Soziales Engagement gewürdigt

Rotary Club Schwetzingen Kurpfalz verleiht Rotary Awards

Mit dem Rotary Award würdigt der Rotary Club Schwetzingen Kurpfalz soziale Projekte in der Region. Auch 2025 fiel die Entscheidung nicht leicht ...
Die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Rotary-Awards beim Gruppenbild
Leisten ausgezeichnete Arbeit in ihren Projekten: Die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Rotary-Awards.Foto: rw

Der Rotary-Club Schwetzingen-Kurpfalz vergab am Dienstagabend – wie bereits seit vielen Jahren - die Rotary-Awards zur Förderung sozialer Projekte. Jürgen Thomsen, der den Abend moderierte, verkündete, dass die Fördergelder in Höhe von 25.000 Euro an acht von insgesamt 38 Bewerbern – Einrichtungen, Initiativen und Vereine aus der Region – gehen werden. Die Begünstigten konnten sich so über einen Förderpreis von maximal 5000 Euro freuen. Auswahlkriterien waren Modell-/Vorbildcharakter, aktive Beteiligung der Betroffenen, Hilfe zur Selbsthilfe, hohe Anzahl der Begünstigten, wobei die Empfänger in den letzten drei Jahren keine Preisträger gewesen sein durften.

Der noch amtierende Präsident des Rotary- Clubs Dr. Cornelius Brenner begrüßte die Anwesenden der Preisverleihung im Welde-Bräu Restaurant in Schwetzingen. Brenner berichtete, dass die Rotarier bei einem Benefiz-Konzert im Mai allein 7000 Euro eingenommen habe, das dem Kinderhospiz Sterntaler zugutekam.

Im Anschluss stellten sich die acht Preisträger vor, gaben Einblick in ihre Arbeit und erklärten, für welche Projekte sie das Geld nutzen wollen. Seitens des Rotary-Clubs steht ihnen je ein Pate für das Projekt zur Seite.

Neues Boot für DLRG

Ein neues Schlauchboot für die Einsatzgruppe braucht die DLRG Leimen. Wasserrettung, Katastrophenschutz, Rettungsschwimmausbildung, Sanitätsdienste ist nur ein Teil der Aufgaben der Rettungsgesellschaft, wie Fabienne Frick, die Vorsitzende des Gruppenvorstands, und Vorstandsmitglied Matthias Frick berichteten. Die Bootstruppe werde quasi im ganzen Rhein-Neckar-Kreis eingesetzt. Der DLRG erhielt 5000 Euro aus dem Spendentopf.

Farben der Erinnerung

Die Initiative „Demenzfreundliches Wiesloch“ organisiert Kurse für Angehörige und Ehrenamtliche, um sie auf den Umgang mit Demenzkranken vorzubereiten, aber auch Workshops mit den Demenzkranken. Annegret Sonnenberg von der Bürgerstiftung Wiesloch wies darauf hin, dass die Zahl der Demenzkranken zunimmt; allein in Deutschland seien es mittlerweile 1,8 Mio. Um dem Vergessen entgegenzuwirken, bietet die Künstlerin Mila Müller ab Juli bis November 2025 jeden Donnerstag den Workshop „Farben der Erinnerung“ an. Formen und Farben unterstützen das Erinnerungsvermögen, erklärte Sonnenberg. Das Projekt wird von Rotary mit 1800 Euro gefördert.

Ortsgeschichte wird lebendig

Der Heimat- und Kulturkreis Plankstadt e.V. (HKK) war vertreten durch seinen Vorsitzenden Prof. Dr. Udo Weis und Stefan Phillips. Weis beschrieb das Projekt „Geschichte lebendig machen – durch Geschichten, Bilder, Stimmen aus dem Ort selbst.“ Die 5000 Euro Förderung sieht er als Ansporn, „das kulturelle Erbe Plankstadts innovativ und barrierefrei zugänglich zu machen.“ Ab Juli wird ein digitales Vermittlungskonzept realisiert, um auch bei jüngeren Menschen das Interesse an ihrer Heimat zu wecken. Barrierefreiheit, Mehrsprachigkeit, Authentizität und multimediale Informationen inklusive Videos mit Interviews mit Zeitzeugen (Arbeitstitel „Plankstadt erzählt“) und über Verwendung von historischen Werkzeugen sind Anforderungen an das generationsübergreifende System, das per QR-Code leicht zugänglich gemacht werden soll. Auch erhofft man sich, dass das Projekt Modellcharakter besitzen wird und Nachahmer findet.

So berichtet der HKK von der Preisverleihung

Schüler BärenSTARK machen

„BärenSTARK – Programm zur Stärkung sozialer emotionaler Kompetenzen“ ist ein Projekt der Theodor-Heuss-Schule in Oftersheim. Rektorin Alexa Schäfer hat den Lehramtsstudenten Samuel Kolb mitgebracht, der das Projekt betreut und darüber berichtete. „Ich schaffe das,“ ist seine Devise, die er in vielfältigen kreativen, spielerischen und Bewegungseinheiten den Schülern nahebringt. „Es ist nicht schlimm, wenn ich nicht alles weiß.“ Bei dem Projekt, das mit 2500 Euro unterstützt wird, geht es darum, Kinder gemeinsam zu stärken und ihnen Selbstvertrauen in ihre ganz eigenen Stärken zu vermitteln. „BärenSTARK“ wurde bereits in mehreren Schulen erfolgreich durchgeführt.

Integration voranbringen

Auch das Schwetzinger Hebel-Gymnasium durfte von den Fördergeldern des Rotary-Clubs profitieren. Schon seit etlichen Jahren bietet die Schule eine Solidaritäts-AG. Hier sammeln die Schüler beispielsweise für den Tafelladen „Appel + Ei“. Das von Schülern gestaltete „Projekt der Solidaritäts-AG mit VKL-/Integrationskindern“, das nun mit 2400 Euro vom Rotary-Club gefördert wird, befasst sich mit nicht-deutschsprachigen Kindern in Vorbereitungsklassen (VKL) und hilft bei der schulischen und außerschulischen Integration durch gemeinsame Aktionen und Unternehmungen. „Unsere Schüler lernen dabei, Verantwortung zu übernehmen,“ berichteten der stellvertretende Schulleiter Gundolf March und Lehrer Henning Hupe erfreut. Als nächstes steht ein gemeinsamer Ausflug mit den etwa 40 VKL-Schülern in den Kurpfalzpark Wachenheim an.

Spiel, Satz, Inklusion

Um Integration und Inklusion geht es auch bei dem Projekt „Spiel, Satz und Inklusion - Tischtennis beim TV Schwetzingen 1864 für alle sportinteressierten Menschen mit und ohne Behinderung “, das vom Rotary-Club mit 5000 Euro unterstützt wird. Großen Anklang fand, laut Jens Rückert, Mitglied der Vorstandschaft, beispielsweise der OPEN SPORTY SUNDAY, bei dem sich Kinder jeglicher Herkunft und gesundheitlicher Verfassung austoben können. Mit von der Partie war Tischtennisspieler Till Friedrich, der stolz berichtete, dass er trotz seiner Einschränkungen erfolgreich im Sport sei und darüber hinaus sogar zum Jugendvorstand ernannt wurde. „Wir leben Inklusion,“ bekannt Rückert mit großer Überzeugung. Seit März 2025 gebe es das Projekt Tischtennis inklusiv, das ausgebaut werden soll. Neu im Programm sei PingPongParkinson – Tischtennis für Parkinson-Erkrankte.

Neue Zelte

Neue Zelte für den Einsatzdienst braucht der Malteser Hilfsdienst e.V., da ihr altes Einsatzzelt durch einen Sturm unbrauchbar geworden war. Der ehrenamtliche Geschäftsführer Jörg Ott und sein Sohn Niklas umrissen die Aufgaben wie Sanitätsdienst und Bevölkerungsschutz, Erste-Hilfe-Kurse, soziale Dienste wie Hausnotrufe und Besuche mit und ohne Hund sowie Jugendarbeit und vieles mehr. Der Rotary-Club würdigt dieses Engagement durch einen Förderpreis für den Kauf der Zelte in Höhe von 4300 Euro.

Schutz für Igel

Auch der Schwetzinger Tierschutzverein wurde berücksichtigt. Ehrenamtliche Helfer seien dabei, die Pflege- und Betreuungskapazitäten für Igel auszubauen, erzählte die erste Vorsitzende Anja Hecker, die von Vorstandsmitglied Sandra Mummert und Fachbereichsleiterin Kristina Prestel begleitet wurde. Immer mehr kranke, oftmals durch Motorsensen und Mähroboter verletzte oder verwaiste Igel kommen in die Betreuungsstation; manche haben das Winterschlafgewicht noch nicht erreicht. Igel stehen inzwischen auf der roten Liste potentiell gefährdeter Tiere; sie zu betreuen sei Artenschutz. Von den Fördergeldern wolle man das für den Ausbau der Igelstation benötigte Material kaufen. Der Ausbau des Geheges habe bereits im März begonnen und soll bis Ende September fertig gestellt sein. Da komme ihnen die Förderung in Höhe von 4000 Euro durch den Rotary-Club sehr zu Hilfe, sagte die Tierschützerin, zumal Futter und die medizinische Versorgung der Stacheltiere sowie Qualifizierungsmaßnahmen für die ehrenamtlichen Helfer und Öffentlichkeitsarbeit weiterhin zu Buche schlagen.

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von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM/rw
30.06.2025
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