Die Reise mit dem riesigen Reisebus in die Pfalz begann diesmal damit, dass wir zunächst mal erprobten, wie belastbar Milos, unser Fahrer, wohl ist. Wir schickten ihn also erst mal, ganz entgegen seines eigenen Planes, durch die engen Gassen von Schwetzingen. Nachdem er diese Aufgabe überaus geduldig und professionell gemeistert hatte, waren wir sicher, bei diesem Chauffeur in den allerbesten Händen zu sein und lehnten uns deshalb, für etwa zwei Stunden Fahrtzeit ab Ketsch, ganz bequem in die komfortablen Sitze zurück. Der Wettergott war uns auch wohlwollend gestimmt und sorgte bereits auf der Tour durch die verträumten Pfälzer Dörfer, für beste Laune unter den Vereinskameraden und Gastwanderern. Die Autoroute zum Zielort Sankt Julian war leider nicht ganz ohne Tücken zu meistern, denn es gab am Ende nur eine einzige Brücke, die für den riesigen Bus taugte. Wir befürchteten schon, aussteigen und per pedes weiter zu müssen. Aber der gute Milos ließ uns nicht im Stich. Geduldig und gekonnt rangierte er seinen Bus hin und her und konnte schließlich den einzigen, passenden Übergang nach Sankt Julian aufspüren.
Danke! an Milos für die beharrliche Ausdauer. Vom Busparkplatz aus war es dann nur noch ein Katzensprung zur örtlichen Dorfhalle. Dort hatten sich die Mitglieder und Familien der Pfälzer „Dippelbrüder“ bereits so richtig ins Zeug gelegt für ihre Besucher von nah und fern. Eine wahre Freude für Augen und Gaumen bot sich dar. Einladend gestaltete Tresen erwarteten die Gäste, reichlich bestückt mit herzhaftem Wanderproviant. Das gab ordentlich Energie für den dann folgenden Marsch durchs frühlingshafte, reizvolle Gelände. Trotz der angekündigten hügeligen Landschaft musste keiner wegen Erschöpfung auf eine der dortigen Freizeit-Draisinen aufspringen. Alle Wanderer schafften die Rückkehr pünktlich zur Markklößchen-Suppe, zum Rindfleisch mit Meerrettich und Sauerkraut. Und auch ein ordentliches Stück vom bunten Kuchenbüfett fand noch Platz in den ausgehungerten Bäuchen. Mancher suchte sich nach dem üppigen Mahl ein sonniges Ruheplätzchen, einige dehnten ihre angestrengten Wanderwaden auf den Geräten des modernen Mehrgenerationen-Platzes und wieder andere fanden sogar Muße, noch die geschichtsträchtige Kirche auf einer Anhöhe im Dorf zu besichtigen. Schon vor der Übergabe des Gastgeschenks in Form eines bezaubernden Osterhasen und einer Flasche hochprozentigen Obstgebräus stand für alle fest, dass wir zu den gastfreundlichen „Dippelbrüdern“ liebend gerne wieder kommen. Um 14 Uhr fuhr unser Chauffeur uns dann weiter zu unserem Rahmenprogramm ins nahe gelegene Idar-Oberstein, wo jeder Teilnehmer mühelos sein passendes Freizeit-Grüppchen fand. Durch die historische Altstadt flanieren, im Straßencafé einen üppigen Eisbecher genießen, das funkelnde Edelsteinmuseum besuchen, oder, wie es einige Unermüdliche sogar taten, die imposante Felsenkirche und das Schloss zu Fuß erklimmen … es ergab sich ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm für jeden Bedarf. Wie gut, dass es da nicht eilte, denn die gemeinsame Rückfahrt war erst für 18 Uhr geplant. Zur großen Freude aller Teilnehmer, spendierte uns eine liebe Jubilarin im Bus noch überraschend einen leckeren Umtrunk mit Eierlikör und Obstler. Genau so wunderbar darf ein Wandertag unter Freunden sein und zu Ende gehen...
(Name des Busfahrers geändert.) MA