisieren. So etwa Vereinssitzungen, die sonst nur privat durchführbar waren, aber auch völlig neue Angebote für unsere Stadtgesellschaft, wie das Offene Singen, das Offene Malen, unseren SpieleTreff, das StrickCafé, den wöchentlich durchgeführte Französisch-Stammtisch oder das LeseTraining für Kinder und Erwachsene. Für die kleinen Besucher bieten wir monatlich den VorleseSamstag an. Nach einer tollen Geschichte geht es zum dazu passenden Basteln für Kinder ab vier Jahren.
Wie mietet man sich ein oder reserviert die Räume?
Roland Müller: Die Räume können nicht gemietet werden, sie sind Teil des Angebots unserer Stadt und stehen somit kostenlos zur Verfügung. Die Nutzung muss aber durch Weiler Vereine oder Initiativen erfolgen oder „offen“ sein, also für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich. Der BürgerTreff ist digital organisiert. Der Belegungskalender ist öffentlich im Netz einsehbar, der Zugang erfolgt digital mittels Smartphone.
Wie sieht es mit der Verpflegung aus im BürgerTreff?
Roland Müller: Im Angebot sind fair gehandelter Kaffee, Tee und Kakao, Fruchtschorle und Sprudel sowie Snacks aus dem Eine-Welt-Laden hier in Weil der Stadt. Wenn Besucher eine Brezel oder ein süßes Stückle mitbringen wollen, ist das auch möglich. Eine kleine Spende – „Korkengeld“ – wäre dann aber angebracht. Mit diesen Einnahmen finanziert der BürgerTreff die professionelle wöchentliche Reinigung durch Atrio.
Ist der BürgerTreff für die Bürger frei zugänglich, wenn keine Veranstaltungen der Vereine geplant sind?
Roland Müller: Eindeutig und klar: Ja. Zu den Öffnungszeiten, immer von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr, außer mittwochs, kann und soll der BürgerTreff rege und intensiv zur Kommunikation genutzt werden. Er eignet sich gut für Verabredungen, aber auch spontane Treffen. Wir haben derzeit einmal im Monat auch samstags geöffnet, von 10 bis 13 Uhr, und im Winter gibt es einmal im Monat das Angebot des SonntagsCafés, von 14 bis 17 Uhr. Für das erste Angebot wünschen wir uns mehr Zuspruch, das SonntagsCafé wird sehr gut angenommen. Weitere Öffnungen und Angebote sind möglich, hierzu ist aber das Engagement der Stadtgesellschaft gefragt.