Rolf Gröner, Jahrgang 1957, ist seit 50 Jahren aktiver Sänger im Gesangverein (GV) Concordia Bernbach. Aber was noch mehr ins Gewicht fällt, ist, dass er seit über 30 Jahren den Gesangverein auf Kurs hält.
Rolf Gröner trat 1974, im Alter von 17 Jahren, in den Gesangverein ein. Aber schon als 12-jähriger Junge trug er bei Umzügen das Namensschild des GV voraus. „Täfeles-Bube heißt das bei uns“, erklärt Rolf Gröner im Gespräch mit unserer Tageszeitung. Sein Vater August, der ebenfalls Sänger war, hatte das arrangiert. Der Vater freute sich, dass sein Sohn in seine Fußstapfen trat. Den Eintritt in den Gesangverein ließ er aber erst zu, als Rolf Gröner seine Lehre zum Elektroinstallateur abgeschlossen hatte. „Ich sollte das Ende der Lehre abwarten, um nicht abgelenkt zu sein“, erklärte Rolf Gröner rückblickend.
Er singt im zweiten Tenor – bis heute! „Jetzt nähert sich meine Stimme dem ersten Bass an. Aber es funktioniert noch“, sagt der fleißige Sänger. Dann folgt eine Erklärung, die stutzig macht: „Das Singen selbst ist kein Problem. Man geht einmal die Woche hin, nimmt die Notenblätter und singt und geht anschließend noch ein Bier trinken.“ Was Rolf Gröner damit sagen will, ist, dass die Arbeit in der Verwaltung des Vereins Mühen bereitete. Seit 1991 übernimmt er ununterbrochen Vereinsfunktionen.
Er begann als Beisitzer „um einen Einblick zu bekommen“. Seit 1993 ist er im Vorstand entweder als erster oder zweiter Vorsitzender und heute als Mitglied im dreiköpfigen Vorstandsgremium. Zeitweise hatte er sogar zwei Funktionen. Damit verbunden war immer ein erhöhtes Engagement, zum Beispiel bei der Organisation des 75-jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 1994, als er für die Technik und den Festumzug verantwortlich war. Gleiches bei Vereinsfesten, welche die wirtschaftliche Grundlage sichern.
Besondere Reisen führten den Verein 1996 nach Kanada und 2000 nach Florida. Das sind unvergessliche Höhepunkte – sie müssen aber im Vorfeld auch gut organisiert sein. Besonders anstrengend wurde es für die Funktionsträger des Vereins um das Jahr 2017. Zwei Jahre vor dem 100-jährigen Jubiläum gab es eine Existenzkrise, die nur durch eine Satzungsänderung und die Einführung eines Vorstandsgremiums abgewendet werden konnte. Damals wurde die Verantwortung auf sieben Schultern verteilt. So stemmte Rolf Gröner als Hauptverantwortlicher das Jahrhundertjubiläum im Jahr 2019.
Schließlich versetzten die Corona-Pandemie und das Ausscheiden des damaligen Dirigenten Walter Barth dem Verein den nächsten Schlag. Das Aus konnte mit der Zusammenführung des Gesangvereins Concordia Bernbach und des Männergesangvereins Liederkranz Gaistal zur Chorgemeinschaft Bernbach & Gaistal abgewendet werden. „Ich bin stolz darauf, dass es so verlief, sonst hätte es uns nicht mehr gegeben. So haben wir die Kurve genommen!“, freut sich Rolf Gröner. Und es wird deutlich, dass es hier um eine Herzensangelegenheit geht, die er seit 50 Jahren mitträgt.