Am vergangenen Sonntag haben wir unsere Rote Radtour durch Walldorf trotz großer Hitze nicht abgesagt, am Nachmittag wurden 36 Grad Celsius gemessen.
Vom Rathausvorplatz ging es direkt zum Wohnungsbauprojekt an der Wieslocher Straße. Dort, wo im Februar der Spatenstich stattfand, kann man mittlerweile zwei sehr große Baugruben für die Tiefgaragen und die Unterkellerung bestaunen.
Hier werden 48 bezahlbare Mietwohnungen entstehen. Die Häuser werden in Holzbauweise errichtet, nur die Tiefgaragen und Erschließungskerne sind in Stahlbetonbauweise konstruiert. 2027 werden dort zehn Anderthalbzimmerwohnungen, 14 Dreizimmerwohnungen, 13 Vierzimmerwohnungen und eine Fünfzimmerwohnung bezugsfertig sein. Von den 48 Wohnungen sind 14 barrierefrei, sodass der Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft der Stadt den ganz unterschiedlichen Bedürfnissen an Wohnraum nachkommt.
Die Stadt nimmt für das Projekt voraussichtlich 29 Millionen Euro in die Hand und bekommt eine Wohnbauförderung von circa sieben Millionen, also 25 Prozent der Gesamtsumme. Vorbildlich ist nicht nur die zügige Planung, sondern auch das Energiekonzept, das für die Wärmebereitstellung Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden vorsieht und mit den Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 37,84 Kilowatt-Peak (kWp) potenzielle Erträge von etwa 54.600 Kilowattstunden pro Jahr erreichen wird.
Weiter ging’s zur Neuen Sozialen Mitte. Hier erläuterte Andrea Schröder-Ritzrau zunächst die gesamte Entwicklung im Rahmen der Planungen für das Neubaugebiet Walldorf Süd, ging auf den Wettbewerb aus 2007 ein, die Bauphasen und die letztliche Fertigstellung im Jahr 2014. Die Gruppe diskutierte intensiv die Situation vor Ort. Die Wegebeziehungen und Aufenthaltsbereiche in der Neuen Sozialen Mitte mit Schule, Kita und Kinderkrippe sowie Sporthalle und Mensa erfordern ausreichende Befestigung für die Zufahrt von Rettungs-, Ver- und Entsorgungsfahrzeugen und Wegebeziehungen zwischen den Einrichtungen. Barrierefreiheit und Entwässerung auf diesen Flächen müssen weiterhin gewährleistet sein und ihre Funktionen vollumfänglich erfüllen. Vereinzelt sind allerdings Flächen für weitere Baumstandorte und Ergänzungen der Begrünung, die unbedingt notwendig ist im Angesicht der klimatischen Entwicklung in unserer Region. Allerdings könnten das Familienzentrum, die Generationenbrücke oder andere Organisationen und Vereine aktiv werden und die neue Soziale Mitte mit mehr Leben füllen; zum Beispiel wieder ein Café nach Schulschluss (Stichwort: soziale Kontrolle) im Bereich der Mensa anbieten. Die Stadtverwaltung sollte hierbei unterstützend wirken. Die Durchführung von Veranstaltungen wie dem Bazar der evangelischen Kirchengemeinde an diesem Standort finden wir beispielhaft. Die Abgrenzung des Schulhofs durch gestalterische Elemente, wie zurzeit große Blumenkübel, erfolgt unter Beachtung der Zufahrtsmöglichkeit für Rettungsfahrzeuge in direkter Absprache mit der Schule. Geht mehr Sonnenschutz, kann man den Wasserspielplatz grüner gestalten? Wie wäre es mit einer Sommer-Neuen-Sozialen-Mitte, analog der Sommerhauptstraße? Diese und weiter Fragen wurden bei der Roten Radtour gestellt.
Der dritte Halt war für den Friedhof und den neuen Standort der Feuerwehr geplant. Hier haben die Fraktionsmitglieder das Ergebnis des Wettbewerbs vorgestellt und die Punkte herausgehoben, die für diesen Standort sprechen und den Sieger-Entwurf von K-Plan. Auch über die Historie seit 2011 und den SPD-Antrag aus dem Jahr 2018 auf Machbarkeitsstudie zur Unterführung unter der B291, die final nun die Anfahrt der Kameraden sichern wird. Der 2019 getätigte Baubeschluss für Heckenpütz wurde 2022 im April aufgehoben und hat damit deutlich über 7.000 Quadratmeter zusätzliches städtisches Wohnbauland im dritten Bauabschnitt von Walldorf-Süd gesichert.
Auch die Sommerstraße haben wir uns vor dem kühlenden Abschluss noch mal angesehen und unter anderem festgestellt, dass die Sitzgelegenheiten in Sommern wie diesen unbedingt einen Sonnenschutz brauchen. Dies gehört auch zur Klimaanpassungsstrategie.
Zum Abschluss haben wir uns noch intensiv über die kommunale Wärmeplanung unterhalten. Hier ist nächste Woche auch die Stellungnahme der Fraktionssprecherin in der Rundschau zu lesen.