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Rückblick auf die Veranstaltung „Barrierefreies Wohnen“

Die von der GIK im Mai gemeinsam mit dem VdK Kronau durchgeführte Veranstaltung befasste sich mit der alters- und behindertengerechten Gestaltung von...
Foto: GIK

Die von der GIK im Mai gemeinsam mit dem VdK Kronau durchgeführte Veranstaltung befasste sich mit der alters- und behindertengerechten Gestaltung von Wohnungen. „Dies ist ein wichtiges Thema, damit ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen in ihrer vertrauten Umgebung möglichst lange selbständig und selbstbestimmt leben können“, betonte der Sprecher der GIK, Benno Homann, bei seiner Einleitung. Mit Peter Stegmüller hatten er und die Ortsvorsitzende des VdK Kronau, Iris Vetter, einen sehr kompetenten Referenten für diesen Vortrag gewonnen. Es erwies sich als sehr vorteilhaft, dass Stegmüller durch seine Tätigkeit in der Baubranche und seine Weiterqualifikation als Wohnberater des VdK-Verbands auch über langjährige Erfahrungen in der Wohnungsberatung verfügt.

Wohnberatung vor Ort ist wichtig

In seinem Vortrag betonte Peter Stegmüller, wie wichtig es sei, Wohnungen frühzeitig alters- und behindertengerecht zu gestalten – doch leider sei dies bislang nur bei etwa fünf Prozent aller Wohnungen der über 65-Jährigen der Fall. Daraus ergebe sich ein wachsender Bedarf an Wohnraumanpassung, bei dem die kompetente Beratung vor Ort entscheidend sei. „Ich muss sehen, wie die Menschen leben, ihre Lebensumstände verstehen – nur so kann ich sinnvolle Vorschläge zur Umgestaltung machen“, erklärte Stegmüller. Dabei sei der Austausch mit Angehörigen ebenfalls von großer Bedeutung. Seine ehrenamtliche Wohnberatung ist für ihn nicht nur ein Engagement, sondern eine echte Herzensangelegenheit.

Alltagstaugliche Tipps

Der VdK-Wohnraumberater gab einen fundierten Überblick über die Möglichkeiten und Notwendigkeiten einer barrierefreien Wohnraumgestaltung. Besonders informativ waren seine Tipps, die er mit Bildern und Schilderungen aus seiner Beratungspraxis sehr gut veranschaulichte. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dabei dem Badezimmer, das meistens die größte Herausforderung für Menschen mit körperlichen Einschränkungen darstellt.

Hier sieht Stegmüller als besonders wichtig an:

  • Begehbare Duschen statt Badewannen
  • Türöffnungen nach außen
  • Erhöhung der Toilettensitze von 35 auf 50 cm
  • Installation von Handläufen und Stützgriffen
  • Entfernen von Teppichen zur Sturzvermeidung

Auch moderne digitale Hilfsmittel wie adäquate Nachtbeleuchtung, Sturzsensoren, Herdabschaltungen und Notrufarmbänder wurden thematisiert – sie können ein sicheres und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden unterstützen.

Fördermöglichkeiten

Ein zentrales Thema war die Finanzierung von Umbaumaßnahmen. Stegmüller informierte über verschiedene Fördermöglichkeiten:

  • Pflegekasse: Bis zu 4.180 Euro Zuschuss pro Person und Maßnahme bei anerkanntem Pflegegrad
  • KfW-Förderung: Zuschüsse (derzeit ausgesetzt) und Kredite bis zu 50.000 Euro für barrierefreies Wohnen

Bei seinen Ausführungen wies Stegmüller nachdrücklich darauf hin, dass Umbaumaßnahmen erst nach einer erfolgreichen Beantragung begonnen werden sollten. Von grundlegender Bedeutung für einen erfolgreichen Förderantrag ist aus seiner Sicht die Nutzung von Beratungsangeboten der Gemeinde, Pflegestützpunkte und Sozialverbände wie VdK oder Caritas. Diese vermitteln weiter zu spezialisierten, qualifizierten Wohnberatungen.

Er empfahl auch, sich insbesondere bei der Badmodernisierung an erfahrene Fachfirmen zu wenden, die auf barrierefreie Badlösungen spezialisiert sind oder damit größere Erfahrungen haben. Die Kosten für einen Badumbau liegen laut Stegmüller zwischen 8.000 und 10.000 Euro.

Als hilfreich für die Antragstellung und Planung einer barrierefreien und behindertengerechten Wohnung empfahl der Referent die Nutzung von im Internet angebotenen Webseiten. Als besonders informativ nannte er „Pflege.de“.

Zufriedene Teilnehmende

Am Ende des kurzweiligen Vortrags nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, Fragen an Peter Stegmüller und die ebenfalls anwesende, neu gewählte Behindertenbeauftragte der Gemeinde Kronau, Susanne Frerker, zu stellen. Sie erhielten qualifizierte Antworten von kompetenten Experten, und es zeigte sich, dass dieses Thema die Menschen in Kronau bewegt. Es war eine sehr informative Veranstaltung, mit der die Teilnehmenden sehr zufrieden waren.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Kronau
NUSSBAUM+
Ausgabe 22/2025
von Gemeinde Kronau
30.05.2025
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